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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Klimawandel bedroht weltweite Versorgung mit Wasser und Nahrungsmitteln

Wissenschaftler aus der ganzen Welt haben als Vertreter einiger der renommiertesten nationalen Wissenschaftsakademien der G8-Länder (Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Russland, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten von Amerika sowie die Präsident...

Wissenschaftler aus der ganzen Welt haben als Vertreter einiger der renommiertesten nationalen Wissenschaftsakademien der G8-Länder (Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Russland, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten von Amerika sowie die Präsidenten des Europäischen Rates und der Europäischen Kommission), von Brasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika eine Warnung herausgegeben, die aufhorchen lässt und von niemandem ignoriert werden kann. "Der Mangel an Wasser und Nahrungsmitteln ist heutzutage eine gefährliche Gegebenheit, insbesondere in vielen Entwicklungsländern", berichtete Martin Rees, Präsident der Royal Society, der nationalen Wissenschaftsakademie des Vereinigten Königreichs und des Commonwealth. Diese düstere Situation wird sich nur noch verschärfen, wenn an den gegenwärtigen Entwicklungen nichts geändert wird. "In den kommenden Jahren wird sich die Situation durch den Bevölkerungsanstieg und den Klimawandel weiter verschlechtern", so Professor Rees weiter. "Zum einen müssen diese Bedrohungen richtig beurteilt und zum anderen Lösungen gefunden werden, wenn wir kostspielige Fehler verhindern wollen, die durch Investitionen in Technologien und Infrastrukturen ohne Berücksichtigung des Klimawandels entstehen könnten." Dies ist nicht das erste Mal, dass die Wissenschaftler der Wissenschaftsakademien für die G8+5-Länder ihre Bedenken zur globalen Erwärmung geäußert haben. Schon im Jahre 2005 riefen sie die führenden Politiker der Welt auf, die Bedrohung des Klimawandels einzudämmen, und legten ihnen einen Aktionsplan vor, der auf die Bekämpfung der Ursachen abzielte. Leider hat man in Bezug auf die Senkung der Treibhausgasemissionen nur langsam Fortschritte erzielt. Seitdem bestätigte der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC) 2007 nicht nur, dass der Klimawandel Realität ist, sondern auch, dass viele physikalische und biologische Systeme durch die vom Menschen verursachte Erwärmung beeinflusst werden. Wasservorkommen sind höchst anfällig, ebenso wie die damit verknüpften Nahrungsmittelressourcen, die Gesundheit, die Küstensiedlungen und einige Ökosysteme, insbesondere diejenigen in der Arktis, der Tundra, den Alpen und der Korallenriffe. Zu den wahrscheinlich empfindlichsten Regionen gehören die Arktis, Afrika, kleine Inseln und die dicht besiedelten asiatischen Mega-Deltas. In ihrer aktuellsten Erklärung weisen die Wissenschaftler nicht nur auf die Notwendigkeit hin, sich auf den Klimawandel einzustellen, sondern auch darauf, dass konkrete Maßnahmen zur Senkung der Treibhausgasemissionen ergriffen werden müssen. Sie fordern Regierungen auf, sich bis 2009 auf einen Zeitplan und auf die Finanzierung zu verständigen, aber auch auf die Formulierung eines koordinierten Plans zur Errichtung zahlreicher Demonstrationsanlagen zur Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoff. Die Frage der Kohlenstoffabscheidung ist ein wichtiger Punkt, wenn man sich vor Augen führt, welche Rolle Kohle bei der zukünftigen Energiegewinnung spielen wird. Martin Rees zufolge "wird Kohle in den nächsten 50 Jahren weiterhin einer der wichtigsten Energieträger weltweit sein. Wenn Kohlekraftwerke und die Montanindustrie weiterhin unvermindert Kohlendioxid in die Atmosphäre pumpen, steigt die Gefahr, dass wir eine gefährliche und unumkehrbare Veränderung des Klimas auslösen. Aus diesem Grund müssen dringendst Verfahren zur Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoff entwickelt werden. Es steht so viel auf dem Spiel, dass gegenwärtige Bemühungen nur unzureichend sind. Die Nationen des G8-Gipfels sollten sich zu einem weitaus umfangreicheren und koordinierten Programm verpflichten. Je früher sich diese Technologie bewähren und weithin übernommen werden kann und der jährliche Kohlenstoffausstoß nicht weiter ansteigt, desto geringer ist die Gefahr eines katastrophalen Klimawandels." Die Erklärung wurde der japanischen Regierung vorgelegt, die vom 7.-9. Juli Gastgeberin für das nächste G8-Treffen sein wird. Die Akademien legten außerdem eine Erklärung vor, mit der sie auf weltweite Gesundheitsprobleme aufmerksam machen möchten. Sie hoben die Notwendigkeit einer verstärkten internationalen Zusammenarbeit und Koordinierung in Bezug auf Gesundheitsprobleme hervor, wie in den Bereichen Wasser, Sanitäreinrichtungen, Hygiene, Lebensmittelsicherheit, Zugang zu medizinischen Informationen und Behandlungen sowie Ausbildung im Gesundheitswesen.

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