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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Europäer legen Forschungsschwerpunkt auf gesunde Ernährung

Was ist gesunde Nahrung und wie machen wir sie innovativ? Wie können wir den Verbrauchern die Informationen geben, die sie zu dieser Art von Lebensmitteln brauchen/erwarten? Den Experten in Europa zufolge gibt es verschiedene Antriebskräfte für Innovation im Bereich gesunder E...

Was ist gesunde Nahrung und wie machen wir sie innovativ? Wie können wir den Verbrauchern die Informationen geben, die sie zu dieser Art von Lebensmitteln brauchen/erwarten? Den Experten in Europa zufolge gibt es verschiedene Antriebskräfte für Innovation im Bereich gesunder Ernährung: Wissenschaft, Forschung und Entwicklung (FuE), Innovation, Gesundheitsbewusstsein des Einzelnen und eine individuelle Risiko-Nutzen-Analyse. Vorgestellt wurden diese Schlussfolgerungen auf der jüngsten Nutrevent-Konferenz in Lille, Frankreich. Dort forderten die Experten, dass sich die Ernährungswissenschaften besonders mit Innovationen zu funktionellen Lebensmitteln mit natürlichen Inhaltsstoffen befassen sollten, um dem wachsenden Verbraucherinteresse für gesunde Ernährung gerecht zu werden. Auf der Nutrevent wurde eine Vielzahl von innovativen Ansätzen vorgestellt, in der EU-Verordnung "Health Claims" werden mit Unterstützung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA (European Food Safety Authority) allerdings folgende Maßnahmen gefordert: wissenschaftliche Bewertung der gesundheitsbezogenen Angaben, Wandel des Managements und der Vermarktung von Lebensmitteln in der EU-Lebensmittelindustrie. Das AFRESH-Projekt ("Countering diet-related diseases through competitive regional food- and physical activity clusters") erhielt aus der Haushaltslinie "Wissensorientierte Regionen" des Siebten EU-Rahmenprogramms (RP7) Fördermittel in Höhe von 2,95 Millionen EUR und erstellt eine Forschungsagenda für die Reduzierung von Krankheiten im Zusammenhang mit Ernährung und Bewegungsmangel durch die Entwicklung innovativer Produkte, die den Patienten entsprechende Hilfe liefern. Die AFRESH-Partner aus Belgien, Frankreich, Ungarn, den Niederlanden, Polen und dem Vereinigten Königreich spielen eine Schlüsselrolle bei der Schaffung von Maßnahmen, mit denen eine gesunde Lebensweise für die Zukunft erreicht und verbessert werden kann. AFRESH ist Teil der Initiative Food Cluster, mit der die EU-Lebensmittelforschung gestärkt und die Wettbewerbsvorteile Europas verbessert werden sollen. In ihrem Konferenzbeitrag stellte Dr. Monique Raats vom Zentrum für Lebensmittel, Verbraucherverhalten und Gesundheitsforschung von der Universität Surrey in Großbritannien Ergebnisse des FOODRISC-Projekts vor. Ihr zufolge müsse die Informationsstrategie im Lebensmittelbereich ein Gleichgewicht zwischen Leistungsansprüchen, Risikobewusstsein und allgemeiner Verbraucherinformation finden. FOODRISC ("Food Risk Communication. Perceptions and communication of food risks/benefits across Europe: development of effective communication strategies") hat es sich zur Aufgabe gemacht, Verbraucher mit adäquaten Informationen über die richtige Beziehung zwischen Risiko und Nutzen von Lebensmittel zu versorgen. Mit Mitteln aus dem RP7-Themenbereich "Lebensmittel, Landwirtschaft und Fischerei sowie Biotechnologie" (KBBE) in Höhe von 2,97 Mio. EUR schließt FOODRISC die Lücken in der Informationskette im Lebensmittelbereich. Im Rahmen einer anderen Entwicklung in dem Bereich fanden Wissenschaftler der Universität Gent in Belgien heraus, dass die Leute wegen des jüngsten Ausbruchs der tödlichen EHEC-Bakterien (enterohämorrhagischen E. coli) besorgt sind. Das Vertrauen in die Regierungsbehörden sorgt allerdings für eine Milderung der Ängste und ermutigt die Menschen, weiterhin frische Produkte zu essen. Die Ergebnisse stammen aus dem Projekt VEG-I-TRADE ("Impact of climate change and globalisation on safety of fresh produce governing a supply chain of uncompromised food sovereignty"), das ebenfalls aus dem KBBE-Themenbereich des RP7 mit 6 Mio. EUR finanziert wurde. Durch eine Befragung von 6.132 Teilnehmer auf den Internetseiten zweier belgischer Zeitungen (Het Laatste Nieuws und De Morgen) fanden die Forscher folgende Zahlen heraus: mehr als 65% der Leser sind besorgt, 64,2% glauben, dass die Infektionsgefahr hoch ist, 56% pflegen Misstrauen, 20% sind wütend und rund 33% haben Angst. Mehr als 31% gaben an, ihren Konsum frischer Produkte zu reduzieren, während 80% Obst und Gemüse besser waschen wollen. Über 50% glauben, dass sie das Risiko für sich selbst kontrollieren können. Frauen sind stärker besorgt als Männer, und auch jüngere Leser (unter 35) machen sich laut der Umfrageergebnisse zu dem Thema mehr Sorgen als ältere Menschen (35 und älter). Das Vertrauen in die Regierung erwies sich bei Menschen unter 24 und über 65 Jahren als stark. Diejenigen, die wenig Vertrauen in die Regierungsbehörden haben, wollen den Verzehr frischer Produkte einschränken. Den Forschern zufolge könnte die Informationspolitik zu den Auslösern des EHEC-Ausbruchs signifikante Auswirkungen auf das Konsumverhalten für frische Produkte haben.Weitere Informationen unter: Europaische Behorde fur Lebensmittelsicherheit (EFSA): http://www.efsa.europa.eu/de/ AFRESH: http://www.afresh-project.eu/ Food Cluster Initiative: http://www.foodclusterinitiative.eu/ FOODRISC: http://www.foodrisc.org/ Ghent University: http://www.ugent.be/en Veg-i-Trade: http://www.veg-i-trade.org

Länder

Belgien, Frankreich, Ungarn, Niederlande, Polen, Vereinigtes Königreich

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