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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Expertenbericht bestätigt: RP7 leistet "bedeutenden Beitrag" zur europäischen Wissenschaft

"Das RP7 befindet sich auf Kurs und leistet eindeutig einen bedeutenden Beitrag zur europäischen Wissenschaft und zur Entwicklung des Europäischen Forschungsraums." So lautet eine der zentralen Botschaften in der jüngst veröffentlichten Zwischenbewertung des Siebten Rahmenprog...

"Das RP7 befindet sich auf Kurs und leistet eindeutig einen bedeutenden Beitrag zur europäischen Wissenschaft und zur Entwicklung des Europäischen Forschungsraums." So lautet eine der zentralen Botschaften in der jüngst veröffentlichten Zwischenbewertung des Siebten Rahmenprogramms (RP7) der Europäischen Union. Zehn unabhängige Experten haben das RP7 sechs Monate lang bewertet und heben in ihrem Bericht nun die vielen Erfolge des Programms hervor. Unter anderem loben sie Breite und Umfang des Rahmenprogramms und verweisen insbesondere auf die beeindruckende Zahl der beteiligten Forscher, die geografische Verbreitung der Teams und das Spektrum der abgedeckten Themen. Die Gruppe begrüßt außerdem die Tatsache, dass "der Grundsatz der Exzellenz in der Auswahl der Projekte weitgehend erreicht wurde." Das Niveau der Vorschläge im Programm "Zusammenarbeit" ist im Allgemeinen hoch und gefördert werden die besten Forscher. Dem Europäischen Forschungsrat (ERC) ist es ebenfalls gelungen, talentierte Wissenschaftler nach Europa zu locken, und auch die Marie-Curie-Programme werden für ihren Beitrag zur Forschermobilität und -ausbildung gelobt. Schließlich gibt es Hinweise, dass die EU-Forschungsprogramme, insbesondere das RP7, einen positiven "Hebeleffekt" bei der Förderung von Forschungsanstrengungen auf nationaler Ebene und in der Industrie haben. Trotz dieser Erfolge sehen die Experten aber auch viel Raum für Verbesserungen und formulieren 10 Empfehlungen an die Europäische Kommission für die zweite Hälfte des RP7 und für die Vorbereitung auf das Achte Rahmenprogramm (RP8), das 2014 beginnen wird. Wenig überraschend umfasst eine der Empfehlungen eine Vereinfachung, obwohl die Experten anerkennen, dass es diesbezüglich im RP7 schon Verbesserungen gab. Trotzdem seien noch viele Verfahren "sperrig oder stehen in keinem Verhältnis zu den sehr marginalen Vorteilen, die sie hinsichtlich der Kontrolle öffentlicher Ausgaben böten", schreiben die Experten. Vor allem kleine Unternehmen werden durch die komplexen und langwierigen Verfahren von einer Teilnahme am RP7 abgeschreckt. Die Experten fordern einen "Quantensprung" in der Vereinfachung und empfehlen, dass die Europäische Kommission die Maßnahmen zur Vereinfachung umsetzt, die in einer aktuellen Mitteilung zu diesem Thema festgelegt wurden. Außerdem ermahnen sie, die Europäische Kommission sollte in dieser Frage mehr Vertrauen und eine größere Risikotoleranz zeigen. In finanzieller Hinsicht halten die Experten fest, dass die derzeitige Förderhöhe als Mindestmaß beibehalten werden sollte. Ihnen zufolge muss die EU unbedingt in Forschung investieren, wenn die Ziele der Strategie Europa 2020 für eine intelligente, nachhaltige und integrative Wirtschaft erreicht werden sollen. Weitere Schritte sind auch erforderlich, um die Fragmentierung in der Forschung zu überwinden, vor allem in Bereichen, in denen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit für einen Erfolg unerlässlich ist. Darüber hinaus sollten die als "Grand Challenges" zusammengefassten zentralen Herausforderungen verstärkt in den Mittelpunkt der EU-Forschungspolitik gestellt werden, angefangen mit dem zweiten Teil des RP7 und fortgeführt im RP8, empfehlen die Experten. Weiterhin fordert die Gruppe mehr offene Ausschreibungen unter dem Programm "Zusammenarbeit" für die zweite Hälfte des RP7. Allerdings empfehlen sie auch, keine neuen Instrumente einzuführen, bis die bestehenden angemessen bewertet wurden, um Verwirrung zu vermeiden. Einige Empfehlungen betreffen Gruppen, die im RP7 derzeit unterrepräsentiert sind. Frauen bilden in der Forschungsgemeinschaft weiterhin die Minderheit und den Experten zufolge, sollte die Europäische Kommission "ihren Ansatz zur Förderung weiblicher Wissenschaftler neu beleben" und "die Mitgliedstaaten wachrütteln, damit diese gegen geschlechtsspezifische Unterschiede vorgehen". Forscher in den Ländern, die der EU 2004 und 2007 beigetreten sind, sowie in einigen anderen Mitgliedstaaten sind bei der Beantragung von RP7-Förderung weniger erfolgreich als ihre Kollegen anderswo in Europa. Eine Förderung der Verbindungen zwischen den Forschungsrahmenprogrammen und dem EU-Strukturfonds könnte hier helfen, ebenso wie die Haushaltslinie für Forschungsinfrastrukturen sowie das Programm "Menschen", mit dem das Forscherpotenzial entwickelt werden soll. Eine ausgereifte Innovationsstrategie würde die Teilnahme eines breiten Spektrums kleiner und großer Unternehmen, von Hochschulen sowie Forschungs- und Technologieorganisationen stärken, so die Experten. An anderer Stelle unterstreicht der Bericht die Notwendigkeit zur Entwicklung und Umsetzung hochwertiger Forschungsinfrastrukturen in Europa sowie die Bedeutung der Erforschung neuer Möglichkeiten, wie das RP7 für eine internationale Zusammenarbeit weiter geöffnet werden kann. Mit Blick auf die Zukunft zählen die Autoren Themen auf, die im RP8 angegangen werden müssen, unter anderem internationale Zusammenarbeit, Koordinierung von Politiken der EU und von Mitgliedstaaten, Exzellenz, Wettbewerbsfähigkeit und - natürlich - Vereinfachung. "[Das RP8] hat das Potenzial, ein wirkungsvoller Katalysator für gesellschaftlichen Wandel und wirtschaftliche Erneuerung in Europa zu sein, und bei angemessenem Aufbau und Finanzierung wird es von strategischer Bedeutung für die Ziele in Europa 2020 sein", schlussfolgern die Experten. Die Europäische Kommission wertet diesen Bericht nun im Einzelnen aus und wird in den nächsten Wochen darauf eingehen. Die Erkenntnisse aus dem Bericht gehen auch in die Diskussion zur Form des RP8 ein. "Wir begrüßen den Bericht der Expertengruppe, die zu dem Schluss kommt, dass das Rahmenprogramm hervorragende Projekte unterstützt und ein beeindruckend großes Spektrum abdeckt", erklärte die für Forschung, Innovation und Wissenschaft zuständige EU-Kommissarin Máire Geoghegan-Quinn. "Wir werden den Empfehlungen der Expertengruppe voll und ganz Rechnung tragen, wenn wir Anfang nächsten Jahres unsere Vorschläge für die verbleibende Umsetzung des laufenden Siebten Forschungsrahmenprogramms vorlegen. Auch werden die Empfehlungen bei seinem Nachfolger, dem Achten Rahmenprogramm, berücksichtigt. Ich bin fest entschlossen, unsere Forschungs- und Innovationsförderung ständig zu verbessern."

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