EU-Projekt entwickelt Mikroroboter
Im Rahmen des unter dem vorrangigen Themenbereich "Technologien der Informationsgesellschaft" (IST) des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) finanzierten Projekts MICRON (Miniaturised Co-operative Robots advancing towards the Nano range) wurde erfolgreich ein winziger Roboter entwickelt, der sich bewegen kann und erfolgreich bei Versuchen in den Bereichen Medizin, Mikromontage und Atomkraft eingesetzt wird. Das Team unter der Leitung von Forschern des Instituts für Prozessrechentechnik, Automation und Robotik (IPR) in Karlsruhe hat etwas gebaut, das normalerweise mit Science Fiction und nicht mit Science Fact assoziiert wird. Der Plan bestand darin, eine Reihe von Robotern zu entwickeln: "Unser Ziel war es, fünf einsatzfähige Roboter zu entwickeln, aber dies war aufgrund der extremen Komplexität der Aufgabe innerhalb unseres dreijährigen Zeitrahmens nicht möglich", sagte Jörg Seyfried vom IPR. "Jeder sollte etwa 1,5 cm mal 3 cm messen", sagt er. "Es sollten vollständige Roboter mit verschiedenen Arten von Antrieben für Greifen, Zellmanipulation und so weiter sein. Jeder Roboter sollte drahtlos sein und über eine Menge Elektronik sowie ein Infrarotkontrollsystem verfügen - so ähnlich wie eine Fernbedienung fürs Fernsehen, aber in diesem Fall in zwei Richtungen. Sie sollten in der Lage sein, bei einer Reihe von Aufgaben zusammenzuarbeiten." Das Team musste eine Reihe neuer Systeme zur Unterstützung des Projekts entwickeln. "Eines davon war das drahtlose Energieversorgungssystem, die 'Power-Ebene', die dem Roboter die Energieaufnahme aus seiner Umgebung ermöglicht", sagt Dr. Seyfried. "Es verwendet ein Spulensystem zur Übertragung des Stroms durch die Luft." Die Roboter würden durch ein spezielles Positionierungssystem kontrolliert, das sie aus 40 bis 50 cm oberhalb beobachten würde. "Die Roboter sind nicht allzu intelligent. Sie wissen beispielsweise nicht, wo sie sich befinden, obwohl sie wissen, in welche Richtung sie sich bewegen." Das Positionierungssystem könnte mehrere Roboter gleichzeitig kontrollieren. Der einzige erfolgreich gebaute Roboter wurde in einer Reihe von Tests weiter eingesetzt. Die Versuche zeigten, dass "Zellinjektion ebenso wie Mikrolöten umfassend durchführbar ist. Roboter mit dieser Art von Fähigkeit und Mobilität wären perfekt für Laborarbeit wie beispielsweise die Mikromontage von Prototypen geeignet. Aufgaben wie Zellinjektion könnten in der Massenanwendung durchgeführt werden." Die Entwicklungen im Rahmen des MICRON-Projekts befinden sich jetzt in der Berichts- und Bewertungsphase. Viele der hier verwendeten Technologien werden erneut in dem Parallelprojekt I-Swarm verwendet, das viele derselben Technologien verwendet. "Dieses wird auf MICRON aufbauen, um Roboter mit einer "Schwarm"-Intelligenz zu entwickeln - das heißt Roboter mit begrenzten Fähigkeiten, die aber in der Lage sind, miteinander zu kommunizieren", sagte Dr. Seyfried.
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