MONIQA erstellt innovative Datenbank für Nahrungsmittelqualität und -sicherheit
Wie sicher sind unsere Nahrungsmittel? Da diese Problematik noch immer ein heißes Eisen ist, entwickelte das EU-finanzierte Projekt MONIQA (Monitoring and quality assurance in the total food supply chain) zuverlässige Methoden und Instrumente, um die Qualität von Nahrungsmitteln zu prüfen. Das mit mehr als 12 Millionen EUR unter dem Themenbereich "Lebensmittelqualität und Lebensmittelsicherheit" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) finanzierte Projekt erstellte eine Datenbank zu Aspekten rund um die Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln und entwickelte Analyseverfahren für Produktionsprozesse und Lieferketten. Ziel des aus 33 europäischen und internationalen Organisationen bestehenden MONIQA-Konsortiums war die weltweite Harmonisierung von Strategien zur Überwachung und Kontrolle von Nahrungsmittelqualität und -sicherheit. Die innovative Datenbank informiert über gesetzliche Vorschriften und entsprechende Analyse- und Probenahmeverfahren. Sie basiert im Wesentlichen auf dem Europäischen Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (Rapid Alert System for Food and Feed, RASFF), einem der wichtigsten Instrumente der EU im Bemühen um die Sicherung der Lebensmittelqualität, und soll einen zügigen und gleichzeitig effektiven Informationsaustausch zwischen Mitgliedstaaten und Europäischer Kommission ermöglichen, sobald der Verdacht aufkommt, dass Nahrungs- und Futtermittelketten gesundheitliche Risiken bergen. Die Datenbank umfasst eine Schadstoffliste sowie Produkte, die diese Schadstoffe enthalten und so die Sicherheit der Nahrungskette gefährden könnten. Die Listeneinträge sind dabei mit der Datenquelle verlinkt. Aus den RASFF-Daten wurde die Datenbankstruktur generiert, erklären die Partner, die inzwischen jedoch durch weitere Ergebnisse des MONIQA-Projekts ergänzt wurde. Diese Ergebnisse sind u.a. derzeit von den MONIQA-Partnern verwendete Verfahren zur Identifizierung und Quantifizierung von Risiken und/oder Schadstoffen, Informationen über nationale Vorschriften zur Lebensmittelverarbeitung, ein Berichtsarchiv sowie berichtsbasierte Daten zu Problemen im Bereich Nahrungsmittelqualität und -sicherheit. Die Projektpartner erstellten aus den RASFF-Daten eine relationale Datenbank mit uneingeschränkter Suchfunktion. In den RASFF-Berichten kann nach Art und Herkunft von Produkt oder Schadstoff und/oder nach dem meldenden Mitgliedstaat gesucht werden. Die RASFF-gelisteten Schadstoffe wurden in Untergruppen zusammengefasst und bilden die einzelnen Schadstoffkategorien der Datenbank, erklären die Partner. Desgleichen erfolgte eine Unterteilung nach gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten in Nahrungs- und Futtermitteln. Die Produktliste basierte anfangs nur auf Pestizidgrenzwerten, wurde jedoch später auf Obst- und Gemüsesorten erweitert, die Schadstoffgrenzwerten unterliegen oder regelmäßig im Schnellwarnsystem auffällig werden. Inzwischen umfasst die Datenbank auch tierische Produkte und entsprechende gesetzliche Vorschriften. Weitere Informationen sind über das Online-Formular "MONIQA Methods Database in Seven Easy Steps" auf der Webseite des Projekts verfügbar. Ein weiteres Ergebnis des Projekts war die 2. Internationale MONIQA-Konferenz, die vom 8. bis 10. Juni 2010 in Krakau, Polen, stattfand und die den multidisziplinären Brückenschlag zwischen Nahrungsmittel- bzw. Ernährungswissenschaft und den sozioökonomischen Auswirkungen von Nahrungsmittelrisiken herstellte. Die Konferenzteilnehmer präsentierten insbesondere weitere Sicherheitsnormen für Nahrungsmittel, neue Erkenntnisse zu Mykotoxinen und Phytotoxinen, Nahrungsmittelallergenen, chemischen Schadstoffen, Zusätzen, Kontamination mit Mikroorganismen sowie neuesten Verfahren zur Bewertung von Lebensmittelsicherheit und -authentizität. MONIQA läuft von 2007 bis Ende 2012 unter Leitung der Internationalen Gesellschaft für Getreidewissenschaft und -technologie, Österreich, und bringt Forschungs- und Wirtschaftsexperten aus Europa, Asien und Ozeanien zusammen.
Länder
Österreich, Polen