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Effiziente, kostenwirksame energetische Renovierungen für einkommensschwache Haushalte in Mehrfamilienhäusern

In bestimmten europäischen Regionen lebt ein erheblicher Anteil der von Energiearmut betroffenen Haushalte in privaten Mehrfamilienhäusern. Das Team eines EU-finanzierten Projekts bietet Lösungen an, die beweisen, dass kostenintensive Renovierungen zur Verbesserung der Energieeffizienz in solchen Gebäuden durchaus realisierbar sind.

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Das Anliegen des EU-finanzierten Projekts ComAct ist die Energiearmut in Mittel- und Osteuropa und den Balkanländern. In diesen Regionen lebt die am stärksten von Energiearmut betroffene Bevölkerung Europas, was vor allem auf energieineffiziente Gebäude zurückzuführen ist, die hohe Energierechnungen und Gesundheitsprobleme verursachen. Das Besondere an diesen Regionen ist, dass sich die meisten Gebäude in Privatbesitz befinden und eine bunte Mischung von in ihnen wohnenden Menschen beherbergen, von denen viele mit Energiearmut zu kämpfen haben. „ComAct geht von dem Grundsatz aus, dass Gemeinschaften auf Gebäudeebene einzigartige Gebilde sind, die meist innerhalb rechtsverbindlicher Rahmen funktionieren. Wir wissen, dass die betrieblichen Herausforderungen dieser Gemeinschaften ein großes Hindernis für Investitionen in die Energieeffizienz darstellen“, erklärt Projektkoordinatorin Zita Kakalejcikova. „Um dem entgegenzuwirken, richten wir unsere Bemühungen gezielt auf Gebäude aus, die kurz davor stehen, mithilfe der üblichen nationalen Subventionsregelungen Investitionen in die Energieeffizienz zu tätigen.“ Die Projekthilfe zur Senkung der Schwelle für solche Investitionen umfasst maßgeschneiderte technische Beratung, spezifische Finanzprodukte und die Stärkung der Gemeinschaft.

Ausweitung des Anwendungsbereichs der von Energiearmut betroffenen Gebäude

Das ComAct-Team erkennt außerdem an, dass die Energieeffizienz in privaten Mehrfamilienhäusern ein koordiniertes Vorgehen der Gemeinschaft im Gebäude erfordert. „Ungeachtet der politischen Unterstützung für die Energieeffizienz verbessernde Renovierungen in vielen europäischen Ländern hat eine beträchtliche Anzahl von Gebäudeeigentumsparteien keinen Zugang zu Finanzmitteln dieser Art. Aus diesem Grund stufen wir diese Gebäude, die diese allgemeinen Subventionsregelungen nicht in Anspruch nehmen können, als von Energiearmut betroffen ein“, erklärt Kakalejcikova. Das Projektteam konzentrierte sich auf „von Energiearmut betroffene Gebäude“, was besonders in Mittel- und Osteuropa, den ehemaligen Sowjetrepubliken und den Balkanländern relevant ist, wo der Großteil des Wohnungsbestands aus Mehrfamilienhäusern mit sozial gemischter Haushaltszusammensetzung besteht, die einen hohen Anteil an von Energiearmut betroffenen Hauseigentumsparteien aufweisen. Da die meisten Energieeffizienzmaßnahmen auf Gebäudeebene durchgeführt werden müssen, ist die Anerkennung dieser Art von Energiearmut von entscheidender Bedeutung, um die Diskussionen über Energieeffizienz auf eine höhere politische Ebene zu heben.

Projektaktivitäten

Das Team von ComAct erprobte sein Konzept in fünf Ländern, und zwar in Bulgarien, Litauen, Nordmazedonien, der Ukraine und Ungarn, die stellvertretend für verschiedene Unterregionen Mittel- und Osteuropas und des Balkans ausgewählt wurden. An diesen Pilotstandorten wurden Haushaltsbefragungen durchgeführt, um die von Energiearmut betroffenen Haushalte zu ermitteln, wobei in jedem Land 1 000 Fragebögen an 200 Haushalte verteilt wurden. „Eine Umfrage unter 1 000 Haushalten in den fünf Pilotländern ergab, dass 25 % der Haushalte mit niedrigem Einkommen mehr als 15 % ihres Einkommens für Energie ausgeben, wobei 39 % Schwierigkeiten haben, es warm zu bekommen, und 44 % über Probleme mit der Kühlung berichten. Alleinstehende ältere Frauen wurden als die am stärksten von Energiearmut betroffene Gruppe ermittelt“, betont Kakalejcikova. „Wir haben uns darauf konzentriert, starke Gemeinschaften, sogenannte Ökosysteme, aus Hauseigentumsparteien, lokalen Behörden, Unternehmen, Finanzinstitutionen und zivilen Organisationen zu schaffen, die an energetischen Renovierungen interessiert sind. Zu diesem Zweck haben wir Strategien zur Einbindung der Interessengruppen und der Gemeinschaften umgesetzt, Ressourcenzentren eingerichtet und lokale Aktive über Beratungsgruppen der Beteiligten eingebunden“, fügt Kakalejcikova hinzu. Außerdem wurden Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau wie etwa Schulungen, Beratung und Coaching organisiert, um das Engagement der Gemeinschaft zu stärken. Das ComAct-Team brachte Vereinigungen von Eigentumsparteien mit Finanzinstitutionen zusammen, um finanzielle Möglichkeiten für Energieeffizienzverbesserungen zu fördern und zu testen. Auf der technischen Seite wurden optimale Energieeffizienzlösungen entwickelt und Energieaudits durchgeführt, um maßgeschneiderte Beratung zu bieten. Beim Thema Energiearmut in Haushalten und Gebäuden spielen viele Faktoren wie Einkommen, Energiepreise und Effizienz eine Rolle. „Während typischerweise Haushalte mit niedrigem Einkommen mit Energiearmut in Verbindung gebracht werden, haben wir festgestellt, dass organisatorische Probleme oft wichtiger als Einkommensprobleme sind. So können ärmere, aber gut organisierte Gemeinschaften durchaus mehr von Subventionsregelungen als unorganisierte, wohlhabendere Gemeinschaften profitieren“, schließt Kakalejcikova.

Schlüsselbegriffe

ComAct, Energiearmut, Energieeffizienz, Mehrfamilienhäuser in Privatbesitz, Balkan, Mittel- und Osteuropa, ehemalige Sowjetrepubliken

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