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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Aufschwung für Europas Pharmaindustrie durch die Initiative Innovative Arzneimittel

Mit der Veröffentlichung der ersten Aufrufe zur Vorschlagseinreichung ist die Initiative Innovative Arzneimittel (Innovative Medicines Initiative, IMI) am 30. April auf den Weg gebracht worden. Mit geeinten Kräften hoffen die Europäische Kommission und der Europäische Verband ...

Mit der Veröffentlichung der ersten Aufrufe zur Vorschlagseinreichung ist die Initiative Innovative Arzneimittel (Innovative Medicines Initiative, IMI) am 30. April auf den Weg gebracht worden. Mit geeinten Kräften hoffen die Europäische Kommission und der Europäische Verband der Pharmazeutischen Industrien und Vereinigungen (European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations, EFPIA) Europa wieder an die Spitze der medizinischen Innovation zu bringen. In den kommenden fünf Jahren werden diese beiden Hauptpartner in das Gemeinsamen Unternehmen IMI (IMI Joint Undertaking, IMI JU) jeweils eine Milliarde Euro investieren, wobei 123 Millionen Euro für Forschungsprojekte aus dem Finanzierungszeitraum 2008 vorgesehen sind. Zusammen mit ARTEMIS (Eingebettete Datenverarbeitungssysteme), ENIAC (Nanoelektroniktechnologien 2020) und Clean Sky (Luftfahrt und Luftverkehr) ist IMI die vierte Gemeinsame Technologieinitiative (Joint Technologie Initiative, JTI), die auf den Weg gebracht wird. Die von der Europäischen Kommission und EFPIA für diesen ersten Aufruf zur Vorschlagseinreichung festgelegten wissenschaftlichen Prioritäten sind: - Verbesserung der Voraussagbarkeit von Immunogenität; - nicht-genotoxische Karzinogenese; - Expertensysteme für die Toxizitätsvorhersage in silico; - Verbesserung der Vorhersagbarkeit nicht-klinischer Sicherheitsbewertung; - Qualifikation von translationalen Sicherheitsbiomarkern; - Stärkung der Überwachung des Nutzens/der Risiken von Arzneimitteln; - Inselzellforschung; - Ersatzmarker für vaskuläre Endpunkte; - Schmerzforschung; - neue Werkzeuge zur Entwicklung neuartiger Therapien bei psychiatrischen Störungen; - neurodegenerative Krankheiten; - schweres Asthma verstehen; - aufgezeichnete Ergebnisse von Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD); - Europäisches Ausbildungsnetzwerk für die Arzneimittelforschung; - Sicherheitswissenschaft für Ausbildungsprogramme im Bereich der Arzneimittel; - Ausbildungsprogramm für pharmazeutische Medizin; - Ausbildungsprogramm für die Entwicklung integrierter Arzneimittel; - Ausbildungsprogramm zur Arzneimittelüberwachung. In seiner Ansprache drückte der für Wissenschaft und Forschung zuständige EU-Kommissar Janez Potocnik die Hoffnung aus, dass sich so viele Interessengruppen wie möglich an dieser Initiative beteiligen sollten, um "Europa für die Pharmaforschung und -entwicklung wieder zu einem attraktiven Standort" zu machen. Europas pharmazeutische Industrie produziert immer noch rund 35% der pharmazeutischen Produkte weltweit und liegt damit bei der Arzneimittelherstellung hinter den USA an zweiter Stelle. Dieser Industriezweig leistet auch einen wichtigen Beitrag zu Europas Arbeitsmarkt: In 2004 lag die Anzahl der Beschäftigten in diesem Sektor über 612.000 darunter befinden sich 103.000 hoch qualifizierte Fachkräfte in der Forschung. Dennoch hat Europa in den letzten Jahren an Boden verloren. Kommissar Potocnik betonte die Tatsache, dass Europa in der Vergangenheit als "die Apotheke der Welt" bezeichnet wurde, da noch vor rund zehn Jahren sieben von zehn Arzneimitteln in Europa entwickelt und hergestellt wurden. Doch heute kommen nur noch knapp drei von zehn Arzneimitteln aus Europa. "IMI soll die öffentlichen und privaten Bemühungen bündeln, damit Europa ein wichtiger Akteur wird", betonte Potocnik. "Wir wollen die Besten auf der Welt sein und in der Biopharmaforschung an der Spitze stehen, indem wir uns von der Finanzierung individueller Projekte weg auf die Finanzierung gemeinsamer Forschungsprogramme zubewegen, an denen sich die Industrie und öffentliche Interessengruppen beteiligen." Im Namen von EFPIA betonte der Verbandsvorsitzende Arthur Higgins, dass in der Gesellschaft eine wachsende Sorge über die Notwendigkeit herrsche, die pharmazeutische Innovation zu zünden. Gleichzeitig stehe die pharmazeutische Industrie angesichts der Strategie der Risikovermeidung vor immer größeren Hürden, sagte er, und fügte hinzu, "ohne Dornen könnten keine Therapieerfolge erzielt werden." Zwischenzeitlich sind die Durchschnittskosten für die Marktentwicklung eines pharmazeutischen Produkts auf rund 1 Milliarde Euro gestiegen. Außerdem sind die Aufgaben in den biomedizinischen Wissenschaften immer komplexer. "Wir geben als erste zu, dass wir diese Probleme nicht alle alleine lösen können", sagte Higgins. Deshalb rief er alle Interessenvertreter, einschließlich kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Hochschulen, Forschungszentren, Patientenvertreter, Staatsorgane und die Pharmaforschung dazu auf, sich aktiv an der neuen Gemeinsamen Technologieinitiative zu beteiligen.

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