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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Herzkrankheiten fordern nicht nur Menschenleben, sondern verursachen auch hohe Kosten, sagen Experten

Kardiovaskuläre Krankheiten (CVD) zählen europaweit zu den häufigsten Todesursachen und verursachen außerdem hohe finanzielle Kosten. Laut Zahlen, die die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) und das Europäische Herznetzwerk (EHN) veröffentlicht und kürzlich auf eine...

Kardiovaskuläre Krankheiten (CVD) zählen europaweit zu den häufigsten Todesursachen und verursachen außerdem hohe finanzielle Kosten. Laut Zahlen, die die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) und das Europäische Herznetzwerk (EHN) veröffentlicht und kürzlich auf einer Tagung im Europäischen Parlament präsentiert haben, belaufen sich die Gesundheits- und andere im Zusammenhang mit Herzerkrankungen anfallenden Kosten jährlich auf mehr als 192 Milliarden Euro. Besorgniserregend ist auch, dass innerhalb der EU jedes Jahr zwei Millionen Menschen an dieser Krankheit sterben. Entsprechende Präventionsmaßnahmen könnten diese Mortalitätsrate beträchtlich reduzieren, sagen Experten der ESC. Die Daten belegen auch, dass sowohl Männer als auch Frauen von koronaren Herzkrankheiten (KHK) und Herzinfarkten betroffen sind, jedoch mehr Frauen als Männer daran sterben: In Frankreich zum Beispiel sind 26% der Todesfälle bei Männern und 31% bei Frauen auf CVD zurückzuführen. In Bulgarien wiederum sind dies 62% der Todesfälle bei Männern und 71% bei Frauen. Diese Zahlen bestätigen ein anderes wichtiges Ergebnis: und zwar, dass die Entwicklung innerhalb der EU stark variiert. In den meisten nördlichen, südlichen und westlichen Ländern Europas ist die kardiovaskulär bedingte Mortalität rückläufig, in Mittel- und Osteuropa jedoch steigt sie an. Im Zeitraum zwischen 1995 und 2005 sank die KHK-Mortalitätsrate bei Männern in Irland um 53%, während sie in Rumänien zwischen 1994 und 2004 nur um 18% zurückging. In der Ukraine ist sie inzwischen bei Männern um 13% und bei Frauen um 12% gestiegen. "Diese jüngsten Daten zeigen, dass kardiovaskuläre Krankheiten in Europa zu einem ernstzunehmenden Gesundheitsproblem geworden sind. Länder mit hohem Risiko sollten daher sofortige Maßnahmen einleiten, um die Auswirkungen von CVD einzudämmen. Die erhöhte Mortalitätsrate in einigen europäischen Ländern ist sowohl vom Standpunkt der Sorge um die menschliche Gesundheit als auch vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen nicht akzeptabel", sagt Georgs Andrejevs, lettisches Mitglied des Europäischen Parlaments (MdEP). Er ist auch der Vizevorsitzende einer Gruppe von Parlamentariern, den "Members of the European Parliament Heart Group", die im Oktober 2007 gegründet wurde und sich zum Ziel gesetzt hat, Informationen über kardiovaskuläre Gesundheit zu erfassen und auszutauschen sowie Präventionsinitiativen für CVD in Zusammenarbeit mit dem ESC und EHN zu fördern. "Ich richte mich an jene, die glauben, Prävention sei teuer: schauen Sie sich die Kosten an, die die Krankheit verursacht", kommentiert Dr. William Wijns, Vorsitzender des Ausschusses für innereuropäische Beziehungen der ESC. "Als Kardiologe bin ich tagtäglich mit den erschreckenden Folgen von Herzkrankheiten konfrontiert. Menschen, die sich normalerweise nicht zur Risikogruppe zählen würden, nehmen trotzdem jeden Tag aufs Neue das Risiko des Rauchens oder einer schlechten Ernährung in Kauf. Wir Fachspezialisten sehen Menschen erst als Patienten, und dann ist es bereits zu spät." Laut Dr. Wijns kommt den Bemühungen der politisch Verantwortlichen eine wichtige Rolle zu, um Europa bei weiteren Maßnahmen zu unterstützen, besonders auf dem Gebiet der Prävention und Aufklärung der Bevölkerung sowie bei der Bereitstellung eines unterstützenden Umfelds, das Menschen zu einer gesünderen Lebensführung motiviert. Eine breite Palette von EU-finanzierten Forschungsprojekten und Exzellenznetzwerken befasst sich mit der Therapie und Prävention von CVD. Beispielsweise koordiniert das European Vascular Genomics Network (EVGN) interdisziplinäre Forschung im Bereich Atherosklerose (auch Arteriosklerose). Projekte wie HeartCycle entwickeln Telemonitoring-Systeme für Herzpatienten, um die Kosten in der Gesundheitsversorgung zu senken und einen besseren Umgang der Patienten mit ihrer Krankheit und der dazugehörigen Therapie zu ermöglichen.

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