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Resilience For Dairy

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Eine sichere Zukunft für Milchviehbetriebe in Europa

Aufbauend auf dem Fachwissen von 120 Betrieben sind im Projekt R4D 100 Lösungen erarbeitet worden, mit denen die Milchviehbetriebe Europas wettbewerbsfähig, nachhaltig und resilient bleiben.

Der Milchviehsektor ist mit etwa 1,5 Millionen Betrieben der zweitgrößte Agrarsektor der EU, in dem 12 % der landwirtschaftlichen Produktion erfolgen. Derzeit bestehen jedoch Herausforderungen, darunter wirtschaftlich (wenig Rentabilität und hohe Preise), ökologisch (Umweltbelastung und Klimawandel) und durch veränderte gesellschaftliche Erwartungen (in der Landwirtschaft und auch der Bürgerinnen und Bürger). „Die Milchwirtschaft muss für die Betriebe wirtschaftlich rentabel sein, gleichzeitig müssen hochwertige Produkte bereitgestellt, das Tierwohl und die Umwelt berücksichtigt, angemessene Arbeitsbedingungen geschaffen und Informationen transparent an Verbrauchende weitergeleitet werden“, sagt Valérie Brocard, Koordinatorin des EU-finanzierten Projekts R4D. Über R4D wurde ein Netzwerk aus 16 sogenannten „National Dairy Agricultural Knowledge and Innovation Systems“ (NDA, Nationale Wissens- und Innovationssysteme für die Milchwirtschaft) aufgebaut, in denen zahlreiche Interessengruppen zusammenkommen, die 87 % der Kuhmilch in der EU-28 bereitstellen. Aufbauend auf dem vorherigen EuroDairy Thematic Network wurden über R4D die Informationen zu Innovationen erweitert, gute Leistungen zu Nachhaltigkeit und Resilienz vorgestellt, bestmögliche Verfahren gefördert und Schulungsprogramme entwickelt. Außerdem sind über R4D vier weitere Länder dem Netzwerk beigetreten.

Innovationen in der Milchviehhaltung erkennen und teilen

In jedem NDA des Netzwerks waren etwa 15 Interessengruppen versammelt. Jedes NDA war hinsichtlich Partnerschaften und Funktionen (abhängig von nationalen und regionalen Besonderheiten) einzigartig und wurde von nationalen Beratenden geleitet. In jedem Land waren in einem Netzwerk von acht Pilotbetrieben (insgesamt 120) „innovative“ und „durchschnittliche“ Betriebe versammelt, sowie EPI-AGRI Operationelle Gruppen. Der Fokus lag bei R4D auf drei Wissensbereichen: wirtschaftliche und gesellschaftliche Resilienz, technische Effizienz sowie Umweltschutz, Tierwohl und gesellschaftliche Aspekte in der Produktion. Im Netzwerk wurden die vielversprechendsten Lösungen für diese Prioritätsbereiche erarbeitet. Bei Workshops und Besuchen (in Belgien, Frankreich, Ungarn, Irland, Luxemburg, Slowenien und dem Baskenland) konnten die Mitglieder die Lösungen aus erster Hand begutachten. „Viele Lösungen sind in Europa bereits verfügbar, müssen aber über den Kreis der Betriebe, die bereits an Forschung und Entwicklung beteiligt sind, hinaus geteilt und angepriesen und auch an unterschiedliche Kontexte angepasst werden“, ergänzt Brocard. Etwa 300 dringende Bedürfnisse wurden bei den Betrieben identifiziert, gefolgt von 200 möglichen Lösungen, die nach Resilienz, Bereitschaft und Akzeptanz eingestuft wurden. Diese wurden dann über Broschüren, Webinare und Besuche in 100 bestmögliche Verfahren übertragen. „Insgesamt war die Umwelt – der Fußabdruck des Betriebs, Klimaschutz und Ressourceneffizienz – das umstrittenste Thema, gefolgt von Finanzen und Personalthemen. Der Grund ist vermutlich der gesellschaftliche Druck und die Abhängigkeit einzelner Betriebe von den Wetterbedingungen und biotischen Ressourcen“, erklärt Brocard.

Auf dem Weg zur Milchviehhaltung nach dem Konzept „Eine Gesundheit, ein Wohl“

Das R4D-Projekt trägt zu den EU-Zielen für nachhaltige Landwirtschaft bei. Mit den bestmöglichen Verfahren für Probleme wie Boden- und Wasserbewirtschaftung, Verwertung von Wirtschaftsdünger und Fixkostenmanagement wird die Futtermittelselbstversorgung der Betriebe gestärkt. Durch die Umsetzung sinken auch die Produktionskosten der Betriebe sowie mögliche Nährstoffverluste. Über das Netzwerk wird auch die Transparenz zur Produktion von Milcherzeugnissen erhöht, was den Verbrauchenden zugutekommt. Durch bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Lebensqualität sind junge Landwirtinnen und Landwirte eher geneigt, in der Branche zu verbleiben. „Die Prioritäten der landwirtschaftlichen Betriebe, die auf die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben und finanzielle Erträge achteten, und den Forschenden, bei denen das Tierwohl und die Umwelt an erster Stelle standen, unterschieden sich. Daher ist das integrierte Konzept ‚Eine Gesundheit, ein Wohl‘ wichtig“, schließt Brocard. Ein bleibendes Vermächtnis aus R4D ist die Wissensdatenbank, in der Informationen zu den 120 Pilotbetrieben, den 16 NDA und den Projektergebnissen versammelt sind, darunter: 100 Informationsblätter zu den Lösungen (übersetzt in 11 Sprachen), über 50 Videos zu bestmöglichen Verfahren und 50 Webinare.

Schlüsselbegriffe

R4D, Milchwirtschaft, Milch, landwirtschaftlicher Betrieb, Landwirtschaft, Innovation, nachhaltig, resilient

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