Lösungen, Methoden und Instrumente befähigen Menschen dazu, ihre Städte grüner zu machen
Es besteht die dringende Notwendigkeit, die Natur wieder in innovations-, planungs- und umsetzungsorientiertes Denken einzubeziehen. „Dieser technisch neue Governance-Ansatz setzt Kooperationsmodelle voraus, die von Bürgerinnen und Bürgern, Forschenden, der Politik und Branchenführern getragen werden, und die sich auf partizipative Prozesse und den Austausch bestmöglicher Verfahren stützen“, sagt Stéphanie Decker, Projektmanagerin des EU-finanzierten Projekts Nature4Cities. „Dafür brauchen die Städte praktische Unterstützung bei der Förderung ihrer Projekte zur Renaturierung.“ Es gibt viele Hindernisse für einen breiten Einsatz von naturbasierten Lösungen, die sowohl auf mangelndes Wissen über sie als auch auf die Verwendung konventioneller Stadtplanungsinstrumente und -prozesse zurückzuführen sind. „Die meisten naturbasierten Lösungen können nicht als einfacher Ersatz für bewährte Lösungen angesehen werden, sie erfordern einen eigenen und ganzheitlichen Governance-Ansatz“, erläutert Decker. „Die Integration von naturbasierten Lösungen in die Stadtplanung erfordert eine Änderung der Denkweise verschiedener Interessengruppen, neue Führungs-, Geschäfts- und Finanzierungsmodelle und neue integrierte Bewertungsmöglichkeiten.“
Zentrale Anlaufstelle für die Verbreitung von Wissen über naturbasierte Lösungen
Die Projektpartner begannen mit einer detaillierten Kartierung der städtischen Herausforderungen und der relevanten Lösungen, um ihnen zu begegnen. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse entwickeln sie komplementäre und interaktive Instrumente, um das Bewusstsein für naturbasierte Lösungen zu schärfen und neuartige Kooperationsmodelle für deren Einführung zu fördern. Das Nature4Cities-Team plant, diese Ressourcen durch die Schaffung einer nature4cities-platform.eu/ (Online-Plattform zur Wissensvermittlung und Entscheidungsfindung) in einer zentralen Anlaufstelle zusammenzuführen. Dies wird Wissensarchive wie Datenbanken und Richtlinien, Instrumente zur Bewertung von Nutzen, Mitnutzen und Kosten von Projekten für naturbasierte Lösungen sowie andere Instrumente zur Verwaltung von Prozessen der Beteiligung von Interessengruppen umfassen. Die Werkzeuge der N4C-Plattform werden in Alcalá de Henares (Spanien), Mailand (Italien), Szeged (Ungarn) und Ankara (Türkei) demonstriert.
Lösungen für Folgenabschätzung, Valorisierung und Nachverfolgung
Es wurden bereits mehrere Instrumente bereitgestellt und in die N4C-Plattform integriert. Der NBS Catalogue Explorer ist eine App zur Visualisierung des Zusammenhangs zwischen naturbasierten Lösungen und städtischen Herausforderungen und zur Wissensgewinnung durch Zugriff auf die Datenbank. Das Vorauswahl-Instrument hilft bei der Auswahl der am besten geeigneten naturbasierten Lösungen in Verbindung mit den lokalen kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen und regulatorischen Bedingungen und Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung. Ein Stufenplan ist ein praktisches Instrument für Fachleute, die integrative und partizipative Maßnahmen für naturbasierte Lösungen planen, umsetzen, überwachen und pflegen. Darin werden Strategien und Lösungen von Bürgerschaft und Interessengruppen für ihre Umsetzung vorgestellt. Die Forscherinnen und Forscher evaluierten und bewerteten die (Faktoren, die zu einer sozialen Akzeptanz für die Umsetzung solcher Lösungen beitragen. In der Stadtplanung und Politik kann die soziale Akzeptanz jeder Art von naturbasierten Lösungen nach Gemeinde, Öffentlichkeit oder Markt beurteilt und gesteuert werden. Die Bewertungsskala ist ein operationelles Instrument zur Bewertung des Nutzens von naturbasierten Lösungen für die Umweltlebensqualität. Testversionen der meisten Instrumente befinden sich derzeit in der Entwicklung, bevor dann die Benutzerfreundlichkeit und die Funktionalität getestet werden. „Nature4Cities wird für Stadtplanung, Kommunen, Forschung, Politik, Industrie, Infrastrukturunternehmen, technologische KMU sowie für Bürgerinnen und Bürger – unabhängig von ihrem Fachwissen – sehr nützlich sein“, schließt Decker. „Die N4C-Plattform ist eine einmalige Gelegenheit dafür, Unternehmen in der Wertschöpfungskette zu unterstützen, die an der Renaturierung von Städten beteiligt sind, indem Instrumente und Methoden zur Definition von Szenarien für naturbasierte Lösungen und deren Integration in die Stadtplanung zur Bewertung der ökologischen und wirtschaftlichen Lebenszyklusauswirkungen, zur Messung der entsprechenden ökologischen und finanziellen Risiken und zur Verbreitung der Vorteile bereitstellt werden.“
Schlüsselbegriffe
Nature4Cities, städtisch, Städte, Natur, Stadtplanung, naturbasierte Lösungen, Wissens- und Entscheidungsunterstützungsplattform