Mit dem Genesis-Projekt zu globalen Funkverbindungen
In einem entfernten Winkel im Nordosten Spaniens wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts der Prototyp einer mit drahtloser Breitbandtechnologie funktionierenden Kommunikationsplattform erfolgreich betrieben. Mit diesem Programm sollte geprüft werden, ob Telefon- und Multimediadienste über das Internet zu Kunden in isolierten ländlichen Gebieten gebracht werden können. Dank des erfolgreichen Testverlaufs ist jetzt der Weg frei für Telefonunternehmen und Internetanbieter, auf neue Märkte sowohl in entfernten Gebieten als auch in Schwellenländern zu expandieren. Das zweijährige Projekt Celtic Genesis wurde von EUREKA, einer 38 Mitglieder starken Plattform für Forschungs- und Entwicklungsunternehmen in und außerhalb Europas gefördert. EUREKA bietet kleinen und mittleren Unternehmen, Universitäten, Forschungsinstituten und der Industrie Unterstützung für Forschung und Innovation. Die Kommunikationstestplattform wurde in den Pyrenäen im Nordosten Spaniens aufgebaut und die Tests mit echten Benutzern durchgeführt, darunter auch mehrere Geschäftsbüros. Das Projekt konzentrierte sich auf die Sicherstellung der Kompatibilität sowohl mit konventionellen und drahtlosen Netzwerken. Internettelefonie (VoIP) wurde über eine fortschrittliche Funkverbindung (WiMax) erfolgreich übertragen und die Büros erhielten effiziente Multimediadienste. Der Test beweist, dass eine spezialgefertigte Kommunikationsplattform die hohen Standards erfüllen und Multimediadienste kostengünstig in abgelegenen oder problematischen ländlichen Räumen bieten kann. Dem Koordinator von Celtic Genesis und Projektleiter für EU-Projekte bei Lake Communications in Irland, Mark Roddy, zufolge lieferte das Projekt den Benutzern einen nahtlosen Qualitätsservice und Zugang zu verschiedenen Internetanwendungen. "Ein Großteil der Arbeit ist in den Aufbau und das Testen des Systems im Labor geflossen", erklärte er. "Die ländliche Testumgebung war dann der benötigte Nachweis für die Machbarkeit des Systems. Sie lieferte auch sehr wertvolle Rückmeldungen von den Benutzern, die den Projektpartnern bei der Weiterentwicklung ihrer Produkte zugute kommen." Der Erfolg des Projekts hat bereits zum ersten VoIP-Service in Spanien geführt. Er wird von Embou betrieben, dem spanischen Internetanbieter, der die ersten Tests durchgeführt hatte. Jeden Monat hat das kleine Unternehmen jetzt 50 neue Abonnenten hinzubekommen. Bevor es sich an dem Projekt beteiligte, hatte es insgesamt nur 1,500 Abonnenten. Auch andere Telekommunikationsunternehmen springen auf den Zug von Celtic Genesis. So nutzte das in Israel angesiedelte Unternehmen Alvarion, einer der führenden WiMax-Pioniere, die neue Technologie, um ein Basisstation-Subsystem zu testen, das den Zugang zum Netzwerk kontrolliert. Auch das Unternehmen Telefónica I+D, die FuE-Sparte des größten Telekommunikationsanbieters Spaniens, hat diese Technologie zum Testen von fortschrittlichen Dienstleistungen für Geschäftskunden genutzt, beispielsweise einer automatischen Konferenzvorrichtung, die einen Detektor für die Benutzerpräsenz verwendet. Santiago Martin von Telefónica I+D, Koordinator des Celtic Genesis-Projekts in Spanien, erklärte: "Echte Benutzer in dieser Forschungsphase zu haben, ist selten, und man verliert sehr leicht den Blick dafür, wie Produkte in realen Situationen eingesetzt werden. Meinungen und Stellungnahmen der Benutzer sind wichtige Informationen für die Geschäftsentwicklung." Zu den beteiligten Unternehmen gehört auch der norwegische Internetanbieter Gintel, der eine neue Produktserie auf der Basis der Technologie von Celtic Genesis auf den Markt bringen wird. "Durch das Projekt hatte Gintel die Möglichkeit, in einem professionellen Testlabor und mit einer gut organisierten Benutzervalidierung zu arbeiten, und konnte so wichtige Hinweise für die Produktverbesserung erhalten", heißt es in einer Erklärung des Unternehmens. Als nächstes planen die Partner von Celtic Genesis den mobilen Zugang zu dieser Plattform mit der Einrichtung eines weiteren Projekts, Genesis X, zu erforschen.
Länder
Spanien, Irland, Israel, Norwegen