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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Neuartiges Medikament mit Doppel-Wirkung gegen Bluthochdruck

Eine neue internationale Forschungsarbeit zeigt, dass Bluthochdruckpatienten mit einem neuen Wirkstoff mit Doppel-Wirkung, LCZ696, ihren Blutdruck ertragen und sogar erheblich senken können. Die in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichte Studie verglich diesen neuen Wir...

Eine neue internationale Forschungsarbeit zeigt, dass Bluthochdruckpatienten mit einem neuen Wirkstoff mit Doppel-Wirkung, LCZ696, ihren Blutdruck ertragen und sogar erheblich senken können. Die in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichte Studie verglich diesen neuen Wirkstoff mit dem etablierten Angiotensin-Rezeptorblocker (ARB) Valsartan. Die Entdeckung, dass LCZ696 womöglich besser ist als die Standard-ARBs, könnte zu besseren Behandlungen für Patienten mit Bluthochdruck und Herzkrankheiten führen. Die Wissenschaftler aus Deutschland, Kanada, der Slowakei, Spanien und den USA geben an, dass es sich bei dem Einzelmolekül LCZ696 um einen Angiotensin-II-Rezeptor und Neprilysin-Inhibitor (ARNI) handelt, der auf zwei Arten wirkt. LCZ696 blockiert nicht nur die Aktivität von Angiotensin II - einem Protein, das die Verengung der Blutgefäße auslöst und Bluthochdruck begünstigt - um die Blutzirkulation zu erleichtern, sondern es neutralisiert auch Neprilysin, wodurch die Blutgefäße sich weiten und entspannen können. Dadurch fällt dann der Blutdruck. Unter der Leitung von Professor Luis M. Ruilope vom Hospital 12 de Octubre in Madrid, Spanien, untersuchten die Forscher 1.328 Patienten aus 18 Ländern, die unter leichtem bis mittlerem Bluthochdruck litten. Die Forschungsgruppe verteilte jeden Patienten auf eine von acht Gruppen für einen Zeitraum von acht Wochen. Der Behandlungsplan für jede Gruppe sah folgendermaßen aus: 100 mg LCZ696; 200 mg LCZ696; 400 mg LCZ696; 80 mg Valsartan; 160 mg Valsartan; 320 mg Valsartan; 200 mg AHU377 (ein Neprilysin-Blocker); oder Plazebo. Ihre Erkenntnisse zeigten, dass die Medikation zur Senkung des diastolischen Blutdrucks beitrug. Insbesondere drei paarweise Vergleichsdosen von LCZ696 gegenüber Valsartan (d.h. 100 mg vs. 80 mg; 200 mg vs. 160 mg; 400 mg vs. 320 mg) führten zu soliden Ergebnissen. Bei Betrachtung der Ergebnisse über den achtwöchigen Zeitraum zeigte sich eine wesentliche Senkung des Blutdrucks für Patienten, die mit LCZ696 behandelt wurden, im Vergleich zu Patienten, die mit Valsartan behandelt wurden (eine durchschnittliche Senkung des diastolischen Blutdrucks von -2.17 mm Hg und von -4.20 mm Hg). Die Forscher fanden auch heraus, dass die Senkung des diastolischen Blutdrucks über den achtwöchigen Zeitraum bei Gabe von 200mg LCZ696 gegenüber 160 mg Valsartan (-2.97 mm Hg) sowie bei 400 mg LCZ696 gegenüber 320 mg Valsartan (-2.70 mm Hg) unterschiedlich war. Nach Aussage der Forschungsgruppe ist die Behandlung von Bluthochdruck mit LCZ696 für die Patienten sicher und alle Dosierungen werden gut vertragen. Nebenwirkungen waren mild, selten und in den acht Behandlungsgruppen mehr oder wenig gleich. Die meisten Patienten klagten über Kopfschmerzen, wobei und dies in der Plazebogruppe am häufigsten auftrat. Es gab keine Fälle von Hautschwellungen (Angio-Ödeme). "Die duale Inhibition des Angiotensin-II-Rezeptors und Neprilysin haben ergänzende Wirkungen und könnten für eine Reihe von kardiovaskulären Krankheiten, darunter auch Bluthochdruck und Herzversagen, klinischen Nutzen haben", sagten die Forscher. "In künftigen Forschungen müssten Hochdruckpatienten ermittelt werden können, die von LCZ696 profitieren könnten (auch ältere Patienten und Diabetiker)." Die Professoren Bernard Waeber und Francois Feihl von der Université de Lausanne in der Schweiz schrieben in einem Begleitartikel, dass LCZ696 ein großes Potenzial hat, weil Bluthochdruckpatienten bisher mehr als ein Blutdruckmedikament einnehmen mussten, um ihren Blutdruck im Griff zu haben. "Bisher gab es kaum klinische Erfahrung mit LCZ696", schrieben sie. "Wir haben jetzt ausreichende und ermutigende Ergebnisse, um eine langfristige klinische Studie unter unterschiedlichen klinischen Bedingungen, insbesondere Bluthochdruck, Diabetes und Herz- oder Nierenversagen, durchzuführen." Zu dieser Studie trugen auch Wissenschaftler der Comenius-Universität in der Slowakei, der Universität des Saarlandes in Deutschland, vom Centre Hospitalier de l'Université Laval in Kanada und Novartis Pharmaceuticals in den Vereinigten Staaten bei.

Länder

Kanada, Deutschland, Spanien, Slowakei, Vereinigte Staaten

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