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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Studie zeigt: Europäer verstehen Lebensmittelkennzeichnungen

Sind Europäer beim Thema Nährwertinformationen lernfähig? Eine gesamteuropäische Studie des Europäischen Informationszentrums für Lebensmittel (EUFIC) bejaht diese Frage. Die Studie zu Verbraucherwissen über Lebensmittelkennzeichnungen hat gezeigt, dass die Mehrheit der europä...

Sind Europäer beim Thema Nährwertinformationen lernfähig? Eine gesamteuropäische Studie des Europäischen Informationszentrums für Lebensmittel (EUFIC) bejaht diese Frage. Die Studie zu Verbraucherwissen über Lebensmittelkennzeichnungen hat gezeigt, dass die Mehrheit der europäischen Verbraucher die Nährwertangaben in bewährter Form auf Verpackungen, wie z.B. das GDA-System (mit Angaben über den benötigten Tagesbedarf an Nährstoffen), erkennen und verstehen. "Obwohl es in Europa viele verschiedene Nährwertkennzeichnungssysteme gibt, zeigen unsere Studienergebnisse, dass die Verbraucher diese in der Regel erkennen und zu nutzen wissen, um eine gezielte Auswahl zu treffen", so Professor Klaus Grunert von der Universität Aarhus, Dänemark. "In einer abgerundeten öffentlichen Gesundheitspolitik sollten Nährwertangaben ein Schlüsselelement darstellen." Mehr als 17.000 Personen aus Deutschland, Frankreich, Ungarn, Polen, Schweden und insbesondere dem Vereinigten Königreich nahmen an der Studie teil. Während viele Verbraucher Lebensmittelkennzeichnungen erkennen und verstehen, überprüfen aber nur 18% der Teilnehmer regelmäßig die Nährwertkennzeichnung auf Lebensmittelverpackungen. Deutsche, Ungarn, Polen und Schweden schauen im Allgemeinen auf die Nährwerttabellen mit ihren Fakten über Nährstoffgehalte, Kalorien, Cholesterin und Fett, während französische und englische Verbraucher eher auf das GDA-Kennzeichnungssystem achten, das Richtlinien zu empfohlenen Tagesmengen an Nährstoffen liefert. Schweden zeigte mit 95% die intensivste Wahrnehmung beliebiger Kennzeichnungssysteme. Verbraucher in Schweden benutzen ein Schlüsselloch-Symbol, um das jeweils gesündeste Produkt einer Lebensmittelkategorie zu identifizieren, aber 61% der Befragten kommentierten, dass sie trotz Vorhandenseins des Schlüsselloch-Symbols nach weiteren Informationen suchen. Die Mehrheit der europäischen Verbraucher ist der Meinung, das Kennzeichnungssystem zu verstehen. Rund 50% von ihnen sind in der Lage, die GDA-Angaben auf Verpackungen richtig zu interpretieren. Die Verbraucher achten besonders bei Lebensmitteln wie Frühstücks-Getreideflocken, Joghurt und Fertigmahlzeiten auf Nährwertangaben. Gesundheit und Bequemlichkeit sind Faktoren, die gleichfalls das Kaufverhalten der Verbraucher beeinflussen. Der Geschmack blieb jedoch in allen Kategorien in den meisten Ländern der ausschlaggebende Faktor, wie die EUFIC-Studie zeigte. Die Ergebnisse zeigten auch, dass die meisten Verbraucher rund 30 Sekunden für die Produktauswahl benötigen. Das ist bedeutend länger als bei früheren Untersuchungen. Die Ungarn nehmen sich mit 47 Sekunden pro Produkt am längsten Zeit, während die Briten nur 25 Sekunden benötigen. Viele Verbraucher suchen auch den Kaloriengehalt der einzukaufenden Lebensmittel. Die Schweden jedoch prüfen den Zucker- und Fettgehalt noch vor den Kalorien, während die Briten zuallererst auf den Fettgehalt achten. Wie alle Teilnehmerländer berichteten, zählt Fett immer zu den drei Nährwertangaben, die für wichtig erachtet werden. Weitere Angaben, die Verbraucher interessieren, sind Lebensmittelzusätze, Vitamine und Ballaststoffe. Mehr als 70% der Deutschen, Franzosen und Briten sowie rund die Hälfte der Ungarn und Schweden können die gesündesten Produkte richtig identifizieren, so die EUFIC-Forscher. Sie teilten außerdem mit, dass diese Zahlen scheinbar nicht von der Art des Kennzeichnungsmodells auf der Verpackung beeinflusst wurden. Rund 70% der deutschen, ungarischen und britischen Studienteilnehmer sowie ungefähr 60% der Franzosen und Schweden gaben richtige Antworten auf Fragen zum Fett-, Zucker- oder Salzgehalt der Lebensmittel. Interessanterweise wurden die Angaben über den Gehalt an Salz und gesättigten Fetten von den Verbrauchern weitestgehend ignoriert, während Fett und Kaloriengehalt bei der Entscheidung für gesündere Lebensmittel ins Gewicht fielen. Im Allgemeinen fiel es jüngeren Verbrauchern leichter, die richtigen Antworten zu finden, und auch Personen mit besserem Wissen zum Thema Ernährung gaben korrektere Antworten auf diese Fragen, erklärten die Forscher. Ebenso gilt: Je höher die soziale Schicht, desto besser ist auch das Ernährungswissen. Die Verordnung 1924/2006 über nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben auf Lebensmitteln wird seit Juli 2007 in den EU-Mitgliedsstaaten angewandt. Diese Gesetzgebung bietet den Verbrauchern klare und genaue Informationen über Lebensmittelkennzeichnungen, sodass sie über die ausgewählten Lebensmittel genau informiert sind.

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