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Inhalt archiviert am 2023-03-07

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Europäer nutzen Innovation im Kampf gegen Geldwäsche

Die Europäische Union ergreift Maßnahmen gegen die Geldwäsche, deren Volumen weltweit auf 1 Billion EUR geschätzt wird. In ihrem Kampf gegen diese kriminellen Aktivitäten wird die EU von BEinGRID ("Business experiments in GRID") unterstützt. Das Projekt ist mit einem Budget vo...

Die Europäische Union ergreift Maßnahmen gegen die Geldwäsche, deren Volumen weltweit auf 1 Billion EUR geschätzt wird. In ihrem Kampf gegen diese kriminellen Aktivitäten wird die EU von BEinGRID ("Business experiments in GRID") unterstützt. Das Projekt ist mit einem Budget von mehr als 15 Mio. EUR ausgestattet und soll Grid-Lösungen für die europäische Wirtschaft einführen und anwenden. Weiterhin soll es zur Entwicklung eines "Werkzeugkastens" für einzelne Grid-Dienste und bewährte Verfahren beitragen, um Unternehmen bei der Einführung dieser neuen Technologie zu unterstützen. BEinGRID wurde im Rahmen des Themenbereichs "Technologien für die Informationsgesellschaft" (IST) des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) unterstützt. Die Projektpartner von BEinGRID nutzten Cloud Computing-Dienste, um geldwäscheverdächtige Transaktionen zurückzuverfolgen. Fachleute halten die Beschlagnahmung von Gewinnen für eine Möglichkeit, Straftäter zu überführen. Das Problem liegt jedoch darin, dass die innovativen Fortschritte bei den Technologien der Informationsgesellschaft auch Straftäter zu versierten Anwendern dieser Technologien haben werden lassen. Laut Statistik fallen in den Banken jede Woche Milliarden von Transaktionen an, die es für die Strafverfolgungsbehörden zu einer Herausforderung werden lassen, der Kriminalität Einhalt zu gebieten. Geldwäsche hinterlässt aber auch Spuren in den Geschäftsbüchern der Banken. Nach Ansicht von Experten sind die typischen Abwicklungsmuster wie die Weiterleitung von Geldbeträgen von Konto zu Konto und der Zeitrahmen, in dem dies erfolgt, für Ermittler Warnhinweise und Motivation, diesen Verdachtsfällen nachzugehen. Wie unterscheidet man jedoch zwischen legalen und illegalen Geschäftspraktiken? Im Rahmen des 2006 gestarteten und 2009 beendeten Projekts BEinGRID wurde eine Reihe von "Versuchen" zur Entwicklung der notwendigen Technologie durchgeführt, um kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) praxistaugliche Grid- und Cloud Computing-Dienste zur Verfügung zu stellen. Den Forschern zufolge ist Cloud Computing eine Weiterentwicklung von Grid Computing und bietet einen nachfragegesteuerten Zugang zu Ressourcen. Die im Rahmen des Anti-Geldwäsche-Experiments AMONG ("Anti-money laundering on Grid") entwickelten Ermittlungsdienste nutzen Grid-Technologie, so die die Partner von BEinGRID. Grids verwenden ungenutzte Rechen- und Speicherkapazitäten von Computern überall auf der Welt. Grid Computing verwandelt einen normalen Computer (PC) in einen Hochleistungsrechner. Das Team von BEinGRID fügte hinzu, dass Cloud Computing-Dienste Unternehmen und Einzelpersonen die notwendigen Instrumente zur Nutzung des Internets für deren besonderen Aufgabenstellungen an die Hand gibt. "Mit Grid SW (der serviceorientierten Infrastruktur von GRIA) ermöglicht AMONG Banken eine kostengünstige, sichere und kontrollierte Form der Zusammenarbeit", erklärte Damian Hubaux, verantwortlich für die BEinGRID-Versuche und Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung (F&E) am Exzellenzzentrum für Informations- und Kommunikationstechnologien CETIC, einem Partner von BEinGRID "Diese Lösung versetzt Banken in die Lage, Geldwäsche wirksamer zu erkennen als mit den Datenbeständen eines einzigen Instituts. Und, was noch wichtiger ist: Banken kontrollieren die Informationen, die an ihre Mitbewerber gelangen", fügte er hinzu. Es sollte auch erwähnt werden, dass im Hinblick auf vertrauliche Bankgeschäfte kein Informationsaustausch stattfindet. Nach Auffassung der Projektpartner bietet diese Lösung den Banken die notwendige Unterstützung bei der Einhaltung der Vorschriften im Rahmen der Dritten Anti-Geldwäsche-Richtlinie der EU. Die Banken begrüßen mittlerweile die Einführung der Plattform AMONG. "AMONG unternimmt den nächsten Schritt für eine umfassende Sicht auf die Geldwäscheaktivitäten, und dies zu erstaunlich geringen Kosten, sicher und unabhängig von den in den Banken installierten Anti-Geldwäsche-Programmen", erläutert Giorgos Panousopoulos, Projektleiter F&E bei der griechischen Exodus SA, einem weiteren Partner von BEinGRID. BEinGRID hat mit Erfolg 24 Versuche in 9 wichtigen Sektoren entwickelt. An dem Projekt nahmen mehr als 95 Partner aus zehn Ländern teil, so etwa aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Polen, Spanien, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich. Aber die Arbeit ist damit noch nicht beendet. Die Zusammenarbeit der BEinGRID-Partner konzentriert sich nun darauf, KMU und anderen Gruppen, die Grids nutzen wollen, eine Online-Ressource zur Verfügung zu stellen.

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