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Genetischer Link zu Diabetes bei Menschen südasiatischer Herkunft

Ein internationales Forscherteam hat sechs neue genetische Varianten bestimmt, die mit Typ-2-Diabetes in Zusammenhang stehen. In ihrem Artikel in der Fachzeitschrift Nature Genetics erklärt das Team, wie ihre Erkenntnisse die Suche nach diagnostischen Markern und Wirkstoffzi...

Ein internationales Forscherteam hat sechs neue genetische Varianten bestimmt, die mit Typ-2-Diabetes in Zusammenhang stehen. In ihrem Artikel in der Fachzeitschrift Nature Genetics erklärt das Team, wie ihre Erkenntnisse die Suche nach diagnostischen Markern und Wirkstoffzielen voranbringt und damit auch den weltweiten Kampf zur Prävention und Behandlung dieser Krankheit unterstützt, die oft zu schweren Herzerkrankungen oder Schlaganfällen führt. Diabetes ist unter Menschen südasiatischer Herkunft weit verbreitet. Das Risiko, diese Störung zu entwickeln, ist im Vergleich zu Menschen europäischer Herkunft um ein Vierfaches höher. Weltweit sind 55 Millionen südasiatische Menschen betroffen und diese Zahl wird nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation bis 2030 auf 80 Millionen ansteigen. Dr. John Chambers, einer der Autoren der Studie vom Imperial College London kommentiert den Zweck der Studie: "Typ 2-Diabetes kommt in der südasiatischen Bevölkerung häufiger vor als in jeder anderen ethnischen Gruppe, allerdings ist der Grund für dieses erhöhte Risiko unklar. Obwohl Lifestyle-Faktoren wie ungesunde Essgewohnheiten, mangelnde Bewegung und Fettleibigkeit wichtige Ursachen von Diabetes bei Menschen südasiatischer Herkunft sind, ist dies nur die halbe Wahrheit. Im Hinblick auf das erhöhte Risiko von Typ-2-Diabetes bei Menschen asiatischer Herkunft wurden genetische Faktoren generell berücksichtigt, doch gab es bisher keine systematische Untersuchung in der Bevölkerung." Die Studie, die von Wissenschaftlern aus Australien, China, Japan, Mauritius, Pakistan, Singapur, Sri Lanka, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten durchgeführt wurde, legt den Schwerpunkt auf die Gene, die bei Menschen aus Indien, Pakistan, Sri Lanka und Bangladesch im Zusammenhang mit Diabetes stehen. Das Team untersuchte die DNA von 18.731 Menschen mit Typ-2-Diabetes sowie von 39.856 Gesunden einer Kontrollgruppe. Sie analysierten die Genome und suchten nach Abschnitten, in denen Variationen bei jenen mit Diabetes am Verbreitesten waren. Sie fanden sechs Abschnitte, in denen die Unterschiede in einem einzelnen Buchstaben im genetischen Code mit Typ-2-Diabetes in Verbindung stehen, was darauf hindeutet, dass die benachbarten Gene eine Rolle bei dieser Krankheit spielen. Dr. John Chambers erklärt die Implikationen ihrer Erkenntnisse: "Unsere Studie identifizierte sechs neue Genvarianten, die mit Typ-2-Diabetes bei Menschen südasiatischer Herkunft in Zusammenhang stehen. Unsere Erkenntnisse geben einen wichtigen neuen Einblick in Gene, die mit Diabetes bei dieser Population in Zusammenhang stehen und langfristig zu neuen Therapien zur Prävention dieser Erkrankung führen können." Leitautor der Studie Professor Jaspal S. Kooner, ebenfalls Imperial College London, sagt: "Dies ist die erste genomweite Assoziationsstudie über Menschen südasiatischer Herkunft, die ein Viertel der Weltbevölkerung ausmachen und ein erhöhtes Risiko für diese Erkrankung und ihre Komplikationen wie Herz- und Schlaganfälle tragen. Wir haben gezeigt, dass die genetischen Varianten, die wir bei Südasiaten entdeckt haben, auch bei Europäern vorkommen, und bei diesen zu Diabetes beitragen. Unsere Studien von asiatischen und europäischen Populationen heben die Bedeutung derartiger Untersuchungen hervor und gewinnen an Bedeutung, wenn dasselbe Problem bei verschiedenen ethnischen Gruppen untersucht wird." Diabetes ist eine chronische Krankheit, die auftritt, wenn entweder die Bauchspeicheldrüse nicht genügend Insulin produziert oder wenn der Körper das produzierte Insulin nicht richtig einsetzen kann. Insulin ist ein Hormon, das den Blutzucker reguliert. Hyperglykämie oder erhöhter Blutzucker ist eine bekannte Wirkung eines unkontrollierten Diabetes und führt mit der Zeit zu schweren Schäden der verschiedenen Systeme des Körpers, wie etwa der Nerven und der Blutgefäße. Nach Angaben der WHO leiden 346 Millionen Menschen weltweit an Diabetes. Im Jahr 2004 sind ungefähr 3,4 Millionen Menschen an den Folgen eines zu hohen Blutzuckers gestorben. Über 80% dieser Todesfälle traten in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen auf. Der Ausbruch von Typ-2-Diabetes kann durch eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, ein normales Körpergewicht und Nichtrauchen verzögert oder sogar verhindert werden.Weitere Informationen finden Sie unter: Imperial College London: http://www3.imperial.ac.uk/

Länder

Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten

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