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Structured Approaches for Forest fire Emergencies in Resilient Societies

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Zukunftsweisendes Entscheidungshilfesystem für Waldbrände stärkt Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel

Verwertbare Informationen in Echtzeit, die mehrere Datenquellen und KI-Algorithmen einbeziehen, sind anpassbar und skalierbar für andere Krisen und setzen einen neuen Standard im Notfallmanagement.

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Die Häufigkeit und Intensität von Waldbränden nimmt zu und verursacht häufig irreparable Schäden an Ökosystemen, Menschen und Lebensgrundlagen. Die Waldbrandsaison 2022 in der EU war die zweitschlimmste seit dem Jahr 2000. Obwohl die Gesamtfläche, die 2023 verbrannt wurde, viel kleiner war als die von 2022, waren mehr als 40 % der verbrannten Flächen in der EU Teil von Natura 2000, dem EU-Netz zum Schutz der biologischen Vielfalt. Die derzeitigen Konzepte für die Waldbrandbekämpfung können mit der raschen Entwicklung von Waldbränden, die durch den Klimawandel noch verschärft wird, nicht mithalten. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts SAFERS wurde eine integrierte Plattform mit einem Entscheidungshilfesystem für Waldbrände geschaffen, um die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft gegen Waldbrände zu erhöhen.

Hochauflösende Daten in Echtzeit integrieren

SAFERS nutzt vielfältige Datenquellen. Bilder von In-situ-Kameras erkennen Anzeichen für Feuer nahezu in Echtzeit. Projektkoordinator Claudio Rossi von der LINKS Foundation kommentiert: „Erdbeobachtungsdaten aus dem Copernicus-Programm der EU stellen Satellitenbeobachtungen und topografische Daten bereit. Die Sentinel-2-Satelliten sind für SAFERS von zentraler Bedeutung, da sie mithilfe fortgeschrittener künstlicher Intelligenz, die auf tiefen neuronalen Netzen basiert, aktualisierte Karten von Brennstoffen und verbrannten Flächen mit einer Auflösung von 10 Metern berechnen.“ Diese Satellitendaten werden mit Crowdsourcing-Informationen aus den sozialen Medien oder dem als Chatbot implementierten SAFERS-Kommunikationsinstrument kombiniert. Letzteres steigert das Situationsbewusstsein durch den Informationsaustausch zwischen den Leitstellen und den Einsatzkräften vor Ort über einen laufenden Notfall. So bezieht SAFERS die Bevölkerung und die Ersteinsatzkräfte aktiv mit ein und bietet ihnen Wissen und Instrumente für einen besseren Selbstschutz und bessere Reaktionsstrategien.

KI-Algorithmen verhelfen zu intelligenten Diensten und verwertbaren Informationen

„Unsere KI-Algorithmen verarbeiten diese Fülle von Daten, um automatische Alarmierung und Entscheidungshilfe zu realisieren, wie z. B. Frühwarnkarten und Simulationen der Brandausbreitung, die für schnelle und fundierte Reaktionen auf neue Bedrohungen sorgen. Durch sie werden außerdem Bewertungen der verbrannten Flächen und der Auswirkungen vorgenommen und die Erholung der Vegetation überwacht. Dies ist ein bedeutender Fortschritt, der verdeutlicht, wie Technologie genutzt werden kann, um unsere Gemeinden und die natürliche Umwelt effektiver zu schützen“, fügt Rossi hinzu. SAFERS wurde in vier Ländern des Mittelmeerraums erprobt, in denen Brände zunehmend verheerende Auswirkungen haben. Iosif Vourvachis, Leiter des Elliniki Omada Diasosis und Teil des griechischen Demonstrationsprojekts, stellt fest: „SAFERS ist eine Plattform, die den Personen mit Entscheidungsbefugnis verwertbare Ergebnisse bereitstellt“, und bringt damit die Ziele und den Erfolg von SAFERS auf den Punkt. Das Team hat den Zugang zu hochentwickelten und praktischen Datenanalysen bereitgestellt, wodurch Menschen, die lebensrettende Entscheidungen treffen müssen, im entscheidenden Moment über die bestmöglichen Informationen verfügen.

Frei zugängliche Plattform, intelligente B2B-Dienste

„Die frei zugängliche Veröffentlichung der Plattform lädt zu Anpassungen und Erweiterungen ein und könnte die Art und Weise, wie wir das Notfallmanagement in Europa und anderen Regionen angehen, revolutionieren. Obwohl wir uns auf Waldbrände konzentrieren, können die von uns entwickelten Methoden und Technologien auch bei der Bewältigung anderer Arten von Krisen eingesetzt werden, z. B. bei Hochwasser, extremen Wetterereignissen und Erdrutschen. Besonders die probabilistischen sub-saisonalen Wettervorhersagen, die Überwachung der sozialen Medien und der Chatbot können mit geringfügigen Änderungen wiederverwendet werden. Die anderen Dienste werden einige Anpassungen erfordern“, erklärt Rossi. Neben der anpassungsfähigen frei zugänglichen Plattform können Interessenten intelligente Dienste über ein B2B-Modell erwerben, das sich an Organisationen richtet, die maßgeschneiderte Lösungen und fortgeschrittene Funktionen suchen, darunter Unternehmen, Behörden und andere Einrichtungen. SAFERS verdeutlicht, was erreicht werden kann, wenn verschiedene Partner aus ganz Europa – darunter Forschungseinrichtungen, Technologieunternehmen und Rettungsdienste – mit einem gemeinsamen Ziel zusammenkommen. Die einheitliche webbasierte Plattform für das Notfallmanagement setzt neue Maßstäbe in der Notfallhilfe.

Schlüsselbegriffe

SAFERS, KI, Waldbrand, Brände, Flächenbrand, Notfallmanagement, intelligente Dienste, Entscheidungshilfesystem, Copernicus, Notfallmaßnahmen, Notfalldienste

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