Tragbarer Akkupack versorgt vom Stromnetz abgeschnittene Gebiete
Mithilfe der EU-Finanzierung des Projekts EmPower entwickelte PP Power einen kostengünstigen tragbaren Akkupack mit Anbindung an das Internet der Dinge: den Peoples Portable Power Pack (4P) (etwa „tragbarer Akkupack für die Menschen“). Dieser wiederverwendbare Akku könnte das Leben von Gemeinschaften in den entferntesten Ecken der Welt verändern und ihnen mehr Freiheit und Autonomie ermöglichen.
Keine Entwicklung ohne Strom!
Laut Datenkatalog der Weltbank-Initiative „Nachhaltige Energie für alle“ lebten im Jahr 2017 über 800 Millionen Menschen ohne Zugang zu einer zuverlässigen Stromversorgung. Die überwiegende Mehrheit davon lebt im Afrika südlich der Sahara, in drei Ländern: Kenia, Tansania und Uganda. Menschen, die keinen Zugang zur Energieversorgung haben, sind bei der Beleuchtung weitgehend auf Basistechnologien in Form von Kerzen oder Kerosinlampen angewiesen. Studien zeigen einen monatlichen Verbrauch im Bereich von drei bis 30 Litern Kerosin pro Haushalt für die Beleuchtung. Für jeden Liter Kerosin der verbrannt wird, werden rund 2,5 kg CO2 in die Atmosphäre freigesetzt. Neben CO2 entsteht bei der Verbrennung in Kerosinlampen Ruß (ca. 58,5 g/l). Dies erhöht ihren Beitrag zu den schädlichen Emissionen erheblich und stellt eine Gefahr für die Gesundheit dar. Zu den herkömmlichen Beleuchtungsalternativen zählen Biokraftstoffe, batteriebetriebene Beleuchtungskörper und Dieselgeneratoren für die reichsten Haushalte und kleine Unternehmen. „Familien in ganz Ostafrika berichteten, dass sie jede Woche vier USD für Öllampen, Einwegbatterien und das Aufladen von Mobiltelefonen ausgeben, wobei ein Mitglied des Haushalts durchschnittlich jeweils eine Stunde zum Aufladen des Geräts unterwegs ist“, beobachtet Rikke Lolck, IT- und Kommunikationsanalystin bei PP Power.
Sofortzahlung für Energie
Das EmPower-Projekt entwickelte zwei innovative tragbare Akkupack-Modelle, die mit einer GPS-Einheit ausgerüstet sind. „Unsere umweltfreundlichen Lösungen bestehen aus einem hochmodernen Lithium-Ionen-Akku, LED-Lampen, einer Taschenlampe mit Radio, USB-Anschlüssen zum Laden von Mobiltelefonen und 12/24 V-Steckern zum Anschluss von Geräten (z. B. einem 24-Zoll-Fernseher oder einem Haarschneider) jeder Marke. Die Akkus können von jedem Solarmodul (z. B. von kommunalen Solarzellen, Solarkiosken oder Mikronetzen) aufgeladen werden, so dass die Endnutzenden den Strom ‚nach Hause tragen‘ und die Geräte für zehn Tage damit aufladen können, was ungefähr dem wöchentlichen Stromverbrauch eines Haushalts entspricht“, erklärt Lolck. Eine mit der Cloud verbundene Batteriemanagementsoftware ermöglicht die Fernüberwachung und -verwaltung des Akkustatus. Cloud-Software lässt sich in alle gängigen digitalen Zahlungsplattformen integrieren, um mobile Transaktionen zu erleichtern. Dank flexibler umlagefinanzierter Zahlungspläne können die Menschen für das bezahlen, was sie nutzen, und so wie sie es brauchen. Wenn Endnutzende zum Beispiel Energie kaufen wollen, senden sie entweder eine SMS oder nutzen die App, um eine bestimmte Menge Strom zu erwerben. Das System bewertet den Zahlungsstatus und entsperrt im Fall der Gültigkeit den Akku. Bei Zahlungsverzug schaltet sich der Akku (durch einen Mikrocontroller) ab, bis die Zahlung eingegangen ist. Die Lösung von PP Power hat die CE-Kennzeichnung erhalten. „Wir haben die Möglichkeit untersucht, Teil von Lighting Global zu werden, der Plattform der Weltbankgruppe zur Unterstützung eines nachhaltigen Wachstums des globalen Marktes für netzunabhängige Beleuchtung. Dadurch könnte der Zugang zu Energie in Gebieten ohne Stromversorgung verbessert werden. Wir ermittelten, welche Anforderungen für die Lighting-Global-Zertifizierung erfüllt sein müssen, und knüpften Kontakte, um die Vertragsbedingungen zu definieren und Angebote einzuholen“, so Lolck abschließend.
Schlüsselbegriffe
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