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Inhalt archiviert am 2024-05-22

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Seltsam und verrückt: Satirischer Nobelpreis belohnt Wissenschaft, die erst zum Lachen und dann zum Nachdenken anregt

Bei der Verleihung der Ig-Nobelpreise wird jedes Jahr die bizarre und einfallsreiche Seite der Wissenschaft gefeiert, um damit das Interesse der Menschen an Wissenschaft, Medizin und Technologie zu wecken.

Am 9. September wurden 10 Forschungsprojekte mit Ig-Nobelpreisen ausgezeichnet, die Menschen erst zum Lachen und dann zum Nachdenken bringen. Die Verleihung wurde von der satirischen Wissenschaftszeitschrift „Annals of Improbable Research“ organisiert und fand wegen COVID-19 diesmal ausschließlich virtuell statt. Sie können sich die lustigen zweistündigen Vorträge der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hier oder hier ansehen. Möchten Sie die Sendung gemeinsam mit Kindern ansehen? Bei den diesjährigen Preisträgern in Medizin ist Vorsicht geboten ... Die Veranstaltung findet normalerweise jedes Jahr an der Harvard University statt. Ja wirklich, das echte Harvard. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhielten ihre Preise von mit dem echten Nobelpreis ausgezeichneten Personen. Ja, Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger, insgesamt neun an der Zahl. Alle Ausgezeichneten erhielten einen 10-Billionen-Dollar-Schein aus Simbabwe. Für viele der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wird der sehr großzügige Geldpreis einen erheblichen Beitrag zur Förderung der Wissenschaft in ihren jeweiligen Fachgebieten leisten.

In der Luft hängende Nashörner und gebrauchter Kaugummi

Die mit den Preisen gewürdigten Personen traten sowohl in herkömmlichen als auch in ungewöhnlichen Kategorien an: Biologie, Ökologie, Chemie, Wirtschaft, Medizin, Frieden, Physik, Kinetik, Entomologie und Transport. Haben Sie sich jemals Gedanken darüber gemacht, wie man Nashörner am besten transportieren kann? Warum sollte Sie das interessieren? Nashörner werden oft per Helikopter in der Luft transportiert, um sie vor Wilderei zu schützen. Es ist besser, sie auf dem Kopf stehend zu transportieren, wie die Erkenntnisse in der Zeitschrift „Journal of Wildlife Diseases“ andeuten. Und das sorgte für die Auszeichnung im Bereich Transport. Erinnern Sie sich an den Ekel, den Sie empfunden haben, als Sie zuletzt einen alten Kaugummi angefasst haben? Aus gutem Grund. Im Mund des Menschen lauern eine Menge Bakterien. Doch wie viele sind es eigentlich? Durch eine genetische Analyse wurden die verschiedenen Bakterienarten ermittelt, die in ausgespuckten Kaugummis auf Bürgersteigen in fünf Ländern zu finden waren. Erstaunlicherweise hielten sich die Bakterien sehr lange, wie eine Studie in „Scientific Reports“ aufzeigt. Warum sollte Sie das interessieren? Diese Forschung hat Auswirkungen auf Bereiche wie Kriminologie, Bekämpfung ansteckender Krankheiten und Abfallwirtschaft. Die Auszeichnung wurde natürlich im Bereich Ökologie vergeben.

Sollten wir die Wissenschaft allzu ernst nehmen?

Sollte Wissenschaft nicht eigentlich Spaß machen, oder gilt das nur für die Schulzeit? Sollte Forschung nicht ernsthaft betrieben und nicht der Lächerlichkeit preisgegeben werden? Vor Jahren hieß es einmal in der angesehenen Zeitschrift „Nature“: „Die Verleihung des Ig-Nobelpreises ist wohl der Höhepunkt des wissenschaftlichen Kalenders. … Sie sind ein willkommenes Gegenmittel gegen die alltägliche Ernsthaftigkeit und Langeweile des Lebens im Labor, da sie einen Überblick über die leicht amüsante und manchmal geradezu lächerliche Wissenschaft bieten.“ Und weiter: „Bei manchen Leuten mag solche scheinbar sinnlose Wissenschaft sicherlich Stirnrunzeln hervorrufen. Aber … wir benötigen Forschung wie diese, um unser Leben zu bereichern. Die Wissenschaft ist so etwas wie ein schwarzes Loch für Freude geworden, eine eigene Disziplin ohne Spaß, in der sich Absurditäten ebenso wie Fördergelder verflüchtigen.“ „Nature“ schloss daraus, dass ein hehreres Ziel verfolgt werden könnte. „Die Preise tragen dazu bei, die natürliche Neugier auf die Welt um uns herum neu zu wecken und ein Publikum zu erreichen, von dem die Autorenschaft herkömmlicher Forschungsarbeiten nur träumen kann: jene Menschen, die denken, dass Wissenschaft langweilig und kompliziert ist und keine Bedeutung für ihr Leben hat. … Die Preisträgerinnen und Preisträger nehmen sich ebenfalls nicht zu ernst, was dazu beiträgt, dass ihre Wissenschaft menschlicher wirkt. … Erfreuen Sie sich stattdessen an den amüsanten, ein wenig exzentrischen Personen, die wertvolle Wissenschaft betreiben und dabei Spaß haben. Wie jede andere Disziplin sollte auch die Wissenschaft nicht frei von Satire sein“. Lassen Sie sich doch von den kuriosen, lustigen und sogar absurden Forschungsergebnissen aus 24 Ländern auf 6 Kontinenten unterhalten, während Sie auf die echten Nobelpreise im kommenden Monat warten.

Schlüsselbegriffe

Ig-Nobelpreis, Nobel, Nashorn, Kaugummi, Wissenschaft, Forschung

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