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Electric Vehicle Components for 1000 km daily trips (EVC1000).

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Innovationen für 1 000-km-Fahrten im Elektrofahrzeug

Die umfassende Einführung von Elektrofahrzeugen hängt insbesondere von der Akzeptanz und dem Vertrauen der Verbraucherschaft ab. EU-finanzierte Forschende haben Bauteile optimiert, um die Langstreckenleistung zu ermöglichen, sodass Elektroautos eine attraktivere und zuverlässigere Option werden.

Verkehr und Mobilität icon Verkehr und Mobilität

Dank sinkender Preise und technologischer Durchbrüche sind Elektrofahrzeuge (EV) eine zunehmend bezahlbare und tragbare Möglichkeit für viele Verbrauchende geworden. Doch die Nutzungsakzeptanz ist weiterhin ein Problem. Die Verbraucherschaft sieht vor allem den Mangel an Ladeinfrastruktur, wird von langen Ladezeiten abgeschreckt und hat Bedenken über die begrenzte Reichweite von Elektrofahrzeugen. Darüber hinaus kann die Anpassung der Methoden in der Automobilproduktion an die spezifischen Anforderungen von Elektrofahrzeugen langsam und kostspielig sein. Auch sind viele Bauteile für Elektrofahrzeuge weniger ausgereift als solche für Verbrennungsmotoren und müssen weiter optimiert werden. Es wird zunehmend anerkannt, dass Lösungen erforderlich sind, um diese Bedenken auszuräumen, die Produktionseffizienz zu erhöhen und leistungsfähigere Fahrzeuge zu bauen.

Radnabentechnologie

Eine dieser Innovationen ist die Integration von Radnabenmotoren von Elaphe. Diese Motoren befinden sich in der Hinterachse des Fahrzeugs und treiben die Räder direkt an. „Radnabenmotoren bieten viel Potenzial hinsichtlich Energieeffizienz und Fahrzeugdynamik“, erklärt der Projektkoordinator von EVC1000, Eric Armengaud. „Durch die Verlagerung der Elektromotoren an die Ränder des Fahrzeugs entsteht mehr Platz für andere Zwecke wie verbesserte Fahrzeugstrukturen für mehr Sicherheit oder mehr Platz im Innenraum.“

Optimierte Bauteile für Elektrofahrzeuge

EVC1000 hat zehn Partner aus Europa zusammengebracht und wurde von www.avl.com (AVL List) in Österreich koordiniert. Es wurde eingerichtet mit dem Ziel, Elektrofahrzeuge mit dieser innovativen Anordnung mit Radnabenmotoren zu optimieren. Dabei standen insbesondere die Brems- und Aufhängungskontrolle in Kombination mit dem Radnabenantriebsstrang im Mittelpunkt, um eine bessere Fahrzeugdynamik zu erreichen. Das Ziel war es, neue Bauteile für Elektrofahrzeuge zu konzipieren, die deutliche Vorteile bezüglich der Energieeffizienz – und somit der Reichweite – bringen und auch andere Bereiche beeinflussen, die Bedenken bei der Verbraucherschaft auslösen, wie die Fahrzeugstabilität. Diese Lösungen sollten dann in Pilotfahrzeugen vorgestellt werden. Das Projekt begann mit dem Aufbau einer Serie an Simulationsmodellen, um die Designentwicklung und erste Validierungen neuer Komponenten zu erleichtern. Diese Bauteile wurden dann entworfen und produziert, darunter auch ein Dual Inverter für eine effizientere parallele Steuerung mehrerer Elektromotoren sowie Radnabenmotoren für mehr Energieeffizienz. „Wir haben auch neue Karosserieteile entworfen, wie Brake-by-Wire-Systeme und eine elektro-hydraulische Aufhängung mit Möglichkeiten zur Energiegewinnung, um mehr Freiheit für fortschrittliche Steuerstrategien zu schaffen“, berichtet Armengaud. „Darüber hinaus haben wir hochleistungsfähige elektro-hydraulische Aufhängungen mit X-by-Wire-Technologie entwickelt, um die Fahrzeugdynamik zu verbessern, ohne Komfort einzubüßen.“ Diese Innovationen werden nun in zwei Vorführfahrzeuge eingebaut, um die möglichen Vorteile dieser Lösungen für verschiedene Marktsegmente vorzustellen. „Mit täglichen Langstreckenfahrten können wir nicht nur die Energieeffizienz einschätzen, sondern auch herausfinden, wie wir die Kundenerfahrung weiter verbessern können“, ergänzt Armengaud.

Innovationsökosystem für Elektrofahrzeuge

Das Projektteam hat erfolgreich mehrere neue Bauteile als Prototyp umgesetzt und ausgewertet. Einige davon wurden bereits patentiert. Das ebnet letztendlich den Weg für die Massenproduktion hocheffizienter Elektrofahrzeuge und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit Europas in diesem wichtigen Bereich. Als Beitrag zur Produktion von Elektrofahrzeugen und intelligenteren, umweltfreundlicheren Verkehr hat EVC1000 innovative Bauteile entwickelt, die jetzt auf dem Weg zur Industrialisierung sind und voraussichtlich 2024-2025 auf den Markt kommen. Das Projekt hat auch die Einrichtung von Folgeprogrammen unterstützt, darunter ein Programm für Weiterbildungen und Expertenaustausch. Darüber soll ein Innovationsökosystem geschaffen werden, um modernste Technologien für Elektrofahrzeuge in Europa voranzutreiben.

Schlüsselbegriffe

EVC1000, Elektrofahrzeuge, EV, Radnabenmotor, Automobil, Antriebsstrang, elektro-hydraulisch

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