Zugang zu modernster Technologie steigert geschäftlichen Erfolg
„Supercomputer verfügen nun über die Kapazität, KMU bei der Lösung von Problemen zu unterstützen, die zuvor einfach nicht zu bewältigen waren. Oft entstehen dabei sogar neue Geschäftsmodelle.“
99 % aller Unternehmen in Europa gehören der Kategorie „kleine und mittlere Unternehmen (KMU)“ an. Damit bilden KMU das Rückgrat der europäischen Wirtschaft. Die Digitalisierung bringt ein hohes Arbeitstempo und umfassende Möglichkeiten mit sich. Leider fehlt es aber vielen KMU noch an einem geeigneten Zugang zu Rechenressourcen, um dieses Potenzial voll auszuschöpfen. Das von der EU unterstützte Projekt FF4EuroHPC geht KMU bei der Sicherung finanzieller Mittel sowie dem Erwerb entsprechenden Fachwissens zur Hand. Dies steigert nicht nur das kommerzielle Potenzial der einzelnen KMU, sondern ist auch insgesamt der Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in Europa förderlich. Guy Lonsdale, Mitglied des Projektteams, verfügt über einen Hintergrund im Bereich Simulationssoftware und hat erlebt, wie sich das Hochleistungsrechnen zunächst in der computergestützten Konstruktion durchgesetzt und dann auch neueste Entwicklungen in der Datenanalyse sowie das maschinelle Lernen maßgeblich beeinflusst hat. „Dieses Gebiet hat mittlerweile eine gewisse Reife erreicht, da die technologischen Fortschritte immer besser die Anforderungen der Geschäftswelt bedienen“, so Lonsdale. „Supercomputer verfügen nun über die Kapazität, KMU bei der Lösung von Problemen zu unterstützen, die zuvor einfach nicht zu bewältigen waren. Oft entstehen dabei sogar neue Geschäftsmodelle.“ FF4EuroHPC ist das dritte in einer Reihe von miteinander verwandten Projekten. Die EU-unterstützten Vorläuferprojekte waren Fortissimo und Fortissimo 2. Beide Vorgänger wandten sich über offene Ausschreibungen an KMU. Erfolgreiche Kandidaten erhielten Mittel zur Finanzierung eines Erprobungszeitraums von 18 Monaten, in dem der wirtschaftliche Nutzen des Hochleistungsrechnens demonstriert werden sollte. Die Projektmitwirkenden nutzten eine cloudbasierte Infrastruktur, um den Konsortien den Zugang zu Rechenressourcen zu ermöglichen. Nun können die Beteiligten auf 79 Erfolgsgeschichten zurückblicken, die eine große Bandbreite an Innovationen präsentieren. Die Palette reicht von Simulationen zur Aerodynamik von Leichtflugzeugen bis hin zur Eignungsbeurteilung bereits etablierter Arzneimittelwirkstoffe für mögliche Behandlungszwecke, die über den aktuellen Anwendungsbereich hinausgehen. FF4EuroHPC verfolgte den gleichen Ansatz und veröffentlichte zwei Ausschreibungen, in der das Projekt die Finanzierung 15-monatiger Erprobungsperioden anbot. Im Rahmen der ersten Ausschreibung flossen insgesamt 3 Mio. EUR an Zuwendungen. An den 16 erfolgreichen Einreichungen waren 53 Organisationen beteiligt, 27 davon waren KMU. Bei der zweiten Ausschreibung wurden rund 5 Mio. EUR an 26 erfolgreiche Einreichungen ausgezahlt. Insgesamt 79 Organisationen, darunter 47 KMU, waren hier involviert. „Solche Ausschreibungen bergen immer Überraschungen. Beispielsweise durften wir zusehen, wie Hochleistungsrechentechniken und Maschinenlernverfahren mit Sensoren und einer Plattform für das Internet der Dinge kombiniert wurden, um die Hühnerzucht auf das nächste Level zu heben“, erklärt Lonsdale. Um einen weiteren Beitrag zum Aufbau eines sich rasch weiterentwickelnden und vielgestaltigen Hochleistungsrechen-Ökosystems zu leisten, fördert FF4EuroHPC den Wissensaustausch zwischen den Erprobungsteams, etwa durch Workshops. „Unsere neuen Erprobungsaktivitäten sind genau auf dem richtigen Weg und liefern weitere wegweisende Erfolgsgeschichten aus der Geschäftswelt – die beste Werbung um noch mehr europäische KMU von den Vorteilen des Hochleistungsrechnens zu überzeugen“, schließt Lonsdale.
Schlüsselbegriffe
FF4EuroHPC, HPC, Hochleistungsrechnen, Supercomputer, Technologien, digitale Souveränität, Quanteninformatik, Innovation, umweltfreundliche Computersysteme, energieeffizient, KMU