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Inhalt archiviert am 2023-03-06

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Händedesinfektion allein reicht nicht aus im Kampf gegen Schweinegrippe, zeigt Studie

Während die Schweinegrippe weltweit um sich greift, reichen die von Medizinern empfohlenen Maßnahmen nicht aus, um die Ausbreitung auf lange Sicht zu stoppen, so das Ergebnis einer neuen Studie der London School of Hygiene & Tropical Medicine im Vereinigten Königreich. Den im ...

Während die Schweinegrippe weltweit um sich greift, reichen die von Medizinern empfohlenen Maßnahmen nicht aus, um die Ausbreitung auf lange Sicht zu stoppen, so das Ergebnis einer neuen Studie der London School of Hygiene & Tropical Medicine im Vereinigten Königreich. Den im Gesundheitsmagazin "BMC Public Health" veröffentlichten Ergebnissen zufolge könne eine intensivere Händedesinfektion in Grundschulen nur einen kurzen Aufschub der Infektionswelle erwirken. Die Daten deuten darauf hin, dass sich H1NI-Grippeviren unter Schulkindern doppelt so schnell ausbreiten wie unter Erwachsenen. Wie die neue Pilotstudie zeigt, sind Kinder nachlässiger in der Akzeptanz und Einhaltung strengerer Händedesinfektionsmaßnahmen, die Gesundheitsbehörden als wirksame Methode zur Vermeidung von Infektionsrisiken durch Schweinegrippe und andere Krankheiten empfehlen. Die Forscher um Dr. Wolf-Peter Schmidt wollten die Notwendigkeit und die Hindernisse bei der Verbesserung von Desinfektionsmaßnahmen aufzeigen und deren Akzeptanz und praktische Umsetzung überprüfen. Mithilfe von Bewertungsverfahren analysierten die Forscher, wie aufgeschlossen Personal und Studenten den verschiedenen Maßnahmen gegenüberstehen. Die Daten wurden an vier Grundschulen im Osten Londons erhoben. In die Bewertung flossen sowohl praktische Fragen als auch Einstellungen ein, die in Gruppendiskussionen mit den Kindern und in Fragebögen eruiert wurden. Untersucht wurde auch die Akzeptanz von Händedesinfektionsmaßnahmen in den Klassenverbänden. Bei einer Befragung des medizinischen Schulpersonals stellten die Forscher fest, dass Lehrer und Krankenschwestern im Vergleich zu den Eltern mehr Wert darauf legten, die Kinder aufzuklären und sie von der Notwendigkeit hygienischer Maßnahmen zu überzeugen. Allerdings sei auch darauf zu achten, Schulen mit ausreichenden Mengen an richtigen Desinfektionsmitteln auszustatten, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu gewährleisten. Die Studie zeigte, dass die Schüler dieser Schulen, insbesondere kleinere Kinder, durchaus über die Grundlagen persönlicher Hygiene aufgeklärt wurden. Jedoch würden andere Gesundheitsfragen und zeitliche Zwänge die Durchsetzung intensiver Hygienemaßnahmen behindern, so die Forscher. "Die Motivation der Lehrer, Kinder über hygienische Belange aufzuklären und Hygiene praktisch umzusetzen, war eher pädagogisch als durch eine unmittelbare Infektionskontrolle begründet. Kinder aller Altersgruppen waren sehr gut über Hygieneaspekte und Krankheitsübertragung informiert", stellte die Studie fest. "Intensive Händedesinfektionsmaßnahmen sind praktikabel und werden gut angenommen, allerdings nur in Zeiten unmittelbarer Infektionsgefahr wie Grippewellen und nur dann, wenn Händedesinfektionsmittel in Gel-Form eingesetzt werden", erklärte der Studienleiter Dr. Schmidt. "Häufig fehlt es an der Logistik, um alle Schulen ausreichend mit Desinfektionsmitteln zu versorgen. Während Händedesinfektion besonders wichtig ist, um die Ausbreitung von Magen-Darm-Infektionen zu stoppen, ist noch ungewiss, ob sie auch gegen Grippewellen hilft. Nichtsdestotrotz kann sie der Vorbeugung dienen, auch wenn die Wirksamkeit nicht bewiesen ist", fügte er hinzu. "Unsere Studie konzentrierte sich eher auf die praktische Verbesserung von Händedesinfektionsmaßnahmen."

Länder

Vereinigtes Königreich

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