Die Wissenschaft des Hochleistungsrechnens beherrschen
„Wenn die Studierenden das Programm erfolgreich abschließen, werden sie über die Kompetenzen und das Selbstvertrauen verfügen, die sie benötigen, um im Rahmen des digitalen Wandels in Europa leitende Rollen zu übernehmen.“
Das Hochleistungsrechnen ist eine Schlüsselkomponente des digitalen Wandels in Europa. „Das Hochleistungsrechnen stellt ein rasant wachsendes Forschungs- und Entwicklungsfeld dar, das ein erhebliches Potenzial als treibende Kraft für Wirtschaftswachstum aufweist“, so Pascal Bouvry, Professor an der Universität Luxemburg .Wer das Potenzial, welches das Hochleistungsrechnen bietet, voll ausschöpfen möchte, benötigt allerdings hochqualifizierte Fachkräfte. „Ohne Fachkräfte mit einer einschlägigen Ausbildung im Hochleistungsrechnen und solch verwandten Bereichen wie Datenwissenschaften und künstlicher Intelligenz läuft Europa Gefahr, diese einzigartige Chance zum Ausbau seines Digitalen Binnenmarkts zu verpassen“, fügt Bouvry an. Zwar gehören Grundlagenkurse in Informatik und Programmiersprachen bereits zum Lehrplan zahlreicher Hochschulen, doch die hierdurch vermittelten Kenntnisse genügen den Anforderungen des sich rasch weiterentwickelnden Ökosystems der Hochleistungsrechentechnologie nicht. Das ist der Grund warum die Universität Luxemburg, mit Unterstützung durch das EU-finanzierte Projekt EUMaster4HPC, eine Maßnahme koordiniert, die der Einrichtung eines Europäischen Master of Science (MSc) in Hochleistungsrechnen dient. „Unser Ziel ist es, sämtliche Expertise und alles Wissen, die derzeit an europäischen Universitäten, Forschungszentren, in der Industrie und der Geschäftswelt, in der öffentlichen Verwaltung sowie in kleinen und mittleren Unternehmen vorhanden sind, zusammenzutragen und sie in einem einzigen, europaweiten Hochschulprogramm zu vereinen“, erläutert Bouvry, der die Rolle des Projektkoordinators innehat. Das zweijährige Masterprogramm konzentriert sich zunächst auf die Grundlagen des Hochleistungsrechnens, für ihr zweites Studienjahr wählen die Lernenden dann aus verschiedenen Fachrichtungen. Das Programm umfasst außerdem eine Mentoringinitiative sowie ein Praktikum an einem europäischen Zentrum für Hochleistungsrechnen, in einem Forschungslabor oder in einem Unternehmen. Um einen Abschluss zu erhalten, müssen die Studierenden eine wissenschaftliche Arbeit verfassen und sie vor einem Sachverständigengremiumverteidigen. „Wenn die Studierenden das Programm erfolgreich abschließen, werden sie über die Kompetenzen und das Selbstvertrauen verfügen, die sie benötigen, um bei der Einführung von Hochleistungsrechentechnologien bzw. im Rahmen des digitalen Wandels in Europa leitende Rollen zu übernehmen“, fügt Bouvry an. Das neue computertechnische Masterprogramm wird zunächst an verschiedenen führenden Universitäten Europas angeboten und erprobt. Während einige der Pilotstudiengänge auf Lehr- und Kurspläne für Hochleistungsrechnen zurückgreifen werden, die bereits in Verwendung sind, werden andere neue, vom Projekt erarbeitete Materialien nutzen. Ausgehend von den während dieser Pilotphase gewonnenen Erkenntnissen wird das Projekt einen koordinierten, systemischen Ansatz für die Ausbildung im Bereich Hochleistungsrechnen entwickeln. Dieser soll auch anderen Universitäten zugänglich gemacht werden.
Schlüsselbegriffe
EUMaster4HPC, HPC, Hochleistungsrechnen, Supercomputer, Technologien, digitale Souveränität, Quanteninformatik, Innovation, umweltfreundliche Computersysteme, energieeffizient, KMU