Den Weg für eine nachhaltigere Schweinezucht ebnen
Über das EU-finanzierte Projekt PIGWEB wird akademischen und privaten Forschenden auf einfache und transparente Weise freier Zugang zu erstklassigen Schweineforschungseinrichtungen in ganz Europa geboten. Nach dem Erfolg der ersten zwei Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen wurde im September 2023 die dritte und letzte Aufforderung eingeleitet. Für diese dritte Aufforderung werden 26 Versuchsanlagen für die Schweineforschung für den grenzüberschreitenden Zugang bereitgestellt. Dazu gehören experimentelle Schweinezuchtbetriebe, Futtermittelanlagen, verschiedene Rassen und Linien für Zuchtschweine, Aufzucht- und Trächtigkeitsställe, Kalorimeter, Stoffwechselkäfige, Schlachthöfe, Computertomographen und Knochendichtemessgeräte sowie eine Vielzahl von Forschungseinrichtungen und Laboren. Mithilfe der wissenschaftlichen Einrichtungen, Instrumente und des Fachwissens der PIGWEB-Partner können nach erfolgreichen Bewerbungen Fragen des Tierschutzes, der Umweltauswirkungen, der Ressourcennutzung sowie der Zucht- und Produktqualität behandelt werden.
Eins, zwei
Bei der ersten und zweiten Aufforderung für den grenzüberschreitenden Zugang, die im September 2021 und 2022 veröffentlicht wurden, wurden insgesamt 48 Vorschläge eingereicht. „Es wurde ein breites Spektrum an Forschungsthemen angesprochen, wobei ein starkes Interesse an Leistung, Emissionen, Kalorimetrie, Respirometrie, Futtermittelherstellung sowie Genom- und Transkriptomanalyse bestand“, heißt es in einer Pressemitteilung, die auf „pig.333.com“ veröffentlicht wurde. Auf die 19 für den grenzüberschreitenden Zugang ausgewählten Vorschläge – sieben aus der ersten und 12 aus der zweiten Aufforderung – entfallen 67 % des gesamten dementsprechenden Budgets. Die erfolgreichen diesbezüglichen Bewerbungen der ersten beiden Aufforderungen kamen aus verschiedenen Ländern in Europa und anderen Regionen, darunter Belgien, China, Dänemark, Finnland, Frankreich, Irland, Israel, Serbien, Slowenien, Spanien, die Schweiz, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten. „Insgesamt werden 20 verschiedene Installationen für den grenzüberschreitenden Zugang verwendet, um die vorgeschlagenen Forschungsfragen in den ausgewählten Projekten zu beantworten. Bei den meisten Projekten kommt nur eine Versuchsanlage zum Einsatz, während in fünf Projekten das Fachwissen von zwei oder drei Anlagen vereint wird“, heißt es in der Mitteilung.
Und jetzt drei
Bewerbungen für die erste Phase der letzten Aufforderung werden bis zum 1. Dezember 2023 geöffnet sein. Das Ergebnis der ersten Phase wird am 22. Dezember bekannt gegeben. Danach müssen bei erfolgreichen Bewerbungen Vorschläge für die zweite Phase bis zum 31. März 2024 eingereicht werden. Die Ergebnisse der zweiten Phase werden etwa 2 Monate später, am 24. Mai, bekannt gegeben. Ausführliche Informationen über die verfügbaren Anlagen, die Förderkriterien und die einzuhaltenden Verfahren sind auf der Projektwebsite zu finden. Der verbesserte Zugang zu Forschungseinrichtungen ist nicht die einzige Maßnahme, mit der PIGWEB (An infrastructure for experimental research for sustainable pig production) seit seinem Start im Jahr 2021 die nachhaltige Schweinezucht fördert. Zu den jüngsten Initiativen gehört eine Sommerschule über verantwortungsvolle Tierversuche in der Schweineforschung, die im April 2023 in Deutschland stattgefunden hat. Im August desselben Jahres wurde ein Rundtischgespräch auf der Konferenz EAAP in Frankreich zum folgenden Thema veranstaltet: „Gibt es eine Zukunft für die experimentelle Tierforschung in Europa und wenn ja, wie sieht sie aus?“ Weitere Informationen: PIGWEB-Projektwebsite
Schlüsselbegriffe
PIGWEB, Schwein, Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen, Forschung, grenzüberschreitender Zugang, Forschungseinrichtung, Forschungsanlage
