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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Auf das Wesentliche konzentriert: Beginn der Konferenz der Europäischen Kommission über HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose

Am 13. November eröffnete die Europäische Kommission ihre zweitägige Internationale Konferenz zu armutsbedingten Krankheiten (International Conference on Poverty-Related Diseases). Der Schwerpunkt der Konferenz liegt auf den "drei großen" tödlichen Krankheiten der Welt: HIV/AI...

Am 13. November eröffnete die Europäische Kommission ihre zweitägige Internationale Konferenz zu armutsbedingten Krankheiten (International Conference on Poverty-Related Diseases). Der Schwerpunkt der Konferenz liegt auf den "drei großen" tödlichen Krankheiten der Welt: HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose (TBC). Etwa 450 prominente Wissenschaftler, politische Entscheidungsträger, Wirtschaftsvertreter, nichtstaatliche Organisationen (mit gewichtiger Beteiligung der Länder, in denen diese Krankheiten endemisch auftreten), internationale Organisationen sowie Krankheitsexperten versammelten sich in Brüssel, um die Bedeutung und die Aufgaben der EU-finanzierten Forschung zur Eindämmung dieser Krankheiten zu erörtern. In seiner Eröffnungsrede hielt EU-Kommissar Janez Potocnik fest: "Durch AIDS, TBC und Malaria sterben jährlich fünf Millionen Menschen. Haben Sie Schwierigkeiten damit, sich das vorzustellen? Dann überlegen Sie einmal, wie es wäre, wenn fast die gesamte Bevölkerung Dänemarks innerhalb eines Jahres durch Infektionskrankheiten ums Leben kommen würde. Würden wir das zulassen? Die Antwort kennen wir wohl alle." "Jeder von uns," so Potocnik weiter, "der nicht gleichgültig ist und Einfluss ausüben kann, muss sich seiner Verantwortung stellen. Wir müssen unsere Kräfte bündeln und pragmatisch vorgehen. Unsere Bemühungen müssen wir auf solche Maßnahmen konzentrieren, die die größte Wirkung erreichen." Ziel der Konferenz ist es, Engpässe in der Forschung zu ermitteln und die Rolle zu bestimmen, die die EU-unterstützte Forschung zur Bekämpfung dieser drei Krankheiten einnehmen kann. EU-Kommissar Potocnik stellte die wichtigsten Ziele der Konferenz kurz dar: neue politische Impulsgebung für eine Fortführung und Intensivierung der Forschungsarbeiten, Berichterstattung zu den von der Europäischen Kommission seit 2002 unterstützten Forschungsbemühungen sowie Sammlung von Ideen mithilfe entsprechender Interessenvertreter zur Festlegung von Forschungsschwerpunkten für armutsbedingte Krankheiten für den verbleibenden Geltungszeitraum des Siebten Rahmenprogramms (RP7). Es sei wichtig sicherzustellen, so EU-Kommissar Potocnik, dass den armutsbedingten Krankheiten die von ihnen benötigte Aufmerksamkeit zuteil wird. Über das Sechste Rahmenprogramm der EU (RP6) wurden 450 Millionen Euro für die Forschung und Entwicklung neuer Arzneimittel und Impfstoffe und für klinische Untersuchungen zu armutsbedingten Krankheiten zur Verfügung gestellt. Derzeit arbeiten über 250 Forschungsgruppen im Rahmen von mehr als 80 Projekten in diesem Bereich. Weiterhin sei es wichtig, erklärte Potocnik weiter, Forschungslücken zu ermitteln, die durch RP7-unterstützte oder sonstige EU-Maßnahmen gefüllt werden könnten, aber auch, den Staat für einen gemeinsamen Kampf gegen diese Infektionskrankheiten zu gewinnen. Auf der Konferenz wurden unter anderem die neuesten Fortschritte der europäisch-afrikanischen EDCTP-Partnerschaft (Partnerschaft der europäischen Länder zur Durchführung klinischer Studien) präsentiert. In diesem Jahr bewilligte die EDCTP mehr als 80 Millionen Euro für die Forschung zu HIV/AIDS, TBC und Malaria in Afrika. Potocnik zufolge ist dies "eine Ankurbelung der europäischen Investitionen in die Forschung armutsbedingter Krankheiten und auch ein Motivationsschub für die Zusammenarbeit europäischer und afrikanischer Forscher". Die unaufhörliche weltweite Ausbreitung der HIV-Infektion hatte bisher schreckliche Auswirkungen. In den vergangenen 20 Jahren sind insgesamt 20 Millionen Menschen an AIDS gestorben, 40 Millionen Menschen leben derzeit mit diesem Virus. Jährlich werden acht Millionen neuer Fälle von aktiver Tuberkulose (TBC) und zwei Millionen Todesfälle registriert. TBC ist eine der häufigsten Todesursachen für an HIV erkrankte Menschen. Die zunehmenden Fälle von Multi-Drug-Resistance sind bei der Bekämpfung von TBC als weltweites Problem im Gesundheitswesen zu einer gravierenden Größe geworden, und wegen der schwindenden Wirkung älterer Stammkulturen werden dringend verbesserte Impfstoffe benötigt. Malaria stellt für etwa 40% der Weltbevölkerung ein beständiges Problem im Gesundheitswesen dar; etwa 300 Millionen Menschen sind mit dieser Krankheit infiziert und eine Million sterben jährlich daran. Aufgrund der Resistenz gegen Malariamedikamente sind immer mehr Todesfälle zu verzeichnen. Der Europäischen Kommission zufolge ist es noch immer dringend erforderlich, eine vereinte Vorgehensweise bei der Vorsorge und Behandlung zu erarbeiten. EU-Kommissar Potocnik räumte ein, dass zur Schaffung von Anreizen zugunsten der Entwicklung und Herstellung neuer und erschwinglicher Medikamente zur Behandlung von HIV/AIDS, Malaria und TBC erneute Bemühungen erforderlich seien und dass "Kosten kein Behandlungshindernis sein sollten". Weiterhin erklärte er, dass die Gründung neuer öffentlich-privater Partnerschaften den weltweiten Forschungsbemühungen zur Bekämpfung dieser Krankheiten förderlich sein würde. Auch sprach er über die wichtigsten Fragen, denen sich politische Entscheidungsträger, Forscher und nichtstaatliche Organisationen stellen müssen, die sich mit diesen Krankheiten beschäftigen, und kam zu dem Schluss: "Antworten auf diese Fragen zu finden, ist nicht nur unsere Pflicht. Es ist gewiss nicht übertrieben zu behaupten, dass es dabei für viele Menschen um Leben und Tod geht."

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