EU-finanzierter Forscher erhält Auszeichnung im Forschungsbereich Weltraumwetter und Klima
Prof. Horne erhielt kürzlich die Kristian Birkeland Medaille für Weltraumwetter und Klima in Anbetracht seiner wissenschaftlichen Beiträge auf diesem Gebiet. Die Kristian Birkeland Medaille wurde 2013 ins Leben gerufen und wird jährlich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, die in einzigartiger Weise Grundlagenforschung mit angewandter Forschung kombiniert haben, um Wetterprodukte hervorzubringen, die über die wissenschaftliche Gemeinschaft hinaus von Nutzen sind. Prof. Horne erhielt die Auszeichnung 2020 in Anerkennung der Tatsache, dass seine Arbeit zur Verbesserung der Weltraumwetter-Modellierung beigetragen und das Verständnis der solar-terrestrischen Phänomene im Zusammenhang mit dem Weltraumwetter gefördert hat.
Beiträge zum Wissensstand im Bereich Weltraumwetter und Klima
Prof. Horne, derzeit Fachbereichsleiter für Weltraumwetter beim British Antarctic Survey, hatte zuvor zwei EU-finanzierte Projekte zum Weltraumwetter und zu Satelliten geleitet: SPACECAST und SPACESTORM. Ziel des Projekts SPACECAST (Protecting space assets from high energy particles by developing European dynamic modelling and forecasting capabilities) war die Entwicklung eines Vorhersagesystems für Weltraumwetter. Mit dessen Hilfe sollten Satelliten vor hochenergetischen Partikeln geschützt werden, die durch Sonnenaktivität erzeugt werden. Im Rahmen des Projekts SPACESTORM (Modelling space weather events and mitigating their effects on satellites) wurden hingegen Weltraumwetter-Vorhersagemodelle erstellt, die darüber Aufschluss geben sollten, wie die Auswirkungen von Weltraumwetterereignissen auf Satelliten gemildert werden können. Als Ergebnis dieser Arbeit wurden die Strahlungsgefährdungsbeurteilungen des National Risk Register of Civil Emergencies (z. Dt.: Nationales Risikoregister für zivile Notfälle) des Vereinigten Königreichs aktualisiert, und die Mitglieder des SPACESTORM-Teams leisteten einen Beitrag zur Europäischen Kooperation für Raumfahrtnormung. Gemäß einer auf der Website des „British Antarctic Survey“ veröffentlichten Mitteilung lautet die Würdigung für die Kristian Birkeland Medaille, die Prof. Horne verliehen wurde, wie folgt: „Professor Horne hat einige der bahnbrechendsten Beiträge zu den Beobachtungen und der Theorie der magnetosphärischen Plasmawellen und ihrer Wechselwirkung mit verschiedenen Teilchenpopulationen geleistet. Er ist auf diesem Gebiet weltweit führend. Er hat gezeigt, dass Welle-Teilchen-Wechselwirkungen eine wichtige Rolle bei der Beschleunigung relativistischer ‚Killer‘-Elektronen in der Magnetosphäre spielen.“ Nachdem er die grundlegende Physik hinter den Welle-Teilchen-Wechselwirkungen gemeistert hatte, erweiterte Prof. Horne seine Forschung dahingehend, Schäden durch Satellitenstrahlung, welche durch energetisch geladene Teilchen verursacht werden, besser zu verstehen. Hierfür erhielt er internationale Anerkennung. Im Laufe seiner Karriere hat Prof. Horne mehr als 200 Forschungsarbeiten veröffentlicht und mit zahlreichen Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen zusammengearbeitet. Er war zudem in beratenden Ausschüssen für Raumfahrtmissionen im Vereinigten Königreich sowie in Fördergremien der NASA tätig. Er ist Mitglied der American Geophysical Union, der International Union of Radio Science, der Royal Astronomical Society und des St. Edmund’s College, Cambridge. Neben seiner jüngsten Auszeichnung wurde er 2014 mit dem Lloyds Science of Risk Prize, 2020 mit dem Appleton Prize der International Union of Radio Science und im selben Jahr mit der Doktorwürde der Universität Cambridge ausgezeichnet. Das von Prof. Horne koordinierte Projekt SPACECAST lief über drei Jahre und endete 2014. Das Projekt SPACESTORM, welches die gleiche Laufzeit wie SPACECAST hatte, endete 2017. Weitere Informationen: SPACESTORM-Projektwebsite SPACECAST-Projektwebsite
Schlüsselbegriffe
SPACESTORM, SPACECAST, Richard Horne, Kristian Birkeland Medaille, Weltraumwetter, Satellit