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Inhalt archiviert am 2023-03-09

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Bei Vulkanausbruch Flügel stutzen

Als der isländische Vulkan Eyjafjallajökull Vulkan im letzten Jahr ausbrach, errichteten die Luftverkehrsbehörden eine Flugverbotszone. Die Frage lautet: War dieser Schritt gerechtfertigt? Wäre das Fliegen durch eine Aschewolke ein gefährliches, wenn nicht tödliches Manöver ge...

Als der isländische Vulkan Eyjafjallajökull Vulkan im letzten Jahr ausbrach, errichteten die Luftverkehrsbehörden eine Flugverbotszone. Die Frage lautet: War dieser Schritt gerechtfertigt? Wäre das Fliegen durch eine Aschewolke ein gefährliches, wenn nicht tödliches Manöver gewesen? Und genau hier tritt ein Forscherteam aus Dänemark und Island auf den Plan. Die Wissenschaftler von der Universität Kopenhagen in Dänemark und von der Universität Island haben ein Protokoll erstellt, um Luftverkehrsbehörden bei einer raschen Entscheidung zu helfen, ob die Flugzeuge am Boden zu halten sind, wenn Asche die Sicherheit des Luftraums beeinträchtigt. Die Ergebnisse der Studie werden in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Science (PNAS) vorgestellt. Forschern zufolge kann vulkanische Asche Flugzeuge und das Leben der Passagiere in ernste Gefahr bringen, besonders wenn die Teilchen klein genug sind, um hoch und weit getragen zu werden. Diese Partikel könnten auf Rumpf und Fenster von Flugzeugen wie ein Sandstrahl wirken und im Inneren von Düsentriebwerken sogar schmelzen. Als der Eyjafjallajökull Asche in die Luft spuckte, wurde Alarm geschlagen. Die Forscher behaupten, dass die Behörden mit dem Flugverbot richtig gehandelt haben. Professor Susanne Stipp vom Nano-Science Center der Universität Kopenhagen ist davon überzeugt, dass die neueste, vom Team genutzte Methode zur schnellen Auswertung von Ascheausstößen eine entscheidende Entwicklung darstellt. "Ich war überrascht, dass in der wissenschaftlichen Literatur oder im Internet nichts zur Charakterisierung von Aschewolken als Informationsquelle für Luftfahrtbehörden zu finden war", sagt Professor Stipp, eine der Autorinnen des Artikels. "Also haben wir beschlossen, etwas zu diesem Thema beizutragen." Die Aschenwolke hielt rund 10 Millionen Reisende am Boden fest und verursachte Kosten von rund 2,5 Milliarden EUR. Professor Stipp: "Die Luftfahrtbehörden befanden sich in der Mitte eines riesigen Dilemmas. "Wenn sie den Luftraum unnötigerweise schließen, würden Menschen, Familien, Unternehmen und die Wirtschaft darunter leiden, aber wenn sie Flugreisen erlauben, wäre das ein großes Risiko für Menschen und Flugzeuge, das vielleicht tragische Folgen haben könnte." Professor Stipp arbeitete mit Professor Siggi Gislason von der Universität Island zusammen, der für die Bewertung in dieser Studie Ascheproben gesammelt hatte. "Im Nano-Science Center an der Universität Kopenhagen haben wir Analyseeinrichtungen und ein Forschungsteam, die für die Charakterisierung von natürlichen Nanopartikeln und deren Reaktion mit Luft, Wasser und Öl einmalig in der Welt sind." Den Forschern zufolge können Sicherheitsbewertungen in weniger als 24 Stunden erstellt werden. Sobald die Proben eintreffen, können die Toxizitätswerte in den von Menschen und Tieren bewohnten Regionen bestimmt werden. Innerhalb von 12 Stunden kann man das Risiko durch die Ascheteilchen für Flugzeugkörper und Düsentriebwerke einschätzen. In nur einem Tag kann die Partikelgröße bestimmt und eine Vorhersage über die Ausbreitung der Aschewolke getroffen werden. "Einige der erforderlichen analytischen Instrumente gehören zur Standardausrüstung geowissenschaftlicher Abteilungen und einige werden häufig von Materialwissenschaftlern genutzt, sodass Luftfahrtbehörden mithilfe unseres Protokolls schnelle, zuverlässige Antworten erhalten sollten", sagt Professor Stipp.Weitere Informationen unter: University of Copenhagen: http://www.ku.dk/english/ PNAS: http://www.pnas.org/

Länder

Dänemark, Island

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