Sizilianische Ziegen helfen bei der Erforschung von Milchintoleranz
Lebensmittelallergien sind Berichten zufolge auf dem Vormarsch. Schätzungsweise 11 bis 26 Millionen Menschen in Europa leiden an einer solchen Allergie. Zu den häufigsten dieser Allergien gehört die Unverträglichkeit von Milchprodukten. Es gibt nur wenige Studien in diesem Bereich, weshalb EU-finanzierte Projekte diese Lücke füllen wollen. Ein solcher Lückenfüller kommt aus einer Region, in der man keine EU-finanzierte Forschung vermutet Wissenschaftler in Sizilien haben ihr Fachwissen in das Projekt GOMILKSICILY ("Investigation on Hypoallergenic Goat Milk in Sicilian Breeds") eingebracht, um die Eignung von Produkten aus Ziegenmilch als Alternative für Menschen mit Kuhmilchallergien zu untersuchen. Die Untersuchung wurde in der Tierzuchtgruppe der S.En.Fi.Mi.Zo-Abteilung an der Universität von Palermo in Sizilien mit Unterstützung der Marie-Curie-Entwicklungsmaßnahme TOK-DEV ("Transfer of Knowledge Development") und mit einer Finanzhilfe von knapp 0,8 Mio. EUR durchgeführt. Die Forscher sind auf Entomologie, Phytopathologie, Agrar-Mikrobiologie und Viehzucht spezialisiert. Deshalb waren sie darauf bedacht, ihr Know-how auszutauschen und auf den Nutztierressourcen aufzubauen, die anderswo in Italien nicht zur Verfügung stehen. Zusammen mit acht europäischen wissenschaftlichen Experten und zwei entsandten Forschern vom Roslin Institute, Vereinigtes Königreich, konnten sie nach Wegen suchen, um genetische Ressourcen von Nutztieren, etwa für Ziegenmilch, auf eine bessere Art und Weise zu erhalten und zu nutzen. Ihre Forschung konzentrierte sich auf den Einsatz molekularer Gentechnik in Zuchtprogrammen in Kombination mit statistischer Genetik. Auch mit der Leitung eines Schulungszentrums, das sich auf Tiergenetik, Genomik und Bioinformatik spezialisiert, hat das Projekt einen riesigen Sprung nach vorn gemacht. Diese verbesserten Forschungsanlagen haben die Region Sizilien, deren wirtschaftliche Entwicklung etwas hinterherhinkt, in die Lage versetzt, von ihrer südlichen Lage als Standort für die Ziegenmilcherzeugung zu profitieren. Mit dieser starken Forschungsinfrastruktur ist die Region im Hinblick auf die Bewahrung von Nutztierressourcen im Europäischen Forschungsraum wettbewerbsfähiger geworden.Weitere Informationen erhalten Sie hier: University of Palermo http://portale.unipa.it/ Marie-Curie-Entwicklungsmaßnahmen http://cordis.europa.eu/mariecurie-actions/home.html
Länder
Italien