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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Weltgrößtes Teleskop für sichtbares Licht liefert erste Schnappschüsse

Das neue VLT Survey Telescope (VST) am Paranal-Observatorium im Norden der chilenischen Atacamawüste präsentiert der Welt zwei neue atemberaubende Bilder voller Sterne: Sie zeigen die Sternentstehungsregion Messier 17 (M17), etwa 5.500 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schütze ...

Das neue VLT Survey Telescope (VST) am Paranal-Observatorium im Norden der chilenischen Atacamawüste präsentiert der Welt zwei neue atemberaubende Bilder voller Sterne: Sie zeigen die Sternentstehungsregion Messier 17 (M17), etwa 5.500 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schütze gelegen, und Omega Centauri, den größten und hellsten aller bisher bekannten Kugelsternhaufen. Das VST, neueste Ergänzung der vier VLT-Teleskope (Very Large Telescope) der Europäischen Südsternwarte (ESO) auf dem Gipfel des Cerro Paranal, ist das weltweit größte Weitwinkel-Teleskop. Sein Gesichtsfeld ist so groß, dass man mit seiner Hilfe den gesamten M17-Nebel, und zwar einschließlich der schwächeren Außenbereiche, beobachten kann. Aufgabe des 2,6-Meter-Teleskops, dessen Herzstück die gigantische 268-Megapixel-Kamera OmegaCAM ist, werden schnelle Himmelsdurchmusterungen mit sehr hoher Bildqualität sein. Es handelt sich um ein Teleskop für den sichtbaren Spektralbereich, das auf perfekte Weise das im Infrarot arbeitende VISTA-Teleskop ergänzt. "Ich bin begeistert von den beeindruckenden ersten Aufnahmen vom VST und der OmegaCAM", betont Tim de Zeeuw, Generaldirektor der ESO, in einer Erklärung. "Die einzigartige Kombination des VST mit dem Infrarot-Durchmusterungsteleskop VISTA wird es uns ermöglichen, viele interessante Objekte zu identifizieren, die wir dann mit den leistungsfähigen Teleskopen [des VLT] genauer untersuchen können." Die Zahlen sprechen für sich: Ein von VISTA aufgenommenes Bild hat 67 Megapixel - die Aufnahmen der OmegaCAM des VST werden 268 Megapixel haben. Die beiden Durchmusterungsteleskope werden Nacht für Nacht weitaus mehr Daten erzeugen, als alle anderen Instrumente des VLT zusammen. VST und VISTA gemeinsam werden jährlich mehr als 100 Terabyte an Daten liefern. "Mit seinem großen Gesichtsfeld, der exzellenten Datenqualität und seiner effizienten Arbeitsweise wird das VST eine unglaubliche Menge an Informationen generieren, die viele Bereiche der Astrophysik voranbringen werden", ist Konrad Kuijken, Leiter des OmegaCAM-Konsortiums, überzeugt. In den kommenden fünf Jahren wird das VST drei Durchmusterungen des südlichen Himmels durchführen und Aufnahmen bereitstellen, anhand derer die weitere Forschung über Dunkle Materie, die an Galaxien haftende unsichtbare Substanz, Dunkle Energie, von der man annimmt, dass sie die Ausdehnung des Universums verursacht, und Galaxienentwicklung vorankommen wird. "Das VST-Projekt musste viele Hürden überwinden. Aber jetzt machen sich die Anstrengungen der vielen am Bau beteiligten INAF-Mitarbeiter endlich bezahlt", so Tommaso Maccacaro, Präsident des italienischen Nationalverbandes astrophysikalischer Institute (Istituto Nazionale di Astrofisica, INAF), in einer Pressemitteilung der ESO. "Ich bin hocherfreut, das VST im Betrieb zu sehen." Das VST-Projekt ist ein Gemeinschaftsprojekt der ESO und der INAF-Sternwarte Neapel in Italien. INAF war insbesondere für die Entwicklung sowie den Bau des Teleskops und die ESO für den Schutzbau und die Bautätigkeiten am Standort des Observatoriums verantwortlich.Weitere Informationen unter: Europäische Südsternwarte (ESO): http://www.eso.org/

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