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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-Projekt zur Erhaltung des digitalen Erbes

Weltweit werden Informationen in den Bereichen Wissenschaft, Kunst und Kultur zunehmend digitalisiert. Diese digitale Dynamik wird besonders in Europa gefördert, da sie sicherstellen kann, dass die Informationen für alle zugänglich sind und eine wissensbasierte Wirtschaft mit ...

Weltweit werden Informationen in den Bereichen Wissenschaft, Kunst und Kultur zunehmend digitalisiert. Diese digitale Dynamik wird besonders in Europa gefördert, da sie sicherstellen kann, dass die Informationen für alle zugänglich sind und eine wissensbasierte Wirtschaft mit sich bringen. Angesichts der schnellen Entwicklung von Software und Computersystemen gibt es jedoch beträchtliche Herausforderungen im Zusammenhang mit der Sicherstellung des Zugangs zu diesen digitalen Informationen und deren Erhaltung zur Verwendung durch künftige Generationen. Mit dem neuen integrierten Projekt CASPAR (Cultural, Artistic, Scientific knowledge Preservation - Erhaltung von Wissen in den Bereichen Kultur, Kunst und Wissenschaft) soll dieses Problem durch die Entwicklung einer europaweiten digitalen Erhaltungsinfrastruktur auf der Grundlage vorhandener und neu entstehender Standards angegangen werden. Das Projekt erhielt 8,8 Millionen EUR an EU-Fördermitteln und bringt ein Konsortium von Wissenschafts-, Kultur- und Kreativitätsexperten sowie kommerzielle Partner und Experten in den Bereichen Wissenstechnik und Informationserhaltung aus ganz Europa zusammen. Dr. David Giaretta vom Council for the Central Laboratory for the Research Council im VK ist der Koordinator des Projekts: "CASPAR wird sich der Frage zuwenden, wie digital kodierte Informationen in der Zukunft noch verstanden und genutzt werden können, wenn sich die Software, die Systeme und das alltägliche Wissen geändert haben werden. Dinge, die wir jetzt als selbstverständlich ansehen, wären andernfalls völlig unvertraut, etwas, worüber Vermutungen angestellt werden, selbst wenn wir die Bits und Bytes erhalten", erklärt er. Die CASPAR-Infrastruktur wird Anwendungen und Dienstleistungen umfassen, die an zahlreiche Bereiche angepasst werden können. Die Plattform wird gemäß dem derzeitigen Standard für das Open Archival Information System (OAIS) entwickelt. Diese Infrastruktur, einschließlich Themen wie Authentifizierung, Akkreditierung und Verwaltung digitaler Rechte, muss jedoch selbst erhalten werden können, wenn sie für diesen Zweck geeignet sein soll. Neben OAIS wird das Projekt Virtualisierungsmodelle und eine Reihe hochrangiger Komponenten entwickeln, die "Wissen" in den Mittelpunkt der Erhaltung stellen. "Hierdurch wollen wir erreichen, dass CASPAR außer einfacher Datensemantik auch höherrangige Semantik erfassen wird. Darüber hinaus werden wir Semantic-Web-Techniken verwenden, damit die Infrastrukturkomponenten Änderungen im Laufe der Zeit überleben", so Dr. Giaretta. Semantic Web ist ein Geflecht von Informationen, die so miteinander verbunden sind, dass sie einfach von Computern verarbeitet werden können, ähnlich einer global verbundenen Datenbank. Das CASPAR-Konsortium wird den Wert des Rahmens durch eine Reihe von Prüfständen nachweisen. Diese werden eine breite Palette von Disziplinen abdecken, von Wissenschaft bis hin zu Kultur, zeitgenössischer Kunst und Multimedia, sowie eine zuverlässige gemeinsame Infrastruktur bereitstellen, die in anderen Bereichen verwendet oder repliziert werden kann. Obwohl das langfristige Ziel die Erhaltung digitaler Daten für künftige Generationen sei, seien auch unmittelbare Vorteile zu erkennen, so Dr. Giaretta. Beispielsweise existieren Online-Daten, die den Nutzern bereits jetzt unvertraut sind. Es wäre zwar möglich, den Erzeuger der Daten zu kontaktieren, um das relevante Zugangsinstrument zu finden, CASPAR wird aber stattdessen generische automatisierte Prozesse entwickeln, die zu jeder Datenquelle einen korrekten Zugang erhalten können. Dem Projektkonsortium zufolge ist CASPAR die erste europäische Initiative mit dem Ziel, umfassend anwendbare Komponenten und einen Rahmen für die digitale Erhaltung zu schaffen. Unabhängig davon, wie erfolgreich das Projekt CASPAR sein wird, seine Laufzeit wird dennoch begrenzt sein. Um langfristige Unterstützung bereitzustellen, zielt das Konsortium darauf ab, die Ergebnisse von CASPAR in die Produktionsverfahren vorhandener Organisationen wie CCLRC, die Europäische Weltraumorganisation (ESA), die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) und das französische Institut National Audiovisuel (INA), die alle Partner des Projekts sind, zu integrieren. Darüber hinaus zielt CASPAR auch auf die Beteiligung an einer strategischen Allianz mit anderen großen Dateninhabern ab, die die Grundlage für eine europaweite Erhaltungsinfrastruktur darstellt. Außerdem hofft man, dass eine Europäische Digitale Informationsinfrastruktur für Erhaltung und Zugang (European Digital Information Infrastructure for Preservation and Access - EDIIPA) in die ESFRI-Roadmap, eine Initiative zur Identifikation neuer Forschungsinfrastrukturen von gesamteuropäischem Interesse, aufgenommen wird.

Länder

Vereinigtes Königreich

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