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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Innovation und Senioren… ein Muss für Europäer

Älteren Menschen die Technik näher zu bringen, steht auf der EU-Agenda ganz oben. Diese Herausforderung hat sich das gemeinsame Programm "Umgebungsunterstütztes Leben" (AAL JP) zum Ziel gemacht und fördert innovative Produkte und Dienstleistungen für den älteren Teil der Bevöl...

Älteren Menschen die Technik näher zu bringen, steht auf der EU-Agenda ganz oben. Diese Herausforderung hat sich das gemeinsame Programm "Umgebungsunterstütztes Leben" (AAL JP) zum Ziel gemacht und fördert innovative Produkte und Dienstleistungen für den älteren Teil der Bevölkerung. Am 16. Dezember stellte die Europäische Kommission einen Bericht über die Fortschritte des gemeinsamen Programms "Umgebungsunterstütztes Leben" vor, aus dem hervorgeht, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei den Projekten in diesem Bereich außerordentlich engagiert sind und die teilnehmenden Länder bedeutende Finanzmittel bereitstellen. Ferner enthält der Bericht Empfehlungen, mit denen auch in Zukunft eine positive Entwicklung sichergestellt werden soll. Der Bericht der Kommission richtet sich an das Europäische Parlament und den Ministerrat; es handelt sich um eine wichtige Etappe zum Ausbau des Programms, einer der Leitaktionen der Digitalen Agenda für Europa. Das Programm "Umgebungsunterstütztes Leben" fördert wirksam die Zusammenarbeit zwischen der EU, 20 Mitgliedsstaaten sowie den drei assoziierten Ländern zur Verbesserung des Wohlbefindens älterer Einwohner durch intelligente Informations- und Kommunikationstechnologielösungen (IKT), und setzt so eines der sieben Ziele der Digitalen Agenda um. IKT-Lösungen tragen beispielsweise zu einer nachhaltigen Gesundheitsvorsoge bei. Durch Investitionen in digitale Technologien in Zusammenhang mit dem Gesundheitswesen, zusammengefasst unter dem Begriff "eHealth", erhalten Senioren in Europa Zugang zu einer kostengünstigen Gesundheitsvorsorge. Das Programm "Umgebungsunterstütztes Leben" kann einen wichtigen Beitrag zur geplanten europäischen Pilot-Innovationspartnerschaft (EIP) für Aktivität und Gesundheit im Alter leisten. Innerhalb der nächsten 30 Jahre wird die Anzahl der Menschen über 65 in Europa um fast 40% steigen. Die genannte EIP wird voraussichtlich im Jahre 2011 starten und würde drei Ziele verfolgen: die Verbesserung von Gesundheit und Lebensqualität älterer Menschen, Beiträge zu Nachhaltigkeit und Effizienz unserer Gesundheitsversorgungs- und Sozialfürsorgesysteme sowie die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit und der Chance für Unternehmen. "Europa muss sich für die künftige Alterung der Gesellschaft rüsten, und die Nutzung von Innovationen sollte eines der Instrumente sein, auf die wir dabei zurückgreifen", so John Dalli, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz im November. "Deshalb freue ich mich sehr, dass die erste der Partnerschaften dem Thema 'Aktivität und Gesundheit im Alter' gewidmet ist: Sie beinhaltet eine enge Zusammenarbeit verschiedener Politikbereiche, darunter Gesundheit, Forschung, digitale Strategie und Industriepolitik." Über das Programm "Umgebungsunterstütztes Leben" sagt Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Kommission und zuständig für die Digitale Agenda: "Ich freue mich, dass die Teilnehmerländer das gemeinsame Programm 'Umgebungsunterstütztes Leben' als wichtiges Mittel zur Bewältigung der Herausforderung der Bevölkerungsalterung ansehen - dies zeigt sich darin, dass sie beträchtliche Finanzmittel dafür bereitstellen. Informations- und Kommunikationstechnologien