Eine intuitive Cybersicherheitslösung für vernetzte Gebäude
Wenn wir den Begriff „intelligente häusliche Umgebung“ hören, denken viele von uns vermutlich daran, Google nach der aktuellen Wettervorhersage zu fragen oder Alexa das Lieblingslied abspielen zu lassen. Doch diese intelligenten Geräte sind nur die Spitze des Eisbergs. Ein wirklich intelligentes Gebäude nutzt automatisierte Technologie für alles – seien es Haushaltsgeräte, die Beleuchtung, die Heizung, Sicherheitsanlagen, Soundsysteme oder sogar die Fensterjalousien. Durch das Internet der Dinge (IoT) kommunizieren diese Geräte miteinander, um ein vollständig integriertes Ökosystem zu schaffen. Doch mit der zunehmenden Verwendung von intelligenter Technologie innerhalb der intelligenten häuslichen Umgebung geht auch ein erhöhtes Cybersicherheitsrisiko einher. Das EUfinanzierte Projekt GHOST hat nach Wegen gesucht, um dieses Risiko zu handhaben. Das Team entwickelt eine Cybersicherheitslösung, die für intelligente Gebäude genutzt werden kann. „GHOST hat eine transparente Cybersicherheitsumgebung für alle Europäerinnen und Europäer, die in einer vernetzten Welt leben, vor Augen“, sagt José Manuel Álvarez, Innovations- und Projektmanager bei Televés Corporation, dem Koordinationspartner des Projekts. „Mit minimalem Aufwand werden die Verbraucherinnen und Verbraucher auf die Cybersicherheitsrisiken aufmerksam, mit denen sie konfrontiert sind, und sie können fundierte Entscheidungen zur Minderung dieser Risiken treffen.“
Sicherheitsniveau auf Unternehmensebene für den Einsatz in Gebäuden
Das Ziel des Projekts war die Bereitstellung eines überaus nützlichen und effektiven Sicherheits-Frameworks für intelligente Gebäude bewohnende Menschen. Hierzu wandte das Forschungsteam Prinzipien für das Entwerfen von Verhaltensweisen an, um eine benutzungsorientierte Lösung zu erstellen. „Die GHOST-Architektur stimuliert ein sicherheitsfreundliches Benutzungsverhalten, das über eine unaufdringliche, leicht verständliche Lösung durchgesetzt wird“, erklärt Álvarez. GHOST besteht aus einer Software-Lösung, die in Netzwerk-Gateways intelligenter Gebäude eingebettet ist. Unter Verwendung von maschinellem Lernen und Datenanalytik führt die Lösung eine Netzwerkanalyse und Deep Packet Inspections aus, um verdächtige Muster und böswillige Verhaltensweisen zu erkennen. GHOST nutzt zudem eine Blockchain, um die Sicherheit durch angemessene Computerprotokolle, sogenannte Smart Contracts, weiter zu erhöhen. „Ein GHOST-fähiges Gebäude liefert den Nutzenden eine Echtzeit-Analyse zu allen Verbindungen und Daten, die zwischen ihren vernetzten Geräten und externen Diensten ausgetauscht werden“, merkt Álvarez an. „Das System benachrichtigt die Person dann über verdächtigte Verbindungen, wenn neue Daten ausgetauscht werden oder wenn ein Gerät den üblichen Server wechselt.“ Das Ergebnis ist ein Sicherheitsniveau auf Unternehmensebene für die Verwendung in Privathaushalten.
Ein Selbstverteidigungsmechanismus für vernetzte Gebäude
Das Projekt war erfolgreich in der Erstellung eines hochautomatisierten Sicherheitsinspektions-Frameworks und eines widerstandsfähigen, dezentralen Selbstverteidigungsmechanismus für vernetzte Gebäude. Hierdurch befähigt GHOST Privatpersonen dazu, die Kontrolle über ihren Schutz personenbezogener Daten und über ihre Sicherheit zu übernehmen. „Indem wir Verbraucherinnen und Verbrauchern ihr eigenes Toolset für die praktische Cybersicherheitsinspektion, Entdeckung und Entscheidungsfindung an die Hand geben, haben wir den Schwerpunkt der Cybersicherheit von eingehenden Datenströmen auf das Bewusstsein und die Kontrolle für die ausgehenden Daten verlagert“, lautet das Fazit von Álvarez. Die GHOST-Lösung wurde über großangelegte, langfristige Studien validiert, die unter Bedingungen des realen Lebens durchgeführt wurden, darunter Gebäude für umgebungsunterstütztes Leben und Privathaushalte in Norwegen, Rumänien und Spanien.
Schlüsselbegriffe
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