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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Neues Werkzeug zur frühzeitigen Erkennung von Alzheimer

Deutschen und US-amerikanischen Forschern ist es gelungen, den möglichen Einsatz eines neuen Markers zur molekularen Bildgebung bei der Diagnose von Alzheimer in frühen Stadien mit einer Studie zu untermauern. Auf der 57. Jahrestagung der Gesellschaft für Nuklearmedizin wurden...

Deutschen und US-amerikanischen Forschern ist es gelungen, den möglichen Einsatz eines neuen Markers zur molekularen Bildgebung bei der Diagnose von Alzheimer in frühen Stadien mit einer Studie zu untermauern. Auf der 57. Jahrestagung der Gesellschaft für Nuklearmedizin wurden in Salt Lake City, USA, die Ergebnisse der klinischen Studie vorgestellt, die einen Durchbruch für die Alzheimer-Früherkennung darstellen könnte. Die degenerative Alzheimer-Krankheit ist immer noch unheilbar; derzeit teilen dieses Schicksal weltweit schätzungsweise 26 Millionen Menschen. Morbus Alzheimer zeigt seine Symptome in der Regel in späteren Lebensabschnitten und wird oft mit normalen altersbedingten Veränderungen verwechselt. Einige häufig auftretende Symptome sind die Unfähigkeit, sich an kurz zurückliegende Ereignisse erinnern zu können, Stimmungsschwankungen und eine allgemeine Verwirrung. Alzheimer trifft normalerweise Menschen über 65 Jahre, obgleich sich auch die bereits früh einsetzende Form dieser Krankheit Millionen von Menschen betrifft. Zu Diagnosezwecken ist die Anamnese des Patienten sehr wichtig, die Erkennung der Krankheit kann sich allerdings trotzdem sehr kompliziert darstellen, da Demenz viele verschiedene Formen annimmt. Kliniker setzen zum Ausschluss anderer Erkrankungen medizinische bildgebende Verfahren wie die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ein; die Diagnose Alzheimer kann jedoch nur post mortem sicher bestätigt werden. "Die frühe Erkennung und Behandlung der Alzheimerschen Krankheit hat eine wesentliche Bedeutung und aktuelle Methoden der Diagnostik, wie etwa kognitive Tests, helfen durchaus, die Krankheit in ihren fortgeschrittenen Stadien nachzuweisen, wenn der Patient bereits unter verschiedenen kognitiven Beeinträchtigungen leidet", erklärt Professor Dr. Osama Sabri von der Universität Leipzig in Deutschland. Alzheimer zerstört Neuronen im gesamten Gehirn, setzt Gedächtniszentren außer Gefecht und bringt das Denken durcheinander. Auch motorische Fähigkeiten und Organfunktionen sind von Plaques aus Beta-Amyloid-Proteinen betroffen, die sich in den Gehirnen dieser Patienten bilden. Die genaue Ursache ist nicht bekannt, aber jüngste Theorien vermuten eine Beteiligung eines engen Verwandten des Beta-Amyloid-Proteins bei der Auslösung der "Beschneidung" der neuronalen Verbindungen im späteren Leben. Das ist ein Prozess, der normalerweise nur in der frühen Kindheit eine Rolle spielt, wenn derartige Verbindungen das Gehirn effizienter machen. Die vorliegenden neuesten Forschungsergebnisse zeigen nun die direkte Anbindung eines bildgebenden Markers mit der Bezeichnung Florbetaben an das Beta-Amyloid. Florbetaben kann auf diese Weise bei der molekularen Bildgebung mittels PET zum Einsatz kommen, um das Protein direkt während der Entwicklung von Alzheimer visualisieren zu können. Durch die Überwachung der Anhäufung und Ausbreitung des Beta-Amyloids können die Ärzte dann das Fortschreiten der Krankheit auf zellulärer und molekularer Ebene verfolgen. An der klinischen Studie nahmen in 18 verschiedenen Forschungszentren weltweit 81 Patienten, bei denen man von einer Alzheimererkrankung ausging, und 69 gesunde Probanden teil, die alle über 55 Jahre alt waren. Die Gehirne der Studienteilnehmer wurden unter Einsatz von Florbetaben mittels PET dargestellt. Ein von Amyloid völlig freier Bereich des Gehirns wurde als Referenz ausgewählt. Die Forscher fanden heraus: Ihr Verfahren konnte sowohl visuell als auch quantitativ auf wirkungsvolle Weise Morbus Alzheimer diagnostizieren. "Die Bildgebung mithilfe von Beta-Amyloid könnte Ärzten bei der Unterscheidung von Alzheimer von anderen Formen der Demenz unterstützen", bekräftigt Professor Dr. Sabri. "Außerdem wird diese Forschung dazu beitragen, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern, die sich noch in frühen Alzheimer-Stadien befinden und noch fähig sind, eine aktive Rolle bei der Planung der Zukunft zu spielen." Derzeit befinden sich verschiedene Marker für die Beta-Amyloid-Bildgebung in der Entwicklung; Florbetaben bietet sich allerdings aufgrund seiner Verfügbarkeit für den routinemäßigen Einsatz an. Die Wissenschaftler hoffen darauf, durch die Perfektionierung der Beta-Amyloid-Bildgebung neue medikamentöse Behandlungen gezielter zur Verlangsamung der Krankheit einsetzen zu können, noch bevor irreparable Schäden und Demenz überhaupt einsetzen.

Länder

Deutschland, Vereinigte Staaten

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