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Normen und Regeln für sicherere tragbare Roboter festlegen

Eine neue Studie, in deren Mittelpunkt Roboter-Exoskelette für die unteren Gliedmaßen stehen, befasst sich mit den Lücken und Ungereimtheiten in der derzeit umfassendsten Norm für persönliche Assistenzroboter.

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Roboter-Exoskelette, welche die unteren Gliedmaßen unterstützen, versprechen, das Leben von Menschen zu verändern, die sich nicht selbständig bewegen können. Sie bergen außerdem das Potenzial, die körperliche Arbeit in der Industrie sicherer werden zu lassen. So wichtig diese neuen Technologien auch sind, werfen sie dennoch eine Reihe rechtlicher, ethischer und gesellschaftlicher Bedenken auf. Können Exoskelette dieser Art tatsächlich die Gesundheit der Arbeitskräfte schützen? Werden die tragbaren Roboter aufgrund ihrer Kosten für die meisten Menschen unerschwinglich sein? Wird die Fokussierung auf die Wiederherstellung der Gehfähigkeit dazu führen, dass Menschen, die nicht laufen können, außer Betracht gelassen werden? Und wenn der Einsatz eines Roboters zu Schäden oder Verletzungen führt, wer ist dann haftbar, der Roboter oder der Mensch, der ihn steuert? Gegenwärtig sind die Vorschriften und Verordnungen in Bezug auf persönliche Assistenzroboter lückenhaft und uneinheitlich, sodass es schwierig ist, diese Probleme zu lösen. Anhand der ISO 13482:2014, der umfassendsten internationalen Norm zur Festlegung von Sicherheitsanforderungen für persönliche Assistenzroboter, untersuchten im Rahmen der EU-finanzierten Projekte SAFEandSOUND und EUROBENCH unterstützte Forschende, auf welche Weise eine solche Norm soziale und ethische Fragen behandelt. In ihrer Studie erkunden sie die wichtigsten Aspekte im Zusammenhang mit Sicherheit und Verantwortung in Bezug auf robotische Exoskelette für die unteren Gliedmaßen, die bei alltäglichen Aktivitäten genutzt werden.

Ein unklares rechtliches Umfeld

Die Autorin und Autoren der Studie berichten, dass „die ISO 13482:2014 zwar ein wichtiger Schritt zur Regulierung von tragbaren Robotern ist, sie aber die ethischen und sozialen Fragen, die Roboter aufwerfen, nicht ausreichend berücksichtigt. In dieser Hinsicht sehen sich die für die Entwicklung Verantwortlichen oft mit unklaren rechtlichen Vorgaben konfrontiert, die in den meisten Fällen dazu führen, dass sie die politischen Ziele nicht vollständig integrieren können“. Die Studie enthält konkrete Empfehlungen, die den Verantwortlichen der Politik dabei helfen sollen, diese Defizite zu beheben. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die ISO 13482:2014 „die Sicherheit nicht ausreichend und umfassend behandelt“. Das Team schlägt außerdem vor, dass die Norm in etlichen Bereichen verbessert werden muss, z. B. in Bezug auf den Geltungsbereich, die Definition von Gefahren und die Auswirkungen geschlechtsspezifischer und psychologischer Aspekte auf die Sicherheit. In der Studie wird außerdem darauf hingewiesen, dass die Tatsache, dass die Norm eine große Vielfalt an Robotern umfasst, „zu Verwirrung über das angemessene Maß an Schutzmaßnahmen führt, das erforderlich ist, um die Sicherheit des Roboterbetriebs zu gewährleisten“. Weiter heißt es, dass die verschiedenen Robotertypen und ihre Einsatzmöglichkeiten es den Verantwortlichen der Politik erschweren, Rahmenbedingungen zu erschaffen, die klare Grenzen für die verschiedenen Arten von Robotern setzen. „Das kann dazu führen, dass Roboter den Nutzenden auf sehr unerwartete Weise schaden.“ Unvollständige Anleitung durch ein Normenwerk stellt bei der Entwicklung und dem Bau sicherer Roboter ein Hindernis dar. In der Studie wird vorgeschlagen, „dass eine Norm für jede Roboterkategorie, die die Sicherheit und Benutzungsfreundlichkeit für alle gleichartigen Robotergeräte verbessert (z. B. nur bei physischen Assistenzrobotern oder sozialen Robotern), die damit verbundenen Sicherheitsprobleme möglicherweise lösbarer gestalten würde“. Die Kernaussage der im Rahmen von SAFEandSOUND (Towards Evidence-based Policies for Safe and Sound Robots: Harnessing experimentation to optimize the regulatory framing of healthcare robot technologies) und EUROBENCH (EUropean ROBotic framework for bipedal locomotion bENCHmarking) unterstützten Studie lautet, dass die Verantwortung von allen Interessengruppen innerhalb des persönlichen Assistenzrobotersystems geteilt werden sollte. Alle Interessengruppen sollten ihr spezielles Fachwissen einbringen, um die Sicherheit und Funktionalität der persönlichen Assistenzroboter zu steigern. „Es ist an der Zeit, aus diesen Erfahrungen zu lernen und die ISO 13482:2014 zu verbessern ... damit die Norm für eine Welt gebrauchstauglich wird, in der Tätigkeiten wie Gehen oder der Besuch eines Meetings zunehmend von der Unterstützung durch an unseren Körper montierte Roboter abhängen werden.“ Weitere Informationen: SAFEandSOUND-Projektwebsite Projekt EUROBENCH

Schlüsselbegriffe

SAFEandSOUND, EUROBENCH, Roboter, persönlicher Assistenzroboter, Exoskelett, Roboter, untere Gliedmaßen, ISO 13482:2014

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