sind entscheidend, wenn wir das Leben der wachsenden Zahl älterer Menschen in Europa verbessern wollen. Mit dem Programm wird deutlich, wie wir durch Zusammenführung unserer Ressourcen für die EU in diesem wichtigen Bereich weit mehr erreichen können, als es durch getrennte Maßnahmen der Mitgliedsstaaten möglich wäre." Die erste Bewertung des gemeinsamen Programms "Umgebungsunterstütztes Leben" durch die Kommission stützt sich auf die Schlussfolgerungen eines hochrangigen Gremiums, in dem das Programm vor dem allgemeinen Hintergrund der Innovation als Antwort auf demographische Herausforderungen erörtert wurde. Aus dem Bericht geht hervor, dass die 23 Teilnehmerländer des gemeinsamen Programms ihre Anstrengungen zur Bewältigung eines drängenden gesellschaftlichen Problems äußerst erfolgreich vereint haben und die Lücke zwischen der Spitzenforschung und in großem Maßstab marktfähigen Lösungen für ein aktives und unabhängiges Leben im Alter geschlossen wurde. Im Rahmen des Programms werden neue Lösungen entwickelt, die bis 2013 marktreif sind. Über 50 Forschungs- und Innovationsprojekte wurden in den letzten zwei Jahren in den Bereichen Behandlung chronischer Krankheiten und soziale Interaktion älterer Menschen eingeleitet. Gegenstand der Forschung sind z.B. Roboter, die Tätigkeiten im Haushalt verrichten und so den älteren Bewohnern das Leben erleichtern. Um die positiven Ergebnisse des Programms zu maximieren, empfiehlt die Europäische Kommission, die Endnutzer bei der Entwicklung von Lösungen enger und besser mit einzubeziehen. Stärker vereinheitlichte Vorschriften für Förderwürdigkeit und Finanzierung dürften ebenfalls Schwierigkeiten und Verzögerungen bei der Projektdurchführung vermeiden helfen. Die Kommission wird sich ferner um Finanzierungsmechanismen bemühen, mit denen die Investitionslücke zwischen der Pilotphase und der großmaßstäblichen Einführung auf dem Markt geschlossen werden soll. Dadurch wird auch die Zusammenarbeit zwischen dem Programm "Umgebungsunterstütztes Leben" und anderen EU-finanzierten Programmen gefördert. In einer anderen Entwicklung hat die Europäische Kommission heute den Bericht einer unabhängigen Expertengruppe gebilligt, in dem die Wirtschaft und die Mitgliedstaaten der EU aufgerufen werden, ARTEMIS und ENIAC stärker als bisher zu unterstützen. Hierbei handelt es sich um zwei öffentlich-private Partnerschaften in Form gemeinsamer Unternehmen, die sich mit kooperativer Forschung in den Bereichen Nanoelektronik und eingebettete IKT-Systeme beschäftigen. Die Experten kamen zu dem Schluss, dass mehr Finanzmittel aus den EU-Mitgliedstaaten nötig sind und die Industrie sich stärker in einer europäischen Strategie engagieren muss, damit ARTEMIS und ENIAC ihr Potenzial ausschöpfen können. "ENIAC und ARTEMIS leisten einen wertvollen Beitrag zu Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit in Europa. Damit Europa aber in der Nanoelektronik und bei eingebetteten Systemen weiterhin Erfolg hat, müssen wir mehr Ressourcen auf diesen Bereich konzentrieren. Wenn wir unser ursprüngliches Investitionsziel von 2,5 bis 3 Mrd. EUR für dieses Programm noch erreichen wollen, müssen die Wirtschaft und die EU-Mitgliedstaaten in den kommenden drei Jahren doppelt so viel investieren wie bisher", so EU-Kommissarin Kroes. Der öffentliche und private Sektor investiert über 1 Mrd. EUR in Forschung und Innovation für die älter werdende Bevölkerung: 600 Mio. EUR gehen an das Programm "Umgebungsunterstütztes Leben", rund 400 Mio. EUR an Forschungsrahmenprogramme der EU und über 50 Mio. EUR an das EU-Förderprogramm im IKT-Bereich.

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