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Inhalt archiviert am 2023-04-17

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Kommunikation zwischen den Wissenschaften und mit der Öffentlichkeit bietet nicht nur Fakten, sondern Wissen

Aufgrund unserer derzeitigen Lebenssituation suchen viele Menschen auf der ganzen Welt nach Antworten und, gleichermaßen dringend, nach Anbindung. Zwei EU-finanzierte Marie-Skłodowska-Curie-Stipendiatinnen boten mit einem Brückenschlag zwischen Disziplinen beides in einer offenen, aufschlussreichen und informativen Diskussion.

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Über die Datenautobahn verbreiten sich Nachrichten und Meinungen mit enormer Geschwindigkeit. Doch trotz all der Informationen, die uns online, in sozialen Netzwerken, über Nachrichtenkanäle, aus wissenschaftlichen Publikationen und Druckausgaben zur Verfügung stehen, stellte eine Marie-Skłodowska-Curie-Stipendiatin in Frage, wie viel Wissen wir wirklich über die Themen haben, die uns tatsächlich bewegen. Dr. Federica Bressan vom DaphNet-Projekt wandte sich mit Fragen rund um die allumfassende COVID-19-Krise an Dr. Maíra Aguiar, eine Marie-Skłodowska-Curie-Stipendiatin im Projekt COMPLEXDYNAMICS-PHIM. In einem 22-minütigen Interview ergründen die Stipendiatinnen unsere neuesten, weltweiten Erfahrungen des Lebens während einer Pandemie. Dr. Aguiar erklärt, wie sich der Umfang des Projekts COMPLEXDYNAMICS-PHIM und auch ihre Rolle innerhalb des Projekts erweiterten: „Mir wurde angeboten, der Arbeitsgruppe zur Modellierung im Baskenland beizutreten und die Verwaltung öffentlicher Gesundheit und die baskische Regierung bei der Reaktion auf COVID-19 zu unterstützen.“ Aufgrund der Erkenntnis, dass alle Länder, oder sogar Regionen, ihre eigenen Arbeitsgruppen haben und dass alle epidemiologischen Szenarien anders sein können, betont sie, dass „der Fokus auf Austausch mit und Lernen von anderen Regionen liegt.“ Ein bemerkenswerter Ansatz hierfür ist eine Website mit dem epidemiologischen SHARUCD-Modell. Das Modell bietet dem Gesundheitswesen und der Öffentlichkeit massenhaft Informationen über die Krankheit. Dr. Aguiar ist außerdem Hauptautorin eines kürzlich in „PLOS ONE“ veröffentlichten, frei zugänglichen Artikels zum Thema.

Politik, Gesundheit und soziale Dimensionen

Die Zuhörerschaft erfährt außerdem mehr über Herdenimmunität, Schutz durch Impfungen und darüber, wie das Projekt COMPLEXDYNAMICS-PHIM und dazugehörige Arbeitsgruppen die Entscheidungsfindung in der Politik unterstützen. Dr. Bressan befragt Dr. Aguiar auch über die Handhabung der Pandemie in den Medien und kommentiert: „Ich kann mir vorstellen, dass es teilweise ‚schmerzhaft‘ gewesen sein muss, die Verwirrung in den Nachrichten zu sehen. Dem füge ich hinzu, dass Nachrichten eine wichtige Rolle spielen, weil sie das Ganze entweder runterspielen oder Panik verbreiten. Das wird sich in ihren Daten und dem Verhalten der Menschen widerspiegeln, richtig? Was denken Sie also darüber, wie die Medien mit COVID-19 umgegangen sind?“ In Dr. Aguiars Augen hat „die COVID-19-Pandemie das Beste und das Schlechteste hervorgekehrt. [...] Die Menschen lernen, sie helfen einander und wir hören zu. Die Menschen gewinnen Interesse an Wissenschaft. Das ist sehr wichtig.“ Sie fährt fort, dass dennoch sehr viele Fehlinformationen und falsche Vorstellungen kursieren, wodurch „es nicht fachkundigen Menschen schwer fällt herauszufiltern, was richtig ist und was nicht“. Dr. Bressan lenkt das Interview in eine andere Dimension der sich entfaltenden Gesundheitskrise: persönliche Konsequenzen im Privatleben. Über die schnellen Veränderungen durch ihre Arbeit hinaus spricht Dr. Aguiar über die Herausforderungen, mit ihrem Mann, einem theoretischen Physiker, der auch in der Modellierung arbeitet, in der derzeitigen Situation zwei Kinder großzuziehen. „Um die Wissenschaft weiter voranzutreiben, haben wir uns entschieden, nachts zu arbeiten. [...] Das zehrt sehr an uns, aber es ist auch eine gute Möglichkeit, in diesen Zeiten zu leben und zu der Wissenschaft beizutragen.“

Wissen statt bloßer Information

In einem darauf folgenden Essay, „How an interview on COVID-19 made me think about science communication“, dt. „Wie ein Interview zu COVID-19 mich nachdenklich über Wissenschaftskommunikation stimmte“, der im Blog der Marie Curie Alumni Association veröffentlicht wurde, betont Dr. Bressan die Bedeutung der Qualität der Informationen, die wir aufnehmen, und ob diese unsere Emotionen oder unser Denken ansprechen. „Wissenschaftskommunikation ist mangelhaft, wenn sie nicht lehrt“, behauptet sie. Im Wesentlichen sollte gute Wissenschaftskommunikation uns „Wissen statt Fakten“ geben und Antworten dazu, „wie man sich in der Welt verhält“. Weitere Informationen: Projektwebsite DaphNet COMPLEXDYNAMICS-PHIM-Projekt

Schlüsselbegriffe

DaphNet, COMPLEXDYNAMICS-PHIM, COVID-19, Wissenschaft, Kommunikation, Erziehung, Politik, Impfstoff, Coronavirus

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