Überbrückung der Wissenslücke zwischen Europa und Japan im Bereich künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz revolutioniert den Fertigungssektor. Durch die Integration von KI in andere fortschrittliche Technologien und Systeme hat der europäische Fertigungssektor bereits ein noch nie dagewesenes Maß an Anpassungsfähigkeit, Effizienz und Robustheit erreicht. Das volle Potenzial von KI zu nutzen, erfordert jedoch Partnerschaften, Wissensaustausch und internationale Zusammenarbeit, sagt Damir Haskovic, Projektkoordinator des EU-finanzierten Projekts EU-Japan.AI (Advancing Collaboration and Exchange of Knowledge Between the EU and Japan for AI-Driven Innovation in Manufacturing) und Forscher bei der unabhängigen Innovationsorganisation MINDS & SPARKS in Österreich. Das Projekt EU-Japan.AI trägt dazu bei, diese Art der Zusammenarbeit zu erleichtern. „Es bestehen zwar gute industrielle Verbindungen zwischen Japan und einigen europäischen Ländern wie Deutschland und dem Vereinigten Königreich, aber in den meisten anderen Ländern sind die Kenntnisse über die japanischen Fertigungsverfahren begrenzt“, erklärt Haskovic. „Während die japanischen Beteiligten zudem die Aktivitäten der großen europäischen Länder kennen, ist ihr Wissen über die kleineren und mittleren Staaten jedoch sehr begrenzt.“ Das Projekt zielt darauf ab, einen Ansatz zur Vernetzung betroffener Interessengruppen aus der EU und aus Japan zu entwickeln, der sich auf eine Plattform stützt. Dieser soll auch den Wissensaustausch bezüglich innovativer Anwendungsmöglichkeiten für künstliche Intelligenz in der Fertigung ermöglichen, um diese Lücke zu schließen. „Das übergeordnete Ziel ist es, eine langfristige Zusammenarbeit in Bereichen zu etablieren und zu fördern, die für KI-gestützte Innovationen in der Fertigungs- und Digitalindustrie relevant sind“, ergänzt Haskovic.
Einige Herausforderungen zu Beginn
Das im Januar 2021 gestartete Projekt stand zu Beginn vor mehreren Herausforderungen, von denen viele mit der COVID-19-Pandemie zusammenhängen. Reisebeschränkungen grenzten die Möglichkeit ein, Workshops, Veranstaltungen zur emotionalen Bindung und Partnerschaftsaktivitäten durchzuführen – Dinge, die für die Förderung der internationalen Zusammenarbeit unerlässlich sind. Somit wurde die Zusammenarbeit mit den japanischen Partnern des Projekts erschwert. „Durch die rasche Anpassung unserer Methoden und die Verlagerung unserer Bemühungen auf den digitalen Bereich konnten wir unsere Arbeit voranbringen und haben bereits eine Reihe wichtiger Ergebnisse erzielt“, so Haskovic. Zu diesen ersten Ergebnissen gehört die technische Umsetzung der Web-Plattform und ihre Integration in die OECD-Beobachtungsstelle für KI-Politik. Diese einzigartige Plattform hilft den Forschenden zu verstehen, wie KI in der EU und in Japan in der Fertigung eingesetzt wird. „Mit dieser Plattform können wir die potenziellen Vorteile und Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen der EU und Japan im Bereich der KI für die Fertigung ermitteln“, erklärt Haskovic. „Sie werden auch den Weg für die Entwicklung konkreter Pläne weisen, um die Beteiligten bei der Ausnutzung dieser Vorteile zu unterstützen.“
Verstärkte Zusammenarbeit steht bevor
Laut Haskovic kommt das Projekt gut voran, und die Forschenden sind bestrebt, diese Dynamik weiter auszuschöpfen. „Wir erwarten eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessengruppen in Japan und der EU, insbesondere zwischen Forschungsförderungseinrichtungen, lokalen Regierungen mit starken Produktionsstandorten und KMU“, fügt er hinzu. Das Projekt konzentriert sich hierfür derzeit darauf, die Funktionalität der Plattform zu verfeinern und zu verbessern, neue Funktionen hinzuzufügen und die Zahl der aktiven Nutzenden zu erhöhen. „Wir sind zuversichtlich, dass sich unsere Plattform durch den Aufbau einer gut bedienbaren, zentralen Drehscheibe für alles, was mit KI und Fertigung zu tun hat, zu einer lebendigen Online-Community entwickeln wird, die den Wissensaustausch, die Zusammenarbeit und die Partnerschaft zwischen den Beteiligten in der EU und Japan erleichtert“, bemerkt Haskovic abschließend.
Schlüsselbegriffe
EU-Japan.AI, EU, Japan, KI, künstliche Intelligenz, Fertigung, internationale Zusammenarbeit, KMU