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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Gesunde Grundwassersysteme Voraussetzung für sauberes Grundwasser

Unter unseren Füßen, unter der Erdoberfläche liegt das für uns lebenswichtige Grundwasser. Es ist eine wichtige Trinkwasserquelle in Europa und spielt eine wichtige Rolle in verschiedenen aquatischen und terrestrischen Ökosystemen. Zwei Drittel des Trinkwassers in Deutschland ...

Unter unseren Füßen, unter der Erdoberfläche liegt das für uns lebenswichtige Grundwasser. Es ist eine wichtige Trinkwasserquelle in Europa und spielt eine wichtige Rolle in verschiedenen aquatischen und terrestrischen Ökosystemen. Zwei Drittel des Trinkwassers in Deutschland werden aus dem Grundwasser gewonnen. Dabei ist das Grundwasser keineswegs eine leblose Ressource: Mindestens 2.000 bekannte Tierarten und zahlreiche Mikroorganismen tragen hauptsächlich zur Reinigung des Grundwassers und damit zur Qualität des Trinkwassers bei. Dennoch ist der Schutz dieses Lebensraums, der für uns Menschen und das Ökosystem so wichtig ist, bislang nicht gesetzlich verankert. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Nature Scientfic Reports vorgestellt. Das Institut für Umweltwissenschaften der Universität Koblenz-Landau hat jetzt einen Entwurf für eine geografische Klassifikation der Grundwasserfauna vorgelegt, die als wichtiger Schritt für eine Bewertung des ökologischen Zustands des Grundwassers dienen kann. Sie zielt auf eine längst überfällige Etablierung geeigneter Maßnahmen für eine nachhaltige, weil ökologisch ausgerichtete Bewirtschaftung des Grundwassers. Im europäischen Grundwasser tummeln sich mindestens 2.000 hoch angepasste, oft sehr seltene Tierarten, wie Strudelwürmer, Rädertierchen, Wassermilben, Brunnenkrebse oder Grottenolme. Damit bildet das Grundwasser einen der größten kontinentalen und ältesten Lebensräume in Europa. Und diese Arten liefern uns lebenswichtige Dienstleistungen: die artenreiche Bakterien- und Tierwelt säubert im Untergrund das Wasser, indem sie organisches Material zersetzt, das von der Oberfläche in die Tiefe gelangt. Zudem eignen sich die Lebewesen in besonderem Maße als Bioindikatoren: Aufgrund ihrer Spezialisierung an den Lebensraum sind sie besonders anfällig gegen Veränderungen wie Eintrag von Oberflächenwasser, Dünger und Schadstoffen wie Schwermetallen oder Temperaturschwankungen. Sie können bereits sehr früh Hinweise auf Veränderungen im Wasser geben und so einen erheblichen Beitrag zur Qualitätssicherung des Grundwassers und damit auch des Trinkwassers leisten. Das Forschungsteam um Privatdozent Dr. Hans Jürgen Hahn vom Institut für Umweltwissenschaften der Universität Koblenz-Landau hat gemeinsam mit Dr. Christian Griebler vom Institut für Grundwasserökologie des Helmholtz Zentrums München einen Vorschlag für die biogeographische Klassifizierung der Grundwasserlebensräume in Deutschland erarbeitet. Damit liegt erstmals ein Vorschlag für die Definition großräumiger ökologischer Referenzen für das Grundwasser vor. Diese können als eine wichtige Grundlage für die Definition des guten ökologischen Zustands des Grundwassers dienen. "Nur auf einer solchen Basis lassen sich verbindliche Kriterien und Grenzwerte für die Bewertung und den nachhaltigen Schutz der Grundwasserökosysteme festlegen", betohnt Hahn. Diese existierten zwar bereits für Oberflächengewässer. Die Untersuchung der Universität Koblenz-Landau habe jedoch ergeben, dass diese Klassifikationen für das Grundwasser nicht trage. Die Wissenschaftler schlagen eine grundwasserspezifische Klassifizierung mit vier potenziellen so genannten Stygoregionen des Grundwassers am Beispiel Deutschlands vor. "Nachhaltiges Grundwassermanagement kann nur betrieben werden, wenn auch die Grundwasserökologie umfassend berücksichtigt wird", so Hahn. "Zum Glück stehen Wasserwirtschaft und Wasserversorgung diesem Thema durchaus offen gegenüber, denn auch dort weiß man: Nur gesunde Grundwasserökosysteme liefern sauberes Grundwasser." Die Grundwassertiere und mikrobiologischen Gemeinschaften seien ein wissenschaftlicher Schatz unermesslichen Wertes, so Hahn. Viele gelten als "lebende Fossilien", da sie von seit Jahrmillionen oberirdisch ausgestorbenen Arten abstammen.Weitere Informationen sind abrufbar unter: Institut für Umweltwissenschaften der Universität Koblenz-Landau http://www.uni-koblenz-landau.de/landau/fb7/umweltwissenschaften?set_language=de Grundwasserqualität und -quantität in Europa http://www.eea.europa.eu/publications/groundwater07012000

Länder

Deutschland

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