MUSE trägt zum Fortschritt der Breitbandtechnologie in Europa bei
In der IT-Forschung nehmen die Europäer eine feste Stellung ein. Mit ihrer Forschung haben sie nicht nur zum Wachstum des Sektors und der Industrie beigetragen, auch die Verbraucher sind in den Genuss der positiven Auswirkungen von Technologien gekommen, die im Laufe der Jahre entwickelt wurden. Zu dieser bemerkenswerten Entwicklung trägt jetzt auch das Projekt MUSE (Multi Service Access Everywhere) bei. Mit EU-Mitteln in Höhe von 15,5 Millionen Euro hat MUSE zu dem Strategieziel "Breitbandverbindungen für Alle" des Themenbereichs Technologien für die Informationsgesellschaft beigetragen. Die Partner von MUSE befassten sich in der ersten Projektphase mit Forschung und Entwicklung eines preisgünstigen und trotzdem schnelleren Breitbandnetzes. Die Anstrengungen zahlten sich aus, denn nun sind Unternehmen außerordentlich interessiert am Erwerb der von den Partnern entwickelten neuen Technologie - dem globalen System für Breitbandverbindungen (Global System for Broadband, GSB) . Aber die Arbeiten gingen noch weiter. In der zweiten Projektphase hat das Konsortium die Leistungen erweitert. Das GSB wurde weiterentwickelt, um auf gleicher Höhe mit den neuen Technologien und Dienstleistungen zu stehen. "In der zweiten Phase sind wir bereits recht weit gegangen. Wir haben einige sehr fortgeschrittene Systeme entwickelt, die zum Teil schon sehr ausgereift sind und zur Validierung bereitstehen", so MUSE-Projektkoordinator Peter Vetter laut einem Zitat von ICT Results. MUSE gelang die Entwicklung einer Lösung, die Multimedia-Dienstleistungen wie IPTV und Fest/Mobilnetz-Konvergenz unterstützt und dem Verbraucher zwei Leistungen anbietet: 1. Zugang zum Breitbanddienst von jedem Ort, was den Geldbeutel schont und 2. Video- und Telefonnutzung über ein einziges Gerät. Das Projekt hat auch "Netzwerkintelligenz" geschaffen und bietet damit Diensten und Betreibern Lösungen für den Netzwerkzugang. Im Hinblick auf IPTV bietet MUSE eine ausgefeiltere Technologie durch verbesserte Intelligenz im Zugangsnetz. Für die Forscher bestand die größte Herausforderung für IPTV darin, Netzwerkwerkverzögerungen auszugleichen, die durch plötzliche Bandbreitennutzung entstehen. Durch Entwicklung eines Cache-Systems im Zugangsnetz, das dem Zugangspunkt näher liegt, konnte die Bandbreite auf dem Metro-Netz gerettet werden, so Vetter. "Das ist, als ob der Abonnent zusammen mit seinem Abo noch einen kostenlosen persönlichen Videorekorder (Personal Video Recorder, PVR) oder TiVo erhält, mit dem Unterschied, dass das Netz den Inhalt auf einer Festplatte im Fernseher speichern würde", wurde der Projektkoordinator zitiert. "Man braucht ihn auch nicht im Voraus zu programmieren." Aber nicht nur den Verbrauchern werden die Errungenschaften von MUSE zugute kommen. MUSE entwickelte auch eine Reihe von Netzschnittstellen für unterschiedliche Service-Anbieter und liefert diesen damit bedarfsgerecht zugeschnittene Netzwerklösungen. Jetzt interessiert sich die Industrie dafür, was MUSE zu bieten hat. "Es gibt zahlreiche Unternehmen, die im Rahmen bilateraler Vereinbarungen an der Validierung vieler von uns entwickelter Technologien arbeiten", sagte Vetter. "Intelligenz im Zugangsnetz spricht besonders die bestehenden Probleme an, mit denen Telekommunikationsunternehmen und Service-Anbieter zu tun haben. Ich glaube, es wird nicht mehr allzu lange dauern, bis einige dieser erweiterten Services auf dem Markt sind."