Bewältigung industrieller Herausforderungen durch Innovationen in der Robotik
Trotz ihrer Fähigkeit, äußerst innovative Technologielösungen zu produzieren und bereitzustellen, können KMU Schwierigkeiten bei der Hochskalierung ihrer Produkte und Dienstleistungen haben und sind so gefangen im sogenannten „Tal des Todes“. Das EU-finanzierte Projekt ESMERA (European SMEs Robotics Applications) sieht die Notwendigkeit, diese Hürde zu überwinden und die Lücke zwischen sich entwickelnder Innovation und Kommerzialisierung zu schließen; Ziel ist es, die KMU beim Transfer ihrer Ideen auf den Markt zu beschleunigen. Die Projektpartner haben vor kurzem bekannt gegeben, dass der Bewertungs- und Auswahlprozess der zweiten offenen Ausschreibung ESMERAs, die im Dezember 2019 endete, abgeschlossen ist. ESMERA hat offene Ausschreibungen organisiert, in denen Robotertechnologien entwickelnde KMU aufgefordert werden, ihre innovativen Anwendungsideen für die Probleme vorzuschlagen, die bereits einen Markt haben. Durch die zweite offene Ausschreibung erhalten 20 KMU Finanzmittel und Unternehmensunterstützung. „In Phase I von ESMERA erhalten sie beim Konzeptnachweis Fördermittel von jeweils bis zu 75 000 EUR sowie technische Unterstützung und Unternehmensberatung durch das ESMERA-Konsortium“, heißt es in einer Pressemitteilung auf der Projektwebsite.
Finanzierung und Unterstützung
Im „Leitfaden für Anwender“ der zweiten offenen Aufforderung heißt es: „Der Mechanismus der offenen Ausschreibung bietet Finanzierungsmöglichkeiten für kleine, fokussierte Projekte (sogenannte Experimente) mit einer Dauer von 18 Monaten (aufgeteilt in zwei Phasen von je 9 Monaten). Das maximale Budget pro Experiment beträgt 200 000 EUR (75 000 EUR für Phase I und 125 000 EUR für Phase II).” An diesen Experimenten sind KMU, industrielle Endverbraucher und Vermittler beteiligt, die bei der Entwicklung von Geschäftsplänen und der Verwaltung der gesamten Kette von der Idee bis zum marktfähigen Produkt helfen. Die 20 ausgewählten Projekte haben 9 Monate Zeit, um ihr Konzept unter Beweis zu stellen. Das ESMERA-Konsortium stellt Finanzmittel, technische Unterstützung, Unternehmensberatung sowie Schulungen bereit, um diese Experimente auf den neuesten Stand zu bringen. „Nach den nächsten neun Monaten werden anhand externer Gutachten ihre Fortschritte überprüft und die finalen Experimente ausgewählt, die dann in Phase II, der letzten Phase zur Industrialisierung und Kommerzialisierung des Robotikprodukts, fortgesetzt werden“, so die Pressemitteilung auf der Projektwebsite weiter. Die ausgewählten Vorschläge werden in einem öffentlichen Evaluierungsbericht von ESMERA aufgeführt.
Herausforderungen im echten Leben
Das Ende des Projekts ESMERA ist im Februar 2022 vorgesehen. Es wurde eingerichtet, um KMU in der EU bei der Umsetzung, Erprobung und Förderung von Robotertechnologien wie nahezu autonomen Robotern oder der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter zu unterstützen, die aller Voraussicht nach in realen Szenarien angewendet und demonstriert werden. Die von ESMERA angesprochenen Herausforderungen betreffen die Anforderungen von EU-Unternehmen und Endverbraucherorganisationen in verschiedenen Sektoren, die Prozesse einsetzen, die noch nicht mithilfe der Robotertechnik teilweise oder vollständig automatisiert wurden. Die Herausforderungen umfassen die Sektoren Landwirtschaft, Bauwesen, Notfalleinsätze, Energie, Lebensmittelverarbeitung, Gesundheitswesen, Fertigung und Einzelhandel. Die erste offene Ausschreibung, die im November 2018 endete, „hat bereits fünf abschließende Experimente zu Tage gefördert, die sich bereits in Phase II befinden“ so eine Pressemitteilung auf der Projektwebsite. Die Projektpartner fügen weiter hinzu, dass in den kommenden Monaten ein landwirtschaftliches Experiment folgen wird. Weitere Informationen: ESMERA-Projektwebsite
Schlüsselbegriffe
ESMERA, Robotertechnik, Robotik, Innovation, KMU