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Europa zu Spitzenleistungen bei radioaktiven Arzneimitteln verhelfen

Im Rahmen des Projekts PRISMAP wird derzeit ein nachhaltiges Programm für medizinische Radionuklide aufgebaut. Damit soll Europa an die Spitze der Forschung zu neuen Methoden der Diagnostik und Behandlung von Krebs gelangen.

Das bis April 2025 laufende EU-finanzierte Projekt PRISMAP wurde eingeläutet, um sicherzustellen, dass Europa gut aufgestellt ist, um aus diesem aufstrebenden Bereich der Medizin Kapital zu schlagen, und damit erkrankte Personen schneller von diesen Forschungsfortschritten profitieren können. Arzneimittel, die radioaktive Moleküle enthalten, auch Radiopharmaka genannt, werden in der Medizin zunehmend eingesetzt, damit klinisches Fachpersonal genaue Diagnoseinformationen erhält. Radiopharmaka können in den Körper injiziert werden, um bestimmte Organe, Gewebe oder Zellen auf nicht-invasive Weise zu behandeln. Die von den Radionukliden emittierten Positronen, Beta- und Gammastrahlen können aufgefangen werden und erzeugen Bilder, mit denen die Funktion des untersuchten Gewebes widergespiegelt wird. Radiopharmaka unterstützen nicht nur hochpräzise Diagnosen, sondern können auch zur Behandlung vieler Krebsarten eingesetzt werden. Sobald ein Radiopharmakon an einer Krebszelle haftet, zerfällt die radioaktive Verbindung auf natürliche Weise und setzt Energie frei, die die DNS benachbarter Krebszellen schädigt.

Hochreine Radionuklide zu medizinischen Zwecken

Das Projektteam verfolgt das Ziel, ein Haupthindernis für die wirksame Entwicklung dieses Forschungsbereichs zu beseitigen: die Schwierigkeiten, die viele Labore beim Zugang zu Radionukliden haben. PRISMAP wird eine nachhaltige Quelle für hochreine Radionuklide zu medizinischen Zwecken schaffen und den Fachleuten auf diesem Gebiet eine zentrale Anlaufstelle für diese Ressourcen bieten. Dafür wurde ein Konsortium aus wichtigen Neutronenquellen, Isotopenmassentrennungsanlagen sowie Hochleistungsbeschleunigern und Zyklotronen zusammen mit führenden biomedizinischen Forschungseinrichtungen und Krankenhäusern gegründet. Das Projektteam strebt außerdem an, europaweit harmonisierte Forschungsstandards festzulegen und die geltenden Vorschriften zu klären. PRISMAP hat bereits Maßnahmen ergriffen, um Forschenden einen einfachen Zugang zu dieser Forschungsinfrastruktur zu bieten. Im Rahmen des Projekts wurde eine webbasierte Einstiegsplattform eingerichtet, die neben öffentlichen Informationen auch einen privaten Konsortialbereich für den Datenaustausch und die Kommunikation umfasst. Die Webplattform deckt eine Reihe verschiedener Radionuklide ab, die alle als Bestandteile in der Diagnostik und Behandlung eingesetzt werden können. Für jedes Radionuklid werden allgemeine Daten, die Produktionsweise und die allgemeine Anwendung angegeben. Neue Terminologien und Normen wurden ebenfalls eingeführt, um neuartigen Methoden der Radionuklidproduktion Rechnung zu tragen, wie z. B. der Kombination von Isotopenmassentrennung und etablierteren Beschleuniger- (Zyklotron-) und Reaktorverfahren.

Die innovative Radionuklidforschung vorantreiben

Mit anderen europäischen Infrastrukturprojekten wie Euro-BioImaging wurde sich ausgetauscht, um künftige Synergieeffekte im medizinischen Bereich zu maximieren. Das Projektteam plant, weiterhin neue Produktionsmethoden zu erschließen, neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu schaffen und die medizinische Radionuklidforschung in Europa voranzubringen.

Schlüsselbegriffe

PRISMAP, Isotop, radioaktiv, Radiopharmaka, Radionuklide