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Ökosystem der offenen Wissenschaft für die blaue Wirtschaft wird in Europa weiter ausgebaut

Im Projekt Blue-Cloud 2026 werden ein föderiertes europäisches Ökosystem und eine kollaborative webbasierte Forschungsumgebung geschaffen, die es ermöglichen, Forschungsdaten, die für den Schutz der Ozeane und Meere von grundlegender Bedeutung sind, auszutauschen und zu nutzen.

In jüngster Zeit ist Europa führend bei der Erforschung mariner Ökosysteme, mit Infrastrukturen, Programmen und großen FuE-Projekten, die seine Kapazitäten für die Gewässerbeobachtung, die Modellierung, die Vorhersage, die Verarbeitung und den Austausch von Daten erhöht haben. Programme für offene Wissenschaft sind ein integraler Bestandteil dieser Fähigkeit und leisten einen wichtigen Beitrag zur Förderung des Meeresschutzes. Im Jahr 2019 startete das EU-finanzierte Projekt Blue-Cloud mit dem Ziel, eine virtuelle Pilotplattform zu entwickeln, die einen offenen und nahtlosen Zugang zu multidisziplinären Daten und Forschungsinstrumenten für die Nachhaltigkeit der Ozeane bietet. Nach einem erfolgreichen vierjährigen Prozess begann Blue-Cloud 2026 im Jahr 2023 mit einem ehrgeizigeren Ziel: die Entwicklung der Pilotplattform zu einem föderierten europäischen Ökosystem zur Bereitstellung von FAIRen (auffindbaren, zugänglichen, interoperablen, wiederverwendbaren) und offenen Daten sowie Analysediensten zur Vertiefung der Forschung zu Ozeanen, Meeren sowie Küsten- und Binnengewässern. Dieses Projekt umfasst ein Team von 40 Partnern aus 13 Ländern und ist von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung einer meeresbezogenen Erweiterung der Europäischen Cloud für offene Wissenschaft, die grundlegende Strategien der Europäischen Union wie den Grünen Deal, die Initiative Destination Earth und die Mission „Wiederbelebung unserer Ozeane und Gewässer“ unterstützt.

Die aktuelle Blue-Cloud-Plattform

Da die Ozeane 70 % der Erdoberfläche bedecken und über 95 % der Biosphäre des Planeten ausmachen, wird schnell deutlich, wie komplex die Daten für den Schutz der Meere sein können und einen Ansatz erfordern, der verschiedene Disziplinen einschließt. Das Blue-Cloud-Ökosystem ermöglicht den Nutzenden derzeit das Durchsuchen und das Zugreifen auf über 10 Millionen Datensätze. Es verbindet zudem führende europäische Infrastrukturen für Meeresdaten, mit denen in situ und aus der Ferne Daten über die marine Biodiversität, CO2-Beobachtungen an der Meeresoberfläche, Meeresphysik, Biogenomik sowie Bathymetrie und viele andere Bereiche erfasst werden. Die virtuelle Forschungsumgebung des Projekts ist bereits eine der ausgereiftesten Communities im Bereich der offenen Wissenschaft in der Cloud. Die Nutzenden können nicht nur Daten erkunden und darauf zugreifen, sondern auch ihre Arbeit speichern und veröffentlichen, Analysen und Prozesse durchführen sowie über Funktionen sozialer Netzwerke mit anderen Forschenden interagieren.

Kommende Entwicklungen

Im Laufe von 42 Monaten wird das Team von Blue-Cloud 2026 weitere Dienste verbessern und in die Plattform integrieren. Die Dienste für die Datenermittlung und den Datenzugriff werden erweitert, weitere blaue Dateninfrastrukturen werden zusammengeführt und Data Lakes zur Speicherung und Pflege von Rohdaten aus den Infrastrukturen werden eingerichtet. Der Schwerpunkt der nächsten Schritte wird auf der Entwicklung, der Erprobung und der Dokumentation neuer Workbenches liegen, die zu hochqualifizierten Datensätzen aus wesentlichen Ozeanvariablen führen werden. Die wesentlichen Ozeanvariablen sind unterteilt in die Bereiche Physik (Temperatur und Salzgehalt), Chemie (Nährstoffe, Chlorophyll und Sauerstoff) und Ökosystem (Biomasse und Vielfalt des Planktons). Die Herausforderung besteht darin, mit großen In-situ-Datensätzen umzugehen. Das Konsortium wird sich dieser Aufgabe annehmen, indem es seine Hochleistungsumgebung auf der Grundlage von Cloud-Computing in Verbindung mit Big Data, Data Lakes und Datenmanagement einsetzt. Die daraus resultierenden Workbenches werden von grundlegender Bedeutung für die Positionierung von Blue-Cloud 2026 als wichtiger Unterstützer des Digital Twin Ocean sein. Blue-Cloud wird zusammen mit anderen Forschungsprojekten, wie EDITO-infra, diese interaktive Nachbildung des Ozeans unterstützen und so Wissen für eine bessere Entscheidungsfindung liefern. Die Erfassung wesentlicher Ozeanvariablen im Rahmen des Projekts soll zur Analyse des Zustands der Umwelt, zur Vorhersage ihrer Entwicklung und zur Prüfung möglicher Auswirkungen von Nachhaltigkeitsmaßnahmen verwendet werden.

Schlüsselbegriffe

Blue-Cloud 2026, Ozeane, offene Wissenschaft, Nachhaltigkeit, Meeresschutz, blaue Wirtschaft, Big Data