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Inhalt archiviert am 2023-04-13

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Alles an Bord: Vollelektrische Fähre absolviert ihre erste kommerzielle Fahrt

Eine elektrisch angetriebene Auto- und Personenfähre hat vor Kurzem ihre Jungfernfahrt zwischen zwei Inseln in Dänemark absolviert. Sie wird dazu beitragen, die Emission von Treibhausgasen (THG) im Seeverkehr zu senken.

Laut einem Bericht der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) ist die internationale Schifffahrtsindustrie für rund 2,5 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Im April 2018 führte die IMO eine Strategie ein, um die Treibhausgasemissionen aus der Schifffahrt bis Ende 2030 um mindestens 40 % gegenüber dem Stand von 2008 zu senken. Gleichermaßen hat die Europäische Kommission eine Strategie zur Verringerung der THG-Emissionen aus der Schifffahrtsbranche festgelegt. Die Emissionen aus dieser Industrie machen rund 13 % der gesamten THG-Emissionen des Verkehrssektors in der EU aus, wie es auf der Website der Europäischen Kommission heißt. Im Zuge der verstärkten Bemühungen, die Beförderung auf dem Seeweg zu dekarbonisieren, wurde mit Unterstützung des von der Europäischen Union (EU) finanzierten Projekts E-ferry (E-ferry – prototype and full-scale demonstration of next generation 100% electrically powered ferry for passengers and vehicles) eine vollelektrische Fähre für etwa 30 Fahrzeuge und 200 Personen entwickelt, die nun ihre Jungfernfahrt zwischen den Häfen von Soeby (Søby) und Fynshav auf den dänischen Inseln Aeroe (Ærø) und Als absolviert hat. Anil Srivastava, Geschäftsführer des Projektpartners Leclanché, sagt dazu in einer Pressemitteilung: „Mit einer Kapazität von 4,3 MWh setzt diese E-Fähre einen neuen Meilenstein in Sachen kommerzielle Schiffsantriebe. Im Verlauf eines Jahres lässt sich dadurch die Freisetzung von 2 000 Tonnen CO2, 42 Tonnen NOX2 [Stickstoffoxid], 2,5 Tonnen Partikeln und 1,4 Tonnen SO2 [Schwefeldioxid] in die Atmosphäre verhindern.“

Längere Strecken

Leclanché baute sein Lithium-Ionen-Batteriesystem in die elektrische Fähre ‚Ellen‘ ein, die damit laut Srivastava den „Vorläufer einer neuen Ära in der kommerziellen Schifffahrt“ darstellt. „Das Projekt zeigt, dass wir heute in der Lage sind, thermische Antriebe mit fossilen Brennstoffen durch saubere Energie zu ersetzen und so zum Wohl unserer Bevölkerung einen Beitrag zur Bekämpfung der Klimaerwärmung und Umweltverschmutzung zu leisten.“ Einer Pressemitteilung auf der Projektwebsite zufolge kann ‚Ellen‘ mit nur einer Ladung bis zu 22 NM zurücklegen – „sieben Mal weiter als bisher mit elektrischen Fähren möglich war. Das bahnbrechende Projekt befindet sich derzeit in der Endphase, die vorsieht, dass die elektrische Fähre den Normalbetrieb aufnimmt, um zu demonstrieren, dass sie bis zu sieben Hin- und Rückfahrten pro Tag zwischen Søby und Fynshav schafft.“

Marktaufnahme

Das E-ferry-Projekt wurde mit dem übergeordneten Ziel ins Leben gerufen, ein neu entwickeltes, energieeffizientes Gestaltungskonzept mit leichter Ausrüstung und leichtem Material anzuwenden. Die Projektpartner hoffen, dass das Konzept bei den relevanten Industrieakteure und Fährbetreibern in größerem Maßstab angewandt wird. Auf der Projektwebsite heißt es: „Ziel des Projekts über die Projektlaufzeit hinaus, ist es, ca. zehn weitere E-Fähren in Europa und weltweit jedes Jahr in Betrieb zu nehmen, sodass bis 2020 mindestens zehn und bis 2030 mindestens 100 weitere E-Fähren zum Einsatz kommen, wodurch (in groben Zahlen) bis 2020 jährlich 10 000-30 000 Tonnen CO2 und bis 2030 jährlich 100 000-300 000 Tonnen CO2 eingespart werden können.“ Als zweite Strecke für das Projekt E-ferry ist Søby-Fåborg im dänischen Teil der Ostsee vorgesehen. Diese verbindet die Insel Ærø mit dem Festland. Weitere Informationen: E-ferry-Projektwebsite

Länder

Dänemark

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