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Aufbau einer europäischen Infrastruktur für die Schweineforschung

Ein Projekt bietet mit Unterstützung der EU externen Forschenden die Möglichkeit, exzellente Anlagen zur Schweineforschung in Europa zu nutzen. Die zweite Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen läuft jetzt.

Lebensmittel und natürliche Ressourcen icon Lebensmittel und natürliche Ressourcen

Die Schweineforschung in Europa ist derzeit fragmentiert. Obwohl Forschungsinfrastrukturen von zentraler Bedeutung für die Ziele des europäischen Grünen Deals und die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ sind, haben Forschende nicht immer Zugang zu ihnen. Es wird auch wenig unternommen, kollektive Aktivitäten dieser Infrastrukturen zu organisieren. Hier kommt das EU-finanzierte Projekt PIGWEB ins Spiel, das eine koordinierte Maßnahme eingeleitet hat, um eine europäische Infrastruktur für die Schweineforschung aufzubauen. PIGWEB gewährleistet über sein Programm für transnationalen Zugang externen Forschenden aus der Wissenschaft und der Privatwirtschaft freien Zugang zu Europas besten Anlagen zur Schweineforschung und unterstützt die Stärkung der Forschungsgemeinschaft auf diesem Gebiet. Die Forschenden erhalten Zugang zu unterschiedlichen Schweinerassen und Geschlechterfolgen sowie zu Futtermittelfabriken, Ställen, Kalorimetern, Stoffwechselkäfigen, Schlachthöfen, Scannern, Aufnahmesystemen und Labors in 28 Anlagen zur experimentellen Forschung. So sollen Probleme der Industrie hinsichtlich Tierwohl, Auswirkungen auf die Umwelt, Ressourcennutzung sowie Produktions- und Produktqualität gelöst werden. Das Projekt plant drei Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen; die erste wurde im September 2021 gestartet. Von den 20 eingegangenen Vorschlägen der ersten Runde haben sieben den zweistufigen Auswahlprozess erfolgreich durchlaufen. Diese Projekte arbeiten an insgesamt zehn Anlagen für transnationalen Zugang, wobei die meisten nur eine Anlage nutzen und zwei Projekte die Expertise von zwei oder drei Anlagen kombinieren. Die Forschenden aus der ersten Runde – drei Männer und vier Frauen – kommen aus Belgien, Frankreich, Serbien, Slowenien und dem Vereinigten Königreich. Sie sind an drei Privatunternehmen, drei Universitäten und einem Forschungsinstitut angestellt. „Im Groben forschen die ausgewählten Projekte zu Gefühlen und Wohlbefinden der Schweine, Milcherzeugung und das Überleben von Ferkeln, mittelkettigen Fettsäuren, dem Aminosäurebedarf von Ferkeln, dem Gehalt an Rohprotein bei sojabasierten Fütterungsformen, vorhergehenden Lebensmitteln und Kastration“, heißt es in einer Pressemitteilung auf „pig333.com“. Die Projekte laufen von Juli 2022 bis Dezember 2023. Nach Angaben in der Pressemitteilung sollen die ausgewählten Forschenden unter Beachtung des Schutzes des geistigen Eigentums ihre Ergebnisse schnellstmöglich aufwerten.

Die zweite Aufforderung

Die zweite Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen begann am 01. September 2022. Interessierte Parteien werden einen zweistufigen Bewerbungsprozess durchlaufen. Die Frist für die erste Stufe endet am 01. Dezember 2022. Nach der Bekanntgabe der Auswahl dieser Stufe am 22. Dezember können die ausgewählten Forschenden bis zum 31. März 2023 ihre Bewerbung für die zweite Stufe einreichen. Das Ergebnis wird nach zwei Monaten, am 26. Mai, bekanntgegeben. Als Unterstützung der Bewerbung im Rahmen des Programms für transnationalen Zugang steht ein Handbuch zum Bewerbungsablauf und ein Instrument zur Online-Einreichung und Auswahl zur Verfügung. Die dritte Aufforderung wird im September 2023 starten. PIGWEB (An infrastructure for experimental research for sustainable pig production) endet im Februar 2026. Weitere Informationen: PIGWEB-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

PIGWEB, Schweineforschung, Forschungsinfrastruktur, transnationaler Zugang

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