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In/Tangible European Heritage - Visual Analysis, Curation and Communication

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Visualisierung, Kuratierung und Weitergabe des Kulturerbes Europas

Über eine neue Plattform werden Daten über europäische Kunstwerke und die Biografien ihrer Schöpferinnen und Schöpfer verknüpft, um den Zugang zur Kulturgeschichte durch Visualisierungen und interaktive Geschichten zu modernisieren.

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Die Digitalisierung revolutioniert die Art und Weise, wie wir unser reiches kulturelles Erbe bewahren und mit ihm umgehen. „Materielle Kulturgüter aus Museen, Archiven und Bibliotheken sind online zugänglich geworden“, sagt Florian Windhager, Forscher an der Universität für Weiterbildung Krems (UWK). „Jetzt werden immaterielle Güter – wie beispielsweise sprachbasierte Berichte über das Leben von Künstlerinnen und Künstlern – als biografische Datenbanken auf nationaler Ebene organisiert und weitergegeben.“ Diese Entwicklungen bieten eine hervorragende Grundlage für die verstärkte Rezeption, Nutzung und Förderung des europäischen Kulturerbes. Dennoch gibt es weiterhin Lücken. „Unzählige Verbindungen zwischen digitalisierten Kulturgütern und den dazugehörigen kulturellen Informationen müssen noch hergestellt werden“, erklärt UWK-Forscherin Eva Mayr. Ein von Windhager und Mayr koordiniertes und vom EU-finanzierten Projekt InTaVia unterstütztes transnationales Team bemüht sich, diese Lücke zu schließen. Es hat unter Verwendung von Informationen aus verschiedenen Datenbanken über materielle und immaterielle Güter ein offenes Informationsportal für die visuelle Analyse, Kuratierung und visuelle Kommunikation dieser Kulturgüter und ihrer Beziehungen untereinander entwickelt.

Künstliche Intelligenz zur Herstellung von Verbindungen zwischen verschiedenen Datenquellen

Das InTaVia-Portal wurde für die Aufnahme, Harmonisierung und Anreicherung von Daten über Kulturgüter und zugehörige Biografien aus verschiedenen europäischen Datenbanken konzipiert. Eine der Hauptfunktionen ist ein Wissensgraph, der 24 588 310 strukturierte Aussagen über 713 570 Kulturgüter und Personen enthält. Für den Graphen werden künstliche Intelligenz und Sprachdatenverarbeitung genutzt, um verschiedene Datenquellen zu analysieren und Verbindungen zwischen ihnen herzustellen. Der Wissensgraph wird von einer Reihe von webbasierten Instrumenten begleitet, die die Kuratierung, die Analyse und die Kommunikation der Daten erleichtern. Dazu gehören Instrumente zum Suchen, Prüfen, Kuratieren und Visualisieren von Daten, sowohl aus dem Graphen als auch aus lokal importierten Quellen.

Verwandlung von Daten in fesselnde – und interaktive – Geschichten

Eine weitere wesentliche Funktion des InTaVia-Portals ist das Angebot an Instrumenten, die innovatives Storytelling ermöglichen. „Das Portal hilft den Nutzenden, Daten in spannende Geschichten zu verwandeln, bei denen Visualisierungen, Texte und verschiedene andere Multimediaformen kombiniert werden“, erklärt Mayr. Ein Beispiel ist Die Baugeschichte der Wiener Hofburg vom Mittelalter bis zur Neuzeit. „Anhand von Daten aus verschiedenen Quellen können wir die Baugeschichte der Hofburg von ihrem Baubeginn im 13. Jahrhundert an erzählen“, erklärt Windhager. Mit dem Geschichten-Viewer des Projekts kann diese fesselnde Geschichte sowohl über eine Web-App als auch über eine mobile App geteilt werden, die beide Elemente erweiterter Realität enthalten.

Hinaustragen des kulturellen Erbes Europas in die Welt

Zwar muss noch mehr getan werden, um die Wissensbasis zu erweitern und die Methoden und Instrumente der Plattform zu verbreiten, dennoch gelang es dem Projektteam, eine zentrale Anlaufstelle zu schaffen, über die das materielle und immaterielle Kulturerbe Europas miteinander verbunden und diese einzigartigen Geschichten in die Welt hinausgetragen werden. „InTaVia ist ein großartiges Beispiel, das aufzeigt, wie der Reichtum der europäischen Kultur weltweit für Fachleute und die Öffentlichkeit gleichermaßen zugänglich gemacht werden kann“, so Mayr abschließend.

Schlüsselbegriffe

InTaVia, Kulturerbe, Kulturgeschichte, Digitalisierung, künstliche Intelligenz, KI, Sprachdatenverarbeitung, Daten, europäische Kultur

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