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Neues von AFFECT-EU: Schlaganfallprävention mit optimierten Tests

Als das EU-finanzierte Projekt AFFECT-EU Anfang 2024 endete, hatte das Team mögliche Strategien für Tests auf Vorhofflimmern für die Gesundheitssysteme in Europa vorgeschlagen. Auch sechs Monate später werden noch Fortschritte für bessere Risikostratifizierung, Erkennung und Behandlung von Vorhofflimmern erzielt.

Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung auf der Welt. In der EU wird sich die Anzahl der Menschen, die 55 Jahre oder älter sind und mit dieser Krankheit leben, vermutlich von 8,8 Millionen im Jahr 2010 auf 17,9 Millionen im Jahr 2060 verdoppeln. Vorhofflimmern verläuft oft symptomfrei und bleibt unerkannt, bis es zum Schlaganfall kommt. Mit Tests kann undiagnostiziertes Vorhofflimmern erkannt werden. Mit der Strategie für Tests auf Vorhofflimmern von AFFECT-EU sollen hauptsächlich Schlaganfälle und vorzeitige Todesfälle als Folge der Krankheit verhindert werden. Seit März haben die Projektpartner die Datenplattform ausgeweitet, auf der harmonisierte Datensätze von 18 klinischen Kohorten und randomisierten Kontrollstudien zu Strategien für Vorhofflimmern und dem Risiko möglicher Nebenwirkungen zusammengetragen wurden. Der Probenumfang beläuft sich auf insgesamt 244 000 Teilnehmende. Zudem wurde ein umfassender Katalog mit Informationen zu Ausgangsdaten aus Elektrokardiographie, zu Alter und Geschlecht, Anamnese und Ergebnissen der Erkennung von Vorhofflimmern und Antikoagulation bei allen Tests eingerichtet. Die Partner prüfen die finanziellen Auswirkungen des Testprogramms in acht unterschiedlichen Gesundheitssystemen in Europa über einen Zeitraum von fünf Jahren. Die Ergebnisse werden demnächst veröffentlicht. In einem Artikel in „EP Europace“ wurden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie für Tests auf Vorhofflimmern veröffentlicht, die ohne direkten Kontakt oder bei persönlichen Terminen in der Grundversorgung durchgeführt wurden. In einer Expertenmeinung in dem gleichen Fachmagazin wurde geschlussfolgert, dass das Risiko eines Schlaganfalls und anderer Herz-Kreislauf-Störungen bei Menschen mit Vorhofflimmern und einer geringen Belastung durch Arrhythmie geringer ist als bei Menschen mit einer hohen Belastung durch Arrhythmie.

Auf dem Weg zu gut strukturierten Programmen für Tests auf Vorhofflimmern

Laut Renate Schnabel, Professorin für Kardiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, dem Projektträger, waren die EU-Mittel sehr wichtig für die Möglichkeiten im Projekt AFFECT-EU (DIGITAL, RISK-BASED SCREENING FOR ATRIAL FIBRILLATION IN THE EUROPEAN COMMUNITY), bedeutende Fortschritte zur Früherkennung und Behandlung von Vorhofflimmern zu erreichen. Letztendlich können so bessere Gesundheitsergebnisse in Europa erzielt werden. Mit der Finanzierung wurde die Zusammenarbeit zwischen mehreren Einrichtungen und Sachverständigen gefördert, um Ressourcen zu bündeln, Wissen auszutauschen und die Wirkung des Projekts zu stärken. Ein besonderer Fokus lag auf der Unterstützung, Integration und Fortbildung von Nachwuchsforschenden. Über AFFECT-EU konnten Algorithmen für Tests auf Vorhofflimmern vorgestellt, Ergebnisse und Innovationen in Bevölkerungskohorten getestet und Werkzeuge zur Entscheidungshilfe erprobt werden. Das Team stellte auch sicher, dass die Ergebnisse und bewährten Verfahren wirksam an Fachleute im Gesundheitswesen, die Politik und die Öffentlichkeit vermittelt werden. Bei Webinaren und Workshops wurden Interessengruppen die nötigen Kompetenzen und Fachkenntnisse vermittelt. „Dank der EU-Finanzierung sind die Erfolge von AFFECT-EU nachhaltig und über den ursprünglichen Zeitrahmen hinaus skalierbar“, so Schnabel. „Mit den finanziellen Mitteln konnten wir die Rahmenbedingungen und Infrastrukturen schaffen, um die Behandlung von Vorhofflimmern langfristig zu verbessern.“ Die höchst erfolgreichen Kooperationen laufen noch immer.

Schlüsselbegriffe

AFFECT-EU, Vorhofflimmern, Herz, Schlaganfall, Test, Gesundheitswesen, Arrhythmie