Dank Cloud-Computing ist ein blauer Himmel am Horizont in Sicht
„Durch veränderte Flugmanöver ist es möglich, emissionssensitive Regionen zu vermeiden und die nicht CO2-bedingten Auswirkungen deutlich zu verringern.“
Die Klimaauswirkungen von Flugzeugemissionen wie CO2 sind ausführlich dokumentiert. Jüngste Forschungen haben auch andere potenziell negative Auswirkungen aufgezeigt, darunter die Entstehung von hartnäckigen Kondensstreifen und durch Menschen verursachte Zirrus- oder Eiswolken in der Atmosphäre. „Jüngste Schätzungen deuten darauf hin, dass nicht CO2-bedingte Emissionen, insbesondere Stickoxide und Zirrusstreifen, zwei Drittel des globalen Strahlungsantriebs durch den Luftverkehr ausmachen und damit doppelt so schädlich sind wie CO2-Emissionen“, erklärt Manuel Soler, Leiter des Promotionsprogramms für Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität Carlos III in Madrid und Projektkoordinator von E-CONTRAIL. Die Auswirkungen von Kondensstreifen auf den Klimawandel sind noch nicht vollständig nachvollzogen. Die betreffenden Variablen sind mit mittleren bis großen Unsicherheiten verbunden, und die intensive Forschung ist begrenzt. Im Rahmen des Projekts E-CONTRAIL, das vom Gemeinsamen Unternehmen SESAR finanziert wird, werden die Forschenden künstliche Intelligenz und modernste Satellitenbilder einsetzen, um eine umfassende Untersuchung von Kondensstreifen und luftfahrtbedingten Wolken durchzuführen und deren Umweltauswirkungen zu messen. „Die Möglichkeit, künstliche Intelligenz einzusetzen, kann uns dabei helfen, den geografischen Standort des Flugzeugs, seine Flughöhe und den Zeitpunkt des Flugs zu untersuchen, um die Auswirkungen der nicht CO2-bedingten Emissionen auf das Klima zu verstehen und somit Strategien zur Eindämmung zu entwickeln“, sagt Soler.
Klimaauswirkungen verringern
E-CONTRAIL entwickelt neue künstliche neuronale Netze, die die Vorteile der Fernerkundungstechnologie und der Satellitendaten zur Bestimmung und Kategorisierung von Wolken nutzen werden. Durch die Synchronisierung von Luftverkehrsdaten mit diesen Technologien wird das Team in der Lage sein, Kondensstreifen und durch Luftverkehr verursachte Wolken von natürlichen Wolken zu unterscheiden. Das Team rechnet mit einer Genauigkeit von über 90 % bei der Erkennung von Kondensstreifen, was die derzeitigen Unsicherheiten bei der Erforschung der nicht CO2-bedingten Auswirkungen des Luftverkehrs auf das Klima erheblich verringern würde. Längerfristig wird das Projektteam Informationen bereitstellen, die auf die Bedürfnisse der Interessengruppen im Luftverkehr zugeschnitten sind, um sie auf dem Weg zu einem klimaneutralen Flugverkehrsmanagementsystem zu unterstützen. „Durch die Änderung von Flugzeugmanövern wie Abflugzeit, Flughöhe, seitliche Flugbahn und Geschwindigkeitsprofil ist es möglich, emissionssensitive Regionen zu vermeiden und die nicht CO2-bedingten Auswirkungen deutlich zu verringern“, so Soler. Er fügt hinzu, dass das damit zusammenhängende Projekt FlyATM4E, das ebenfalls vom Gemeinsamen Unternehmen SESAR finanziert wird, verdeutlicht hat, dass dieser Ansatz den Klimaschutz verbessern könnte.
Schlüsselbegriffe
Luftverkehr, Luftfahrt, SESAR JU, Nachhaltigkeit, Klimaneutralität, Flugverkehrsmanagement, Grüner Deal, Umweltauswirkungen, Horizont Europa, digitaler europäischer Luftraum, Emissionen, Reduzierung