Ein Wissensnetzwerk für mehr Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Obstsektors
Im Projekt www.eufrin.eu/index.php?id=55 (EUFRUIT) (EU Fruit Network) haben sich einundzwanzig Partner aus 12 europäischen Ländern zusammengeschlossen, darunter Forschungseinrichtungen, Universitäten sowie Industriepartner und -verbände aus verschiedenen Obst- und Gartenbauregionen in Europa und der Lieferkette für Obst. Wie die Projektkoordinatorin Michelle H. Williams erklärt, sollte das Projekt in erster Linie „die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Obstsektors durch verbesserte Produktivität, Nachhaltigkeit und Obstqualität entlang der gesamten Obstlieferkette steigern“.
Leistungsorientiert
„Um unser Ziel zu erreichen, haben wir vier internationale Expertengruppen zu den Themenbereichen eingerichtet, mit denen wir uns befassen: Obstsorten, Minimierung chemischer Rückstände, Qualitätsoptimierung durch verbesserte Behandlung nach der Ernte sowie Lagerung und Verbesserung der Nachhaltigkeit“, so Williams. Daneben richtete das Projekt für jeden der 21 europäischen Partner des Konsortiums nationale und regionale Gruppen ein. Insgesamt gab es 62 solcher Gruppen. EUFRUIT hat einen systematischen Ansatz zur Erfassung und Synthese von vorhandenem wissenschaftlichen und praktischen Wissen entwickelt und implementiert. „Wir haben eine webbasierte Wissensplattform eingerichtet, die fachliches Wissen auf dem neuesten Stand sowie vorhandene Ansätze mit bestmöglichen Verfahren auf europäischer Ebene in den vier Themenbereichen für die Öffentlichkeit auf Englisch zur Verfügung stellt“, erklärt die Koordinatorin. Die Plattform umfasst bislang etwa 387 Branchenpublikationen, 101 technische Merkblätter und 116 Infoblätter und Newsletter. „Damit wird gewährleistet, dass das bestehende Fachwissen der nationalen bzw. regionalen Ebenen auch auf europäischer Ebene verfügbar wird, damit alle Interessengruppen in der Obstlieferkette darauf zugreifen und daraus Nutzen ziehen können“, so Williams. Hinsichtlich der Informationsverbreitung zum Projekt erzählt Williams: „Zusätzlich wurden 243 Seminare und vortragsbasierte Workshops angeboten und EU-weit 1 071 feldbasierte Tagungen, darunter Tage der offenen Tür, Besuche von Ort, Erzeugertreffen und Treffen mit Interessengruppen organisiert.“ Darüber hinaus nahm das Projekt an 470 Konferenzen, Branchenveranstaltungen und -ausstellungen teil, die sich an Interessengruppen der Industrie richteten, und richtete 108 Veranstaltungen für die breite Öffentlichkeit aus. Insgesamt hat das Projekt einen Rahmen und einen systematischen Ansatz für die Ermittlung, den Austausch und die Implementierung von neuem Wissen geschaffen. Damit steht künftig ein direkter Weg für die Verbreitung und Implementierung neuer Fachkenntnisse zur Verfügung.
Bewältigung von Herausforderungen
„Alle Verbreitungsmaßnahmen im Auge zu behalten und sicherzustellen, dass unsere Partner jeweils die korrekte Vorgangsnummer verwendeten und die für die Berichterstattung erforderlichen Informationen bereitstellten, stellte eine ziemliche Herausforderung dar“, erinnert sich Williams. Um diese Aufgabe zu meistern, investierte das Projekt sehr viel Arbeit darin, für seine Partner ausführliche Anweisungen zu erstellen. Als weitere Herausforderung erwies es sich, die im Projekt ursprünglich angepeilten Ziele bei der Abschlusskonferenz zu präsentieren. „Das begründete sich zum einen durch die politische Lage in der Türkei zum Zeitpunkt der wissenschaftlichen Konferenz, zu der wir unsere Abschlusskonferenz ursprünglich parallel geplant hatten, und zum anderen durch das Feedback aus Referenzgutachten, dass wir das Projekt stärker auf die Kommunikation mit den Endnutzern ausrichten sollten als auf eine eher wissenschaftsbezogene Abschlusskonferenz,“ fügt Williams an. Das Projekt löste das Problem, indem es einerseits parallel zur Interpoma 2018 einen Fachvortrag und eine Fachausstellung organisierte und andererseits für eine Vielzahl von Endnutzer/innen Zusammenfassungen bewährter Praktiken zu den jeweiligen Arbeitspaketen bereitstellte. Die weitere Arbeit des Projekts umfasst vor allem die Pflege der Wissensplattform über EUFRIN. Die Vorstandsmitglieder von EUFRIN werden sich die Kosten für die Pflege der EUFRIN-Website und der Wissensplattform teilen, während die Mitglieder weiterhin Dokumente wie technische Infoblätter und Fachartikel auf die Plattform hochladen werden.
Schlüsselbegriffe
EUFRUIT, Obst, Wissensplattform, Wettbewerbsfähigkeit, EUFRIN, European Fruit Network, Gartenbau