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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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ERC-Finanzhilfe für Pionierforschung über Biodiversität

Ein neues auf fünf Jahre angelegtes Projekt soll mithilfe einer EU-Finanzierung die Zusammensetzung artenreicher Gemeinschaften wie tropische Wälder untersuchen. Damit wollen die Forscher das Verständnis zu den Prozessen, die der Biodiversität unterliegen, erweitern. Das Pro...

Ein neues auf fünf Jahre angelegtes Projekt soll mithilfe einer EU-Finanzierung die Zusammensetzung artenreicher Gemeinschaften wie tropische Wälder untersuchen. Damit wollen die Forscher das Verständnis zu den Prozessen, die der Biodiversität unterliegen, erweitern. Das Projekt SPATIODIVERSITY ("Towards a unified spatial theory of biodiversity") wird in den kommenden fünf Jahren 2,8 Mio. EUR Forschungsgelder vom Europäischen Forschungsrat (ERC) aus dem Themenbereich Ideen des Siebten Rahmenprogramms (RP7) erhalten. Mit den Fördermitteln des ERC können Forscher Pionierforschung auf Gebieten ihrer Wahl durchführen. Die von den Modellierern Dr. Thorsten Wiegand und Dr. Andreas Huth geleitete Forschergruppe wird ihre Arbeit am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ in Leipzig, Deutschland, durchführen. Sie werden der Frage nachgehen, weshalb und wie Arten mit- und nebeneinander in ökologischen Gemeinschaften wie Wiesen, Korallenriffen und Planktonökosystemen existieren können. Die Forschung auf diesem Gebiet ist sehr wichtig, um Wege zur Bewahrung der Biodiversität zu finden, die durch den Klimawandel und andere menschliche Aktivitäten bedroht ist. "Wir verfolgen einen konsequent räumlichen Ansatz, der sich deutlich von früheren Strategien unterscheidet und uns erlaubt, einen großen Schritt in Richtung einer 'Unified Spatial Theory of Biodiversity' zu gehen", erläuterte Dr. Wiegand. Der wissenschaftliche Ansatz stützt sich dabei vor allem auf Informationen zur räumlichen Verteilung der Arten, die aber bisher kaum genutzt wurden. Diese sollen mithilfe von Computermodellen in Kombination mit neuesten räumlichen Musteranalysen und Simulationsmodellen für artenreiche Gegenden analysiert werden, um die diesen Gemeinschaften unterliegenden Muster zu verstehen. Eine besondere Herausforderung für dieses Projekt wird die hohe Komplexität der analysierten Raumstrukturen sein, die sich nur mit anspruchsvollen Computeranalysen bewältigen lässt. Die Forschergruppe wird auch auf umfangreiche Datensätze zurückgreifen, die aus Forschungsgebieten in tropischen Regenwäldern mit Hunderten verschiedener Baumarten stammen. "Das Projekt besteht aus drei Komponenten", erklärte Thorsten Wiegand, "Im ersten Schritt helfen uns neueste Techniken der räumlichen Musteranalyse, um die hochkomplexen räumlichen Strukturen der tropischen Wälder zu quantifizieren." "Gleichzeitig erstellen wir eine Palette individuenbasierter und räumlich expliziter Waldsimulationsmodelle, die von einfachen "neutralen" Modellen zu detaillierten prozessbasierten Simulationsmodellen für Wälder reichen. Dabei können wir von unseren langjährigen Erfahrungen mit Waldmodellen wie FORMIND und FORMIX3 profitieren", ergänzte Dr. Andreas Huth. Im entscheidenden dritten Schritt werden Techniken der Modellselektion angewendet, um herauszufinden, welche der Simulationsmodelle die beobachteten räumlichen Strukturen am besten wiedergeben. Mit den Projektergebnissen werden wir die Funktionsweise artenreicher Systeme besser verstehen lernen. Dieses Wissen ist eine wesentliche Voraussetzung, um der heutigen Zerstörung der Biodiversität Einhalt zu gebieten und Wege zu ihrer Bewahrung zu finden.

Länder

Deutschland

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