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Eine bessere Vorbereitung der Städte auf den Klimawandel

Viele Städte sind von Klimaextremen betroffen. Dennoch fehlt es ihnen oft an entsprechenden Plänen für den richtigen Umgang damit. Ein EU-finanziertes Projekt zog daher höchst zuverlässige wissenschaftliche Daten auf dem neuesten Stand heran, um Instrumente und Dienstleistungen zu entwickeln, die Städte beim Aufbau ihrer Resilienz gegenüber dem Klimawandel und der Förderung eines nachhaltigen wirtschaftlichen Wachstums unterstützen können.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Als Flächen mit einer hohen Dichte an Bevölkerung, Infrastrukturen, wirtschaftlichem Handeln und vielen weiteren Ressourcen auf engem Raum bekommen Städte die Auswirkungen von Klimaveränderungen an vorderster Front zu spüren.

Richtig Handeln durch solides Wissen

Die damit verbundenen sozialen, wirtschaftlichen und infrastrukturbezogenen Risiken lassen sich durch effiziente Konzepte und Eindämmungsstrategien jedoch erheblich verringern. Dies setzt eine fundierte, klimabezogene Entscheidungsfindung auf allen Verwaltungs- und Planungsebenen voraus. Es besteht zwar bereits ein beträchtlicher Bestand an öffentlich verfügbaren Klimadaten, doch werden diese nicht immer in einer Art und Weise dargestellt, die den Anforderungen bestimmter Regionen und Sektoren entspricht. Die wirtschaftlichen und sozialen Vorteile von Klimadienstleistungen sind oftmals nicht klar formuliert, quantifizierbar oder spezifisch genug, um sie unkompliziert und effektiv ausschöpfen zu können. In enger Zusammenarbeit mit städtischer Vertretung und städtischen Interessengruppen entwickelte das EU-finanzierte Projekt Climate-fit.City auf der Grundlage von komplexen wissenschaftlichen Daten mit Bezug zur Stadt eine Reihe wertvoller Werkzeuge, um die Herausforderungen vor Ort anzugehen.

Sechs maßgeschneiderte Dienstleistungen

Die Projektpartner demonstrierten den Mehrwert der städtischen Klimadienstleistungen von Climate-fit.City für die Entscheidungsfindung vor Ort an sechs europäischen Beispielfällen. Die auf städtisches Klima bezogenen Primärdaten werden vom Projektkoordinator VITO, dem Flämischen Institut für technologische Forschung, bereitgestellt. Das Institut entwickelte dazu das flexible, hochpräzise Computermodell UrbClim, um detailreiche Karten von den Städten mit einer räumlichen Auflösung zwischen 100 Metern bis zu 1 Kilometer zu erstellen. Die Dienstleistung für aktive Mobilität stellt der Verkehrsplanung nutzbare, ausführliche und zukunftsorientierte Klimadaten zur Verfügung. „Mit diesen Informationen sollten die Städte in der Lage sein, neue Verkehrswege zur Förderung der aktiven Mobilität zu bestimmen, ungeeignetere Regionen oder Strecken zu identifizieren, die extremen Wetterbedingungen stark ausgesetzt sind, und die zukünftige Infrastruktur zu planen“, merkt Projektkoordinator Filip Lefebre an. Die Dienstleistung ist als zusätzliche Klimafunktion in das bestehende GPS-Datenanalysewerkzeug Bike Citizens Analytics integriert, das die städtische Radverkehsplanung unterstützen soll. Bei der Dienstleistung für Gebäudeenergieeffizienz werden präzise Energiesimulationen angeboten, um einen höheren Wärmekomfort und einen geringeren Wärme- und Kühlungsverbrauch in Gebäuden zu ermöglichen. Städtische Daten werden in die Software Meteonorm eingespeist. Sie gewährleistet Zugriff auf präzise Informationen zur Strahlungsbelastung, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Windstärke des jeweiligen städtischen Standorts. Eine weitere Dienstleistung stellt außerdem Informationen über den Zusammenhang zwischen Hitze und Gesundheit dar. Der Online-Demonstrator in Barcelona stellt das Mortalitätsrisiko an warmen Tagen dar und der Online-Demonstrator in London zeigt das Mortalitätsrisiko an warmen Tagen und das Sterberisiko pro Temperaturanstieg um 1 °C. Die Dienstleistung für das Katastrophenmanagement unterstützt die Vorhersage von Veränderungen bei der Häufigkeit extremer Ereignisse. Auf der Grundlage von einschlägigen Daten wird ein klimagerechter städtischer Notfallplan erstellt, um effizientere Notfallmaßnahmen und Planungen für zukünftige Investitionen bei extremen Regenfällen und Hochwasser zu ermöglichen. Mithilfe der Dienstleistung für die Stadtplanung können die Endnutzenden verschiedene Stadtentwicklungs- und Bodennutzungsszenarien im Klimawandel simulieren und die Verteilung der Hitzebelastung modellieren. „Die Möglichkeit zur Modellierung von Veränderungen bei der Bodennutzung ist eine enorme Hilfe, um sinnvolle Empfehlungen für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel auszusprechen.“ Insbesondere sind wir damit in der Lage, die Resilienz gegenüber der Hitzebelastung bei Stadtplanungsprozessen in gemeinsamer, überzeugender und wissenschaftlich fundierter Art und Weise zu berücksichtigen“, so Barbara Vojvodikova, Serviceentwicklungspartnerin am Institute for Sustainable Development of Settlements in Tschechien. „Stadtgebiete müssen Anpassungsprozesse einleiten, um ihre Anfälligkeit gegenüber den negativen Auswirkungen von Klimaveränderungen zu verringern.“ Dieser Wandel muss branchenübergreifend erfolgen, denn der Klimawandel beeinflusst zahlreiche städtische Aktivitäten, die miteinander verknüpft sind. Climate-fit.City bietet einen integrierten Ansatz, der auf unterschiedliche Bereiche wie Gesundheit, aktive Mobilität, Tourismusmanagement, Stadtplanung, grüne Infrastruktur und Notfallplanung eingeht“, so Lefebre abschließend.

Schlüsselbegriffe

Climate-fit.City, städtisch, Städte, Klimadienstleistung, Klimawandel, Hitzewelle

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