Projekt erleichtert Menschen ihren Weg durch die Städte
EU-finanzierte Wissenschaftler haben einen Service in die Wege geleitet, mithilfe dessen Menschen den besten Weg durch den Dschungel der Großstädte herausfinden können. Dieses System hilft nicht nur bei der Bestimmung der effizientesten Route, sondern vermindert auch Verkehrsbehinderungen durch Staus und somit die schädlichen Auswirkungen des Straßenverkehrs auf die Umwelt. Es wurde am 25. Januar in Wien, Österreich, im Rahmen einer Veranstaltung von Dienstleistungsanbietern und Vertretern der Industrie sowie aus Stadt- und Regionalverwaltung vorgestellt. Dieser Service ist das Ergebnis des Projekts IN-TIME ("Intelligent and efficient travel management for European cities"), das Mittel in Höhe von 2,9 Mio. EUR unter dem Programm zur Unterstützung der Politik für Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT-Förderprogramm) des EU-Rahmenprogramms für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (CIP) erhielt. Ziel von IN-TIME ist es, die Menschen dazu zu ermutigen, ihre Fahr- und Reisegewohnheiten zu ändern, indem ihnen interoperable multimodale Echtzeit-Verkehrsinformationen (Real Time Traffic and Travel Information, RTTI) zur Verfügung gestellt werden. Das Projektteam konzentriert sich auf drei zusammenhängende Bereiche. Business-to-Business-Services ermöglichen den Europäischen Verkehrsinformationsdiensten (Traffic Information Services Providers, TISP) den Zugang zu Daten des Regionalverkehrs sowie zu Reisedaten. Dadurch können sie den Usern RTTI-Services über ihr Handy oder Navigationssystem zukommen lassen. Diese Informationen sollen dem Endnutzer dabei helfen, unter Berücksichtigung von Energieverbrauch, Kosten und Staus, den bestmöglichen Weg zu wählen. Das System greift dabei auf eine Vielzahl von Informationen zurück, u.a. die Fahrpläne des öffentlichen Nahverkehrs, Echtzeitinformationen über den öffentlichen Nahverkehr, sowie aktuelle Nachrichten über Unfälle, Straßenarbeiten und Umleitungen. Mithilfe dieses internetbasierten Dienstes können die Menschen die für sie beste Route durch die Stadt von A nach B herausfinden, unter Berücksichtigung der Fahrtzeit, Kosten und verschiedener Transportmöglichkeiten. "Die umfangreichen Entwicklungen der letzten anderthalb Jahre haben für alle Partner des IN-TIME-Projekts Früchte getragen", so der Projektkoordinator Martin Boehm von AustriaTech in Wien. "Nun können wir mit der wichtigen Pilotphase beginnen, die zur erfolgreichen Realisation und der Fortsetzung der IN-TIME-Dienste beitragen wird." Dieses neuartige System wird in sechs europäischen Städten, vorerst testweise eingeführt: Brünn (Tschechische Republik), Bukarest (Rumänien), Florenz (Italien), München (Deutschland), Oslo (Norwegen) und Wien. "IN-TIME bieten den Nutzern die einzigartige Möglichkeit, ihre Fahrtwege durch die Städte zu optimieren und ihre Reisegewohnheiten ohne jede Mühe hin zu mehr Umweltfreundlichkeit zu verändern", fuhr Dr. Boehm fort. "Dieser Service könnte nicht nur das Reisen der Endnutzer bequemer machen, sondern auch zur Reduzierung der CO2 (Kohlendioxid)-Belastung sowie einer besseren Auslastung des öffentlichen Nahverkehrs in den Städten beitragen." Nach Ansicht der Projektpartner wird IN-TIME die Anzahl der Verkehrsbehinderungen durch Staus reduzieren, indem Anreize geschaffen werden, mehr als nur ein Transportmittel für den zurückzulegenden Weg zu verwenden. Ferner betonen die Partner, dass die Reduzierung von Staus auch zur Sicherheit des Straßenverkehrs beitragen wird, da der durch das Stehen im Stau oder im zähflüssigen Verkehr verursachte Stress für den Fahrer ausbleibt. Werden die Reisenden dazu ermutigt, ihr Auto stehen zu lassen und auf andere Verkehrsmittel umzusteigen, reduziert dies auch die schädlichen Auswirkungen des Straßenverkehrs auf die Umwelt, z.B. Treibhausgase und Feinstaubemissionen, aber auch die Lärmbelästigung. Wenn die Pilotphase erfolgreich verläuft, so die Hoffnung des Teams, wird auch die Wirtschaft angekurbelt werden, da die Unternehmen ihre Vertriebskosten senken können, neue Arbeitsplätze im Bereich der Telematik entstehen und die weltweite Führungsposition Europas auf dem Gebiet der intermodalen Reiseinformationssysteme gestärkt wird. Dieser letzte Punkt wir noch durch die Tatsache gefördert, dass viele der Projektpartner aus der Wirtschaft stammen und so in der Lage sind, die Projektergebnisse schnell in neue Produkte und Leistungen umwandeln zu können. Mit einem Blick in die Zukunft erklärte Bernhard Engleder von der Stadt Wien: "Die nächste Herausforderung wird sein, die Regionen in ganz Europa miteinander zu verbinden und einheitliche Standards hinsichtlich Datenqualität, Leistungen und Benutzerfreundlichkeit einzuführen. In diesem Zusammenhang stellt IN-TIME einen sehr wichtigen nächsten Schritt dar und kann durchaus als herausragendes Best-Practice-Beispiel für innovative Verkehrsservices und internationale Zusammenarbeit bezeichnet werden." Das IN-TIME-Projekt, an dem 21 Partner in 8 Ländern beteiligt sind (Belgien, Tschechische Republik, Deutschland, Italien, Niederlande, Rumänien, Österreich und Norwegen), startete im Jahre 2009 und läuft noch bis 2012.Für weitere Informationen: IN-TIME-Projekt: http://www.in-time-project.eu/ Das Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (CIP): http://ec.europa.eu/cip/index_de.htm
Länder
Österreich, Belgien, Tschechien, Deutschland, Italien, Niederlande, Norwegen, Rumänien