Sichere und schmackhaftere Milch durch neue Methode
Das EU-finanzierte Projekt SMARTMILK ("A novel system for the treatment of milk based on the combination of ultrasounds and pulsed electric field technologies'') hat eine nicht-thermische Behandlungsmethode entwickelt, um Rohmilch ohne Einbuße des natürlichen Geschmacks sicherer zu machen. Diese neue Technologie kann zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des EU-Milchsektors beitragen, der rund 130 Milliarden Liter Rohmilch pro Jahr produziert. Das Interesse der Verbraucher an Rohmilch ist gewachsen, da viele Menschen glauben, dass Rohmilch einen höheren Anteil an nützlichen Mikroorganismen und Vitaminen enthält. Jedoch steht rohe oder nur unzureichend pasteurisierte Milch auch mit mehreren Ausbrüchen von Darminfektionen, die durch Bakterien wie Listerien und Campylobacter verursacht wurden, in Zusammenhang. SMARTMILK stützt sich auf viel versprechende Forschungsergebnisse des University College Dublin, welches herausgefunden hat, dass durch sogenannte "Thermosonication", eine Konservierungstechnologie, die Wärme mit Ultraschall kombiniert, in Verbindung mit einem gepulsten elektrischen Feld (PEF) die Milch ihren natürlichen Geschmack beibehält, während gefährliche Mikroben abgetötet werden. Thermosonication kann zur Reduzierung thermischer Schäden an Milch beitragen, wodurch sowohl der Geschmack als auch der Nährwert von Rohmilch besser erhalten bleiben. Dieses Verfahren könnte unter Umständen auch die Haltbarkeit von Milch im Vergleich zu konventionellen Konservierungsmethoden verlängern. Die Forscher von SMARTMILK konzentrierten sich auf die Optimierung der Kombination von Thermosonication und PEF, um Milch zu behandeln. Das Team schloss seine Forschung durch den Bau eines Prototyps ab, der sich auf die entwickelte nicht-thermische Milchbehandlungsmethode stützt. Das SmartMILK-Verfahren wurde dann erfolgreich getestet und in Milchproduktionsanlagen validiert. SMARTMILK Projektkoordinatorin Dr. Edurne Gaston Estanga, Leiterin der Abteilung für Lebensmitteltechnologie von IRIS in Spanien, sagte, dass die Unternehmen mit dieser Technologie Milch, Saft und andere flüssige Produkte ohne Einbußen bei Geschmack und Geruch behandeln könnten. "Die Kombination von Ultraschall und gepulsten elektrischen Feldern stellt eine Alternative zu hohen Temperaturen im Bereich der Pasteurisierung von Flüssigkeiten dar", erklärt sie. An dem Projekt beteiligten sich Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus Spanien, Irland, Großbritannien, Dänemark und der Türkei. Gemeinsam entwickelten sie eine kostengünstige Technologie, die in Europas Molkerei- und Getränkeindustrie einsetzbar ist. SMARTMILK erhielt rund 1,1 Mio. EUR an EU-Fördermitteln. Das Projekt endete im März 2013.Weitere Informationen sind abrufbar unter: IRIS http://www.iris.cat/ Projektdatenblatt
